IHK Interview

Wärme: Klimaschutz gezielt fördern

Der Wärmesektor birgt große Potentiale für den betrieblichen Klimaschutz. Je nach Unternehmensgröße und Branche bieten sich verschiedene Lösungen an, um die Produktion bzw. Nutzung von Wärme im Betrieb zu optimieren und damit zur Reduktion des THG-Ausstoßes beizutragen. Maßnahmen im Wärmesektor sind allerdings meist sehr kostenintensiv in der Umsetzung. Gezielte Anreize, z. B. durch Fördermaßnahmen seitens der Politik, können deshalb die Verbreitung innovativer Wärmetechnologien in Unternehmen deutlich beschleunigen.

Als IHK setzen wir uns daher bei der Politik u. a. dafür ein, dass Klimaschutzmaßnahmen im Wärmesektor gezielt und anreizbasiert gefördert werden.

Wie die Optimierung von betrieblichen Wärme- und Energieprozessen aussehen kann, schildert Johann Eibl, Leiter Energie und Medien bei der Wacker Chemie AG.

Wacker Chemie AG: Branchenspezifika gezielt für den Klimaschutz nutzen

Baustelle LP124 GuD, Gasturbine, Schwerlast-Transport der Turbine vom Parkplatz zum Kraftwerk
© © Achim Zeller / Wacker Chemie AG Einbau hocheffiziente Gas- und Dampfturbine am Standort Burghausen.

Die Wacker Chemie AG aus München ist mit seinen 14.500 Mitarbeitern weltweit einer der Technologieführer der chemischen Industrie. Der größte Produktionsstandort des Konzerns, auf 2,3 Quadratkilometern mit 100 Betrieben und gut 8.000 Mitarbeitern, ist Burghausen. Wacker beliefert eine große Bandbreite von Abnehmerbranchen mit gut 3.200 chemischen Spezialprodukten, auf denen somit eine Vielzahl von Gütern des täglichen Lebens basiert – vom Kosmetikpuder über den Kaugummi bis zur Wandfarbe und dem Smartphone. Als einer der weltweit größten Hersteller von Polysilizium, Kernbestandteil von PV-Modulen und Halbleiterprodukten, ist das Unternehmen zudem ein wichtiger Lieferant der globalen Energiewende.

Für Wacker sind klima- und energiepolitische Entscheidungen und deren Effekte auf die Wirtschaft daher von besonderem Interesse. Auch deshalb, weil die Produktionsprozesse des Unternehmens sehr energieintensiv sind. Im Jahr 2019 benötigten die deutschen Wacker-Standorte rund 4.000 GWh Strom, das entspricht einem Anteil am nationalen Stromverbrauch von ca. 0,8 %. Die stetige Optimierung des eigenen Energieverbrauchs ist daher ein großer Hebel, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Die Einsparung bzw. Rückgewinnung von Wärme bietet sich dabei für Wacker branchenbedingt und aufgrund seiner energieintensiven Fertigungsprozesse besonders an.

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