IHK Ratgeber

Social-Media-Marketing – der große ‎Leitfaden

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Social-Media-Marketing ist der Zweig des Marketings, der in den letzten Jahren das meiste Wachstum erfahren hat. Nahezu alle größeren Unternehmen sind auf mindestens einer Plattform vertreten. Dabei stellt Social-Media-Marketing nicht nur einen weiteren Weg dar, Werbung und Content zu platzieren. Über die Social-Media-Kanäle treten Unternehmen direkt mit den Kunden und Kundinnen in Kontakt und erhalten eine unmittelbare Rückmeldung. Diese noch recht junge Möglichkeit zur Interaktion mit der Zielgruppe eröffnet dem Marketing neue Welten und Chancen.

Inhalt

Was bringt Social-Media-Marketing und wann ist es sinnvoll?

Als Unternehmer oder Unternehmerin können Sie auf Social-Media-Kanälen (z. B. Facebook, Twitter, Instagram, TikTok, Pinterest) Inhalte für Ihre Zielgruppe veröffentlichen. Doch das ist erst der Anfang, denn Content ist der kleinste Teil des Social-Media-Marketings. Hier eröffnen sich Ihrem Unternehmen vollkommen neue Optionen. Dazu gehören:

  • über Kommentare Reaktionen der Nutzer und Nutzerinnen in Echtzeit erhalten
  • zeitnah auf Kommentare reagieren
  • Beschwerden annehmen und Probleme lösen
  • Feedback erhalten
  • Anfragen beantworten

Durch die Interaktion mit den Nutzern und Nutzerinnen der Social-Media-Kanäle

  • generieren Sie „nebenbei“ Neukunden und Neukundinnen sowie Leads (qualifizierte Kontakte) und
  • schließen Kooperationen mit anderen Unternehmen
  • steigern Sie die Kundenzufriedenheit: Insbesondere jüngere Menschen schätzen schnelle, direkte Kontaktmöglichkeiten über Social-Media und lehnen Telefonate und E-Mails eher ab
  • bringen Sie Besucher und Besucherinnen auf Ihre Website. Denn auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen suchen die Benutzer und Benutzerinnen Neuigkeiten und Unterhaltung. Sie sind viel eher bereit, einen unbekannten Account zu besuchen. Anders verhält es sich bei Ihrem Webauftritt: Diesen rufen Nutzer und Nutzerinnen meist nur auf, wenn sie sich für ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung interessieren. Mit spannenden, sympathischen Inhalten und attraktivem Storytelling wächst dagegen die Neugier auf das Unternehmen dahinter – und schon hat auch Ihre Website einen Besucher oder eine Besucherin und damit einen potenziellen Kunden oder eine Kundin mehr.

Die Vorteile eines gut umgesetzten Social-Media-Marketings im Überblick:

  • Die Bekanntheit Ihres Unternehmens steigt ebenso wie die der von Ihnen angebotenen Produkte und Dienstleistungen.
  • Sie gewinnen neue Kunden und Kundinnen und steigern Ihren Unternehmensumsatz.
  • Ihre Platzierung in den Ergebnissen der Suchmaschinen verbessert sich.
  • Der unkomplizierte und schnelle Support verbessert die Kundenbindung und die Zufriedenheit der Kunden und Kundinnen. Das Controlling Ihrer Marketing-Maßnahmen in den sozialen Medien ist ebenso leicht realisierbar wie die Marktforschung.

Wann ist Social-Media-Marketing sinnvoll?

Social-Media-Marketing funktioniert wie die traditionelle Mundpropaganda – nur im Internet. Social-Media macht dann Sinn, wenn Sie Nutzer und Nutzerinnen der Plattformen mit interessanten Neuigkeiten unterhalten können und Ihre Mitteilungen über Storytelling in eine lesenswerte Geschichte „verpacken“. Überlegen Sie sich also Folgendes:

  • Haben Sie etwas zu sagen, das die potenziellen Käufer und Käuferinnen Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung interessiert?
  • Falls das so ist: Nutzt Ihre Zielgruppe die sozialen Medien und wird dort auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Tipp: Seien Sie kreativ! Es zählen nicht nur harte Fakten, auch Bilder und Berichte aus dem Unternehmensalltag und Videos kommen gut an.

Welche vielfältigen Möglichkeiten Social-Media-Marketing bietet, zeigen wir Ihnen am Beispiel eines Autohändlers. Auf den ersten Blick hat ein Autohändler nur medienwirksames zu sagen, wenn neue Autos auf den Markt kommen, könnte man zumindest meinen. Doch mit etwas Phantasie finden sich viele Anlässe für Postings wie:

  • Neuigkeiten aus dem Unternehmen (zum Beispiel neuer Azubi, neuer Techniker, Prüfung geschafft, X geht in Rente)
  • Alltägliches aus der Werkstatt und dem Handel
  • Saisonales mit und ohne Branchenbezug (Wechsel Winter-/Sommerreifen, Winter- oder Urlaubscheck, Termine für Hauptuntersuchung im Haus, Zeitumstellung, Ferien, Feiertage etc.)
  • Aktionen und Gewinnspiele
  • eigene und gesponsorte Events (beispielsweise Tag der offenen Tür, Sommerfest, Erntedank, Sportveranstaltungen jeweils mit Ankündigungen, Live-Berichten und Nachbesprechung)
  • besondere Aktivitäten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Oldtimer-Rallye, Marathonlauf und so weiter)

Zusätzlich sind auf den meisten Social-Media-Kanälen kostenpflichtige Werbeanzeigen möglich. Das widerspricht zwar dem Grundgedanken dieser Kanäle, kann aber je nach Region und Branche durchaus lohnend sein, da kaum Streuverluste auftreten und Sie Ihre Zielgruppe punktgenau erreichen.

Kritikfähigkeit ist ein Muss

Beim Social-Media-Marketing kommunizieren Sie direkt und transparent mit Ihrer Zielgruppe. Dabei werden Sie nicht nur Zustimmung erhalten, Interessenten und Kunden tun auf Social-Media-Kanälen auch ihren Unmut kund. Das bedeutet, Sie müssen mit kritischen Stimmen und Beschwerden souverän umgehen.

Tipp: Keine Angst vor Social-Media-Kritik! Jede negative Äußerung gibt Ihnen die Chance, mit Service und Kundenorientierung zu punkten. Allerdings sollten Sie immer gut überlegen, ob eine Veröffentlichung einen sogenannten „Shitstorm“ (Sturm der Entrüstung) auslösen könnte. Das gilt es zu vermeiden.

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Wie wichtig ist Social-Media-Marketing für die ‎Kundenbindung?‎

Social-Media-Marketing bindet zeitliche und finanzielle Ressourcen. Sie müssen sich dessen bewusst sein, dass sich Ihr Engagement in den sozialen Medien in der Regel nicht sofort auf dem Unternehmenskonto auszahlt. Messbar sind die Erfolge allerdings schnell über das Nutzerverhalten.

  • Wie verändert sich die Zahl Ihrer Follower?
  • Welche Posts haben eine auffallend hohe Reichweite?
  • Wie oft werden Ihre Inhalte geteilt?

Diese Daten sind Gold wert, denn sie zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Social-Media-Konzept stetig verbessern und an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe anpassen können.

Viele Kunden und Kundinnen lieben aktive Unternehmen und Marken

Eine gute Reputation im Internet bringt Unternehmen nachweislich neue Kunden und Kundinnen und steigert den Umsatz. Daher lohnt es sich, dran zu bleiben und eine eigene Fan- und Followergemeinde auf einem Social-Media-Kanal aufzubauen. Tipp: Gerade kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige sollten sich zu Beginn auf wenig aufwendige Plattformen wie Twitter konzentrieren. Empfehlenswert ist auch Facebook, hier sind „alle“ vertreten und: Falls Sie kostenpflichtige Werbung schalten möchten – kein Netzwerk kennt seine Nutzer und Nutzerinnen besser als dieses.

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Welche Förderungen sind für Social-Media-Marketing ‎erhältlich?‎

Der Staat und weitere Anlaufstellen fördern die Digitalisierung in Unternehmen. Daher sind auch für Social Media Fördermittel erhältlich. Die wichtigsten Förderprogramme sind die folgenden:

BAFA Coaching

Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (BAFA ) bietet ein Förderprogramm an, mit dem auch strategische und konzeptionelle Online-Marketingarbeit gefördert wird. Mit dem Coaching-Programm "Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ wird hierzu ein Zuschuss in in Höhe von 50 % zu Beratungskosten von max.3.500 € gewährt. Gefördert wird in diesem Rahmen auch die konzeptionelle und strategische Beratung im Social-Media-Marketing in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Wie Sie die Förderung beantragen können, erfahren Sie im Ratgeber BAFA Coaching.

Vorgründungscoaching Bayern

Bereits vor der Gründung im Haupterwerb können sich Gründer/Innen zu betriebswirtschaftlichen Themen, unter anderem auch zur Social-Media-Strategie von von einem externen Berater coachen lassen. Gefördert werden 70 % der Beratungskosten. Wie das funktioniert erfahren Sie im Ratgeber Vorgründungscoaching.

go-digital

Das Förderprogramm go digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung von abgestimmten Maßnahmen zur Digitalisierung, im speziellen auch zur digitalen Markterschließung. Wenn Sie Ihre Kundengewinnung und -bindung verbessern und Ihren Umsatz steigern möchten, unterstützt Sie go-digital zu folgenden Themen:

  • Konzeption und Umsetzung Ihrer unternehmensspezifischen Online-Marketing-Strategie
  • Inanspruchnahme von Beratungs- und Schulungsangeboten zum Social-Media-Marketing
  • Einführung von Social-Media-Tools
  • Website-Monitoring installieren
  • Social-Media-Content etablieren

Sie werden hierbei von akkreditierten Beratungsunternehmen zum einen strategisch und konzeptionell beraten, zum anderen erfolgt direkt die Umsetzung. Gefördert werden maximal 20 Beratungstage. Investitionskosten, z. B. zur Softwarebeschaffung, sind nicht förderfähig.

Beispiel go-digital

Folgende Maßnahmen werden im Rahmen einer go-digital Förderung durchgeführt:

  • Potenzialanalyse zur Erfassung der Ausgangssituation (Markt, Kunden und Kundinnen, Wettbewerb)
  • Zielbildung und Ableiten der ­Strategie inklusive Zielgruppen und Zielmärkte
  • Beratung zu Social-Media-Marketing und IT-Sicherheit
  • Einweisung der Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen

Mehrwert:

  • Steigerung des Absatzes
  • Erhöhung der Serviceleistung für Kunden und Kundinnen

Informationen des BMWi zum Förderprogramm go-digital

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In 7 Schritten zur Social-Media-Strategie

Unternehmen, die ihre eigene Social-Media-Strategie entwickeln möchten, finden in einem Konzept in sieben Schritten die Möglichkeit zur systematischen und strukturierten Umsetzung. Die ausgewählten Maßnahmen und das Ergebnis müssen zum Unternehmen und den identifizierten Zielgruppen passen. Nur so ist der Erfolg in den sozialen Medien gewährleistet. Die Grundprinzipien des Social-Media-Marketings unterscheiden sich nicht von denen anderer Marketing-Arten: In einer gründlichen Anfangsanalyse gilt es herauszufinden, welche Ziele auf den sozialen Kanälen erreicht werden sollen, welche Zielgruppen angesprochen werden sollen und welche Wünsche diese haben. Ein weiterer Aspekt, der Berücksichtigung finden sollte, sind Kenntnisse über Mitbewerber, die ebenfalls auf den Social-Media-Kanälen aktiv sind. Je mehr ein Unternehmen über seine Wettbewerber weiß, umso leichter fällt es ihm, sich von diesen abzuheben.

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Schritt 1 Ziele: Was wollen Sie mit Social-Media-Marketing erreichen? ‎

Bevor Sie auf einem Social-Media-Kanal ein Unternehmensprofil anlegen, sollten Sie sich zunächst über die Zielsetzung im Klaren sein. Was wollen Sie mit Ihren Social Media-Aktivitäten erreichen? Mögliche Zielsetzungen:

  • Aufbau einer Marke
  • Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens
  • Aufbau und Verbesserung des Unternehmensimages
  • Gewinnung neuer Kunden und Kundinnen
  • Aufbau eines Dialogs mit Kunden und Kundinnen sowiemit Interessenten und Interessentinnen
  • Steigerung der Besuche in Ihrem stationären Ladengeschäft
  • Steigerung der Verkaufszahlen im Onlineshop
  • Traffic auf Ihrer Website steigern
  • Verbesserung des Kundenservice
  • Produktpräsentationen
  • Bewerbung von Sonderaktionen und Events
  • Rekrutierung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Die definierten Ziele bestimmen die weitere Vorgehensweise. Deshalb achten Sie darauf, diese so präzise wie möglich zu definieren. Wenn mehrere Ziele verfolgt werden, sollten diese priorisiert werden. Zu den Zielen halten Sie am besten die entsprechenden KPI’s fest und tracken diese fortlaufend. Nur so lässt sich der Erfolg der Social-Media Aktivitäten feststellen

Beispiele hierfür sind:

  • Cost per Order,
  • Cost per Customer
  • Anfragen pro Tag an den Support
  • gelöste Tickets pro Woche
  • Anzahl der Erwähnungen in bestimmten Medien

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Schritt 2 Zielgruppen: Wen wollen Sie ansprechen?

Im zweiten Schritt eruieren Sie, wer Ihre Kunden und Kundinnen sind, die Sie auf Facebook und Co. ansprechen wollen. Denn nur wenn Sie Ihre Zielgruppe genau kennen, sind Sie in der Lage, sie passgenau zu erreichen und anzusprechen. Optimalerweise sollte dazu jede Zielgruppe in Form einer Buyer Persona ausgearbeitet werden. Konzentrieren Sie sich auf diese und interviewen Sie diese. So lassen sich die Erwartungen seitens der (potenziellen) Kunden und Kundinnen besser einschätzen. Die so gewonnenen Informationen dienen zum Einen dazu, zu bestimmen welche Social Media Plattformen relevant sind. Zum Anderen benötigen Sie diese Informationen um festzulegen, welche Inhalte mit den Zielgruppen geteilt werden können, um ihnen einen tatsächlichen Mehrwert zu liefern.

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Schritt 3 Inhalt: Was wollen Sie kommunizieren? ‎

Der Content ist für das Social Media Konzept von entscheidender Bedeutung. Der Content entscheidet nämlich darüber, ob Menschen Ihnen in Ihren Social Media Accounts folgen und mit Beiträgen interagieren. Folgende Fragen sollten Sie beantworten, um eine Content-Strategie zu entwickeln:

  • Welche Themenschwerpunkte setzen wir?
  • Welchen Mehrwert wollen wir unserer Community liefern?
  • Welche Inhalte teilen wir auf welcher Plattform und in welcher Frequenz?

Erstellen Sie daraus einen Redaktionsplan, d. h. planen Sie voraus und sammeln Sie vorab Themen und Ideen. Einiges steht sicher gleich fest, so dass Sie eine gute Basis für Ihren Content haben. Beispiele:

  • Saisonale Themen wie Weihnachten
  • Firmenjubiläen
  • Produkteinführungen etc.
  • Den Themenplan können Sie anreichern um spontane Themen und Einblicke

Wichtig: Bieten Sie exklusive Inhalte. Setzen Sie dabei auf verschiedene Formate wie Text, Bild oder Video. Nutzen Sie alle modernen Formate auf kreative Weise. Und stellen Sie sich immer wieder die Frage, ob der aktuelle Content zu den verfolgten Zielen passt.

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Schritt 4 Mitbewerber: Was machen die Mitbewerber? ‎

Bevor Sie mit der Auswahl der Social-Media-Kanäle starten, sollte eine Analyse des Marktes erfolgen. Durch einen Benchmark können Sie sich mögliche Abgrenzungen gegenüber den Mitbewerbern erarbeiten. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Auf welchen Social-Media-Kanälen sind meine Mitbewerber zu finden?
  • Wie gut und aktiv werden diese Kanäle und Communities betreut?
  • Wie erfolgreich ist die Kommunikation hinsichtlich Involvement und Viralität?

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‎Schritt 5 Social-Media-Kanäle: Welche gibt es und wie erreiche ich meine Zielgruppe damit?

Nachdem Sie Ihre Zielgruppe für das Social-Media-Marketing festgelegt und die Ziele definiert haben, stellt sich die Frage nach dem passenden Kanal. Je nach Plattform unterscheiden sich die Hauptnutzergruppen deutlich. Wir stellen die wichtigsten Social-Media-Kanäle vor:

  • Facebook: Das größte soziale Netzwerk im Internet. Hier sind weltweit rund 2,7 Milliarden Nutzer und Nutzerinnen monatlich aktiv (Quelle Statista). Weil die meisten privat unterwegs sind, ist das Netzwerk für Unternehmen interessant. Aufgrund der großen Reichweite sind sogar B2B-Kontakte denkbar.
  • Instagram: Hier punkten Sie mit hochwertigen Bildern und Videos. Über diesen Kanal erreichen Sie Endkunden und Endkundinnen.
  • Twitter: 160 Zeichen für Ihre Botschaft, der Dienst ist der Lieblingskanal zahlreicher Journalisten und Journalistinnen, die schnell und kurz Infos erhalten möchten.
  • Pinterest: Anpinnen, teilen, sammeln – dieser Kanal funktioniert wie eine interaktive Pinnwand und wächst rasant.
  • YouTube: Dieser Social-Media-Kanal ist ausschließlich für Videos geeignet. Mit modernen Smartphones und wenig Zubehör lassen sich bereits hochwertige Clips produzieren. Allerdings kostet das viel Zeit und Energie.
  • Snapchat: Der Kanal steht für Bilder und kurze Videos.
  • TikTok: Ein weiterer Dienst für Kurzvideos, der von China aus die Welt erobert.
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  • LinkedIn: Dieser Social-Media-Kanal bietet die Möglichkeit, international Kontakte zu anderen Unternehmen zu knüpfen und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden.
  • Xing: Das ist sozusagen das Konkurrenzprodukt zu LinkedIn, konzentriert sich dabei aber mehr auf den deutschsprachigen Raum.

Social-Media-Marketing gehört heute für die meisten größeren Unternehmen und besonders für Startups einfach dazu. So verteilt sich die gewerbliche Nutzung der Kanäle im Jahr 2020:

Für Einsteiger und Einsteigerinnen ist es schwer einzuschätzen, welche Social-Media-Kanäle zum jeweiligen Unternehmen und zur Zielgruppe passen. Denn nur YouTube, LinkedIn und Xing heben sich deutlich von den anderen ab.

Welcher Social-Media-Kanal erreicht welche Zielgruppe?

FacebookInstagramTwitterPinterestYouTubeLinkedIn/Xing
Beschreibunggrößter Kanal weltweit und in DACH-RegionBildnetzwerk, mehr als 16 Millionen Nutzer in DPlattform für KurznachrichtenBildernetzwerk, 3 Millionen Nutzer in Dweltweit größte Videoplattform, 77 % aller deutschen Internetnutzer besuchen das Portal mindestens einmal im MonatKarrierenetzwerke, LinkedIn international, XING DACH-Region
Stil der Inhaltevon seriös bis lustighochwertig, geschmackvollNewshochwertig, geschmackvollabwechslungsreichseriös
Werbemöglich-
keiten
vielfältigvielfältigbegrenztvielfältigvielfältigbegrenzt
Zielgruppenalle Altersgruppen, zunehmend viele Ältere, Kritischeca. 18 bis 35 Jahre, mehr Frauen, technikaffin und offengemischt, etwa 18 bis 50 Jahregemischt, eher Frauen zwischen 18 und 50 Jahrengemischt, eher zwischen 18 und 35 Jahre altgemischt, besonders beliebt ab 30 Jahre
Erreichbare ZieleImage, Kundennähe, Traffic, BekanntheitBekanntheit, ImageKundennähe, Bekanntheit, Traffic, ImageImage, TrafficBekanntheit, Traffic, ImageNetworking, Personalbeschaffung
Art des ContentsText, Links, Bilder, VideosFotos & Videos mit Hashtags, Carousel-Ads möglichText, Bilder und Videos mit Links und HashtagsFotos mit LinksVideos mit LinksText und Links
Zeitaufwandmittelmittelhoch (viele Mitteilungen nötig)mittelhoch (Erstellung der Videos)gering
Snapchat und TikTok sind nicht nur weniger verbreitet, hier tauschen sich zudem ‎bevorzugt Minderjährige aus.‎

Schritt 6: Wie vernetze ich Social-Media mit dem kompletten Marketing-Mix? ‎

Für Social Media gilt ebenso wie für jeden anderen Marketing-Kanal: die Mischung macht es! Das volle Potenzial wird erst ausgenutzt, wenn alle Medien miteinander vernetzt arbeiten. Verweisen Sie untereinander auf andere Medien:

  • Printmedien auf Social Media,
  • Social Media auf Ihren Blog,
  • Blog auf Ihr Youtube Video etc..

So können Sie z. B. Spiele, Apps und Wettbewerbe, welche Sie auf Facebook durchführen, mittels E-Mail-Marketing oder Twitter bewerben. Auf Twitter können Sie beispielsweise Themen promoten, die nur Lesern und Leserinnen zur Verfügung stehen, die Ihren Newsletter abonniert haben. Wenn Sie Social Share Buttons auf Ihren Newslettern und Ihrer Website einsetzen, fördert dies die Verbreitung durch die Leser und Leserinnen.

Zur Integration aller Marketing-Aktivitäten können Sie auf Ihr bewährtes Marketing-Konzept zurückgreifen. Fehlt ein solches in Ihrem Unternehmen bisher, finden Sie in unserem Ratgeber Marketing-Konzept alles Wissenswerte.

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Schritt 7 Social-Media-Controlling: Welche Kennzahlen sind ‎wichtig für die Erfolgsmessung?‎

Wie immer beim Marketing gehört das Controlling auch zum Social-Media-Marketing. Ohne Messungen erfahren Sie nicht, welche Aktivitäten sich auszahlen und welche nicht. Daher überprüfen Sie regelmäßig Ihre im Marketing-Konzept definierten Ziele. Wichtige Kennzahlen sind:

  • Anzahl Ihrer Follower oder Fans (Denken Sie daran, dass es nicht allein die Menge macht, die Zielgruppe muss passen!)
  • Reichweite Ihrer eigenen Aktivitäten
  • Reichweite bezahlter Werbung
  • Kommentare, geteilte Posts, Erwähnungen
  • Interaktionsrate (Wie viele Seitenbesucher und Seitenbesucherinnen klicken auf Bilder, Links und Videos?)

Die meisten Social-Media-Kanäle liefern das Werkzeug für das Marketing gleich kostenlos mit. Eine kleine Auswahl:

  • Facebook Insights
  • Twitter Analytics
  • Instagram Insights
  • Pinterest Analytics

Weil das Social-Media-Marketing ein Besuchermagnet für Ihre Unternehmenswebsite sein soll, vergessen Sie nicht, regelmäßig zu prüfen, wie viele Besucher und Besucherinnen über die Social-Media-Kanäle dorthin gelangen. Damit können Sie Ihre Social-Media-Strategie effektiv anpassen und verbessern.

Tipp: Bleiben Sie auf dem Laufenden darüber, was andere über Sie denken. Googeln Sie regelmäßig Ihren Firmennamen und das Wort „Kritik“ und besuchen Sie Plattformen für Unternehmensempfehlungen wie Yelp und GoLocal und prüfen Sie die Bewertungen Ihres Unternehmensprofils auf Google Maps.

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Was kostet Social-Media-Marketing?‎

Die gute Nachricht zuerst: Einen eigenen Kanal auf einer Social-Media-Plattform einzurichten, ist kostenlos. Vergessen dürfen Sie allerdings nicht die Arbeitszeit, die bei den „Kosten“ für das Social-Media-Marketing einen großen Posten ausmacht. Dazu kommt idealerweise ein Social-Media-Tool, das zwar Geld kostet, aber Ihnen die Betreuung der Kanäle erleichtert und wertvolle Arbeitszeit einspart.

Tipp: Wenn die 24 Stunden eines Tages für Ihr Arbeitspensum nicht genügen, denken Sie über eine Social-Media-Agentur nach. Je nach Umfang ist der Service bereits für wenige Hundert Euro monatlich buchbar.

Werbung im Social-Media-Marketing

Zusätzlich können Sie auf vielen Social-Media-Kanälen Werbeanzeigen schalten, die genau Ihrer Zielgruppe angezeigt werden. Die Social-Media-Kosten für eine Anzeige richten sich in der Regel nach der Art der Werbung, dem Ort und dem beworbenen Artikel oder der angebotenen Dienstleistung. Bezahlt wird für jeden Klick auf Ihr Angebot. Bei Facebook ist mit Kosten in Höhe von rund 50 Cent pro Klick auf eine Anzeige zu rechnen.

Beispiel: Sie möchten Kunden und Kundinnen von den Angeboten in Ihrem Schuhgeschäft überzeugen und wollen daher auf Facebook bei Nutzern und Nutzerinnen Ihrer Zielgruppe aus der Umgebung werben. Sie setzen sich ein Budget von 200 Euro, Facebook verlangt 35 Cent pro Klick. Damit haben Sie die Chance, dass bis zu 571 potenzielle Kunden und Kundinnen Ihre Homepage besuchen und vielleicht auf Ihr Ladenlokal neugierig werden. Besucht davon ein Prozent Ihr Geschäft und kauft, gewinnen Sie knapp sechs Kunden oder Kundinnen und haben pro Kunde oder Kundin 35 Euro in das Social-Media-Marketing investiert. Tipp: Berechnen Sie genau, ob sich kostenpflichtige Kampagnen auf Social-Media-Kanälen für Ihr Unternehmen lohnen.

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Wie viel Zeit kostet Social-Media-Marketing?‎

Eine Faustregel besagt, dass Sie für das Social-Media-Marketing pro Kanal eine Stunde benötigen. Und das jeden Tag – auch an Wochenenden und Feiertagen – zu der Zeit, in der Ihre Zielgruppe am aktivsten auf den Social-Media-Plattformen ist. Während der zweite Teil der Faustformel für die meisten Kanäle stimmt, kommt es bei der täglichen Einsatzdauer auf Ihr Produkt und Ihre Zielgruppe an.

Social-Media-Marketing: Eigene Regeln für jeden Kanal

Wie hoch der Zeiteinsatz ausfällt, hängt vom gewählten Kanal ab.

  • So ist beispielsweise die Pflege eines Kanals bei YouTube vergleichsweise einfach. Es genügt, etwa einmal pro Tag nach den Nutzerkommentaren unter den Videos zu schauen und gegebenenfalls zu reagieren. Dafür kann das Erstellen eines neuen Videos von der Planung bis zum Schnitt Tage in Anspruch nehmen.
  • Experten und Expertinnen schätzen, dass von Posts auf Facebook nur rund zehn Prozent bei der Zielgruppe ankommen. Setzen Sie einen Post pro Tag ab, nimmt die Zielgruppe Ihr Unternehmen ungefähr einmal pro Woche wahr. Allerdings lassen sich hier Posts durchaus für einige Tage planen.
  • Bei Twitter ist rege Präsenz gefragt.
  • Pinterest erfordert im Idealfall mindestens fünf Boards, auf denen rund 50 Pins versammelt sind, die jeweils um fünf weitere Pins pro Tag erweitert werden.

Dazu kommt: Je mehr Follower Sie haben, desto mehr Kommentare gibt es, auf die Sie zeitnah reagieren sollten.

Tipp: Stöbern Sie einmal im Facebook-Account der Techniker Krankenkasse. Diese hat ihren Sitz zwar im hohen Norden, aber das Social-Media-Team agiert deutschlandweit, ist reaktionsschnell und geht souverän mit Kritik um. Das führt zu einer starken Kommunikation zwischen Kasse und Versicherten.

Da jedes Unternehmen anders ist, lässt sich der tatsächliche Zeitaufwand für das Social-Media-Marketing kaum beziffern. Je nach Kanal und Geschick des Nutzers oder der Nutzerin sind die Werte extrem unterschiedlich. Trotzdem versuchen wir, Ihnen einen groben Überblick zu verschaffen.

  • Aufbau einer Community auf einem Kanal: 8 bis 10 Stunden pro Woche
  • Inhalte veröffentlichen: 3 bis 5 Stunden pro Woche
  • Aktiv auf einer Plattform agieren (zum Beispiel kommentieren): 30 Minuten bis eine Stunde pro Tag
  • Inhalte teilen: 30 Minuten pro Tag
  • Neuigkeiten und relevante Social-Media-Trends entdecken/verfolgen: 15 bis 30 Minuten pro Tag

Vernachlässigen Sie neben dem Social-Media-Marketing nicht die klassischen Kanäle und das restliche Online-Marketing.

Tipp: Social-Media-Marketing braucht Zeit, um zu wirken, und ist relativ arbeitsintensiv. Daher kann es sich lohnen, einen Profi mit dem Aufbau und der Pflege der Social-Media-Kanäle zu beauftragen.

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Social Media für Gründer und Einsteiger: Welche ‎rechtlichen Rahmenbedingungen sind wichtig?‎

Urheberrecht, Impressumspflicht oder das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb – auch beim Social-Media-Marketing für kleine Unternehmen, Solo-Selbstständige und Gründer sowie Gründerinnen gibt es Regeln zu beachten. Da es sich hier um ein umfangreiches Themenfeld handelt, empfiehlt die IHK für München und Oberbayern Ihnen den speziellen Ratgeber Social Media Marketing und Werbung im Internet.

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Was sind die drei größten Herausforderungen beim Einsatz von Social-Media?

1. Kein Erfolg ohne Planung

Auf dem Weg des Kunden und der Kundin von der ersten Wahrnehmung bis zum endgültigen Kauf eines Produkts (der sogenannten Customer Journey, mehr dazu in unserem Ratgeber zum Online-Marketing) gibt es viele weitere Berührungspunkte mit Ihrem Angebot oder Ihrem Unternehmen, die die Kaufentscheidung vorantreiben oder stoppen. Social-Media-Marketing ist ein wertvolles Werkzeug, um die Customer Journey positiv zu gestalten und den Kunden und die Kundin zum Kauf zu führen. Das gelingt aber nur, wenn Sie ihn zum richtigen Zeitpunkt über den richtigen Kanal auf die richtige Weise ansprechen. Daher ist auch beim vergleichsweise flexiblen und schnelllebigen Social-Media-Marketing ein ausgefeiltes Marketing-Konzept unverzichtbar.

2. Denken Sie an das klassische Marketing!

Social-Media-Marketing ist schnell und kostengünstig, dazu machen es das rege Feedback der Nutzer und Nutzerinnen und die leichte Messbarkeit der Ergebnisse interessant. Social Media sind bei Gründern und Gründerinnen besonders beliebt. Dabei gilt es aber, die klassischen Marketing-Kanäle sowie das weitere Online-Marketing nicht zu vernachlässigen. Auch hier gewinnen Sie Kunden und Kundinnen, pflegen Ihr Image und steigern Ihre Bekanntheit.

3. Vorsicht mit persönlichen Daten

Soziale Netzwerke sind für die Sammelwut in Bezug auf die Daten ihrer Nutzer und Nutzerinnen bekannt. Der Unternehmenssitz im Ausland hebelt viele datenschutzrechtliche Bestimmungen aus und Sie können die Plattformen nur nutzen, wenn Sie den Nutzungsbedingungen zustimmen. Zu den Social-Media-Risiken gehört, dass Ihre persönlichen Daten nicht unbedingt sicher verwahrt sind. Auch für Unternehmer und Unternehmerinnen gilt: Gehen Sie sorgfältig mit Ihren Daten um und überlegen Sie, welche Informationen Sie lieber nicht preisgeben.

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