IHK Ehrenamt

Umwelt- und Energieausschuss

Der Umwelt- und Energieausschuss befasst sich branchenübergreifend mit den umwelt- und energiepolitischen Rahmenbedingungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Im Brennpunkt stehen die wirtschaftsverträgliche Ausgestaltung der Energiewende und des Klimaschutzes und der Beitrag der Unternehmen für mehr Ressourceneffizienz.

Berichte aus den Sitzungen des IHK-Umwelt- und Energieausschusses

Am 23. Oktober 2023 fand sich der IHK-Umwelt- und Energieausschuss zu einer Präsenz Sitzung in der IHK für München und Oberbayern ein. Der Fokus lag auf den Kernpunkten des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie die Einordnung des neuen Energieeffizienzgesetzes (EnEfG). Des Weiteren ging es um die aktuelle Konjunkturumfrage Bayern und die aktuelle Stimmungslage der Unternehmen.

Konjunkturumfrage Bayern

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Gößl stellt die Ergebnisse der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage vor, die den derzeit laufenden Israel-Konflikt noch nicht beinhaltet.

Aus den Umfragewerten gehen drei deutliche Resultate hervor:

  • Wachstumseinbruch
  • Branchen einhellig pessimistisch (beim Baugewerbe sogar auf historischen Tiefstand)
  • Größte Risiken: die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind so schlecht wie nie. In der Vergangenheit hatte immer der Export in schwierigen Situationen für Entlastung gesorgt bzw. die Wirtschaft aufgefangen, was jetzt nicht mehr so ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die aktuelle Lage für die Unternehmen weiterhin sehr schwierig ist und noch kein Ende in Sicht ist.

Einfach bauen

Tilmann Jarmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren der TU München unter der Leitung von Prof. Florian Nagler, stellt die Forschungstätigkeit an seinem Lehrstuhl vor, welche sich um das Thema „einfach bauen“ dreht. Vereinfachtes Bauen kann einen großen Beitrag leisten, die Lebenszyklus-CO2-Emissionen von Gebäuden deutlich zu verringern und gleichzeitig Baukosten zu senken. Gleichzeitig bringt der Bau eines gut gedämmten Hauses einige Schwierigkeiten mit sich. Hier hebt er die große Anzahl an benötigten Handwerkern sowie die hohen Hürden des Brandschutzes besonders hervor.

Herr Jarmer geht im Anschluss noch auf die Auswirkungen und Inhalte des neuen GEG ein. Hierbei weißt er auf die großen Abweichungen zwischen den berechneten und den tatsächlichen Energieverbräuchen hin, welche sich durch teils unrealistische Werte bei den Berechnungen ergeben.

Kernpunkte des neuen GEG

Erik Pfeifer, Referatsleiter für Betrieblichen Klimaschutz bei der DIHK Berlin, hat die Novelle des GEG von Anfang an begleitet. Gleich zu Beginn kritisiert Herr Pfeifer sowohl die unrealistischen Berechnungen als auch die gesamte Kommunikation von Seiten der Politik in Hinblick auf das GEG. Zudem verdeutlicht er, dass es sich hierbei nicht nur um ein Heizungsgesetz handelt, auch wenn das Thema Heizung im Gesetz auf allein 20 Seiten thematisiert ist, und hauptsächlich dies von den Medien transportiert wurde. Das Gesetz sei im Ergebnis deutlich entschärfter als zu Beginn erwartet. Allerdings stehe in Kürze die Veröffentlichung einer neuen EU-Gebäuderichtlinie an, welche vermutlich zeitnah eine nächste GEG-Novelle nach sich ziehen wird.

Einordnung Energieffizienzgesetz

Dr. Andrej Guminski, Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), gibt einen Überblick, was in Deutschland und Bayern an Maßnahmen umgesetzt werden müsste, um die politischen Klimaziele (Bayern klimaneutral 2040, Deutschland klimaneutral 2045) und die daraus abgeleiteten Energieeinsparziele zu erreichen und welche Folgen das hätte. Hierbei bezieht er sich auf die aktuelle Studie „Einordnung der Ziele zur Reduktion des Endenergieverbrauchs aus dem Energieeffizienzgesetz“ der FfE, die im Auftrag der IHK für München und Oberbayern erstellt wurde.

Ausblick

Die Stimmung der bayerischen Unternehmen bleibt in Hinblick auf die Energiekosten und immer mehr Bürokratie gedrückt. Die IHK wird sich weiterhein für niedrigere Strompreise und Bürokratieabbau einsetzen.