IHK Ratgeber

Was kann ChatGPT? Wo liegen die Chancen und Risiken?

Nutzung von Chat GPT
© Matheus Bertelli by pexels

Seit Anfang Dezember 2022 ist die künstliche Intelligenz ChatGPT in aller Welt ein großes Gesprächsthema. Der Chatbot schreibt Schülern die Hausaufgaben, prüft Programmcodes auf Fehler, dichtet und beantwortet Fragen aller Art. Die neue Technik eröffnet viele neue Möglichkeit, doch ebenso stellen sich auch Fragen. Ist ChatGPT vertrauenswürdig? Wie können Unternehmen die Chancen der neuen innovativen Möglichkeiten nutzen? Welche Regeln gelten für Mitarbeiter in Bezug auf die Nutzung?

Inhalt

Wofür steht ChatGPT?

Die Kurzbezeichnung ChatGPT steht für „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“. Nutzer können mit dem Programm, ähnlich wie bei einem Chat mit einem Menschen, in natürlicher Sprache kommunizieren. Chatbots, die z. B. auf Unternehmenswebseiten Teile des Kundendienstes automatisiert übernehmen, gibt es schon länger. Das Besondere an ChatGPT ist, dass dieser Chatbot nicht auf bestimmte Themenbereiche oder Sprachen begrenzt ist. Somit bekommen Nutzer keine vorgefertigten Antworten ausgeliefert, stattdessen wird jede Antwort individuell generiert. Die speziell trainierte KI lernt mit jeder Interaktion weiter.

Wie nutzen Interessierte ChatGPT?

Die Nutzung von ChatGPT ist denkbar einfach. Der Chatbot arbeitet sprach- und textbasiert. Daher benötigen Sie für die Kommunikation weder IT-Kenntnisse, noch ist eine spezielle Programmiersprache vonnöten. Nach der einmaligen Registrierung stellen Sie Ihre Anfragen so, wie Sie mit einem anderen Menschen sprechen würden. Es ist nicht erforderlich, ChatGPT auf eine bestimmte Sprache einzustellen. Die KI wurde zwar ursprünglich in englischer Sprache trainiert und erzielt dort die besten Ergebnisse, aber auch andere Sprachen wie Deutsch funktionieren problemlos. Die Software antwortet automatisch in der Sprache, in der Sie Ihre Frage oder Aufgabe formulieren.

Wie funktioniert ChatGPT?

ChatGPT kombiniert maschinelles Lernen mit neuronalen Netzen. Neuronale Netzwerke sind mathematische Modelle, die von biologischen neuronalen Netzen inspiriert sind. Sie bestehen aus künstlichen Neuronen, die Informationen verarbeiten und über gewichtete Verbindungen miteinander kommunizieren. Durch Training mit Beispieldaten können neuronale Netzwerke komplexe Muster erkennen und Vorhersagen oder Entscheidungen treffen. Durch diese Kombination ist ChatGPT in der Lage, auf Fragen und Anweisungen ähnlich wie ein Mensch zu reagieren. Das funktioniert so:

  • Sie geben Ihre Frage oder Anweisung in das Dialogfeld ein, dabei kommunizieren Sie ganz natürlich wie mit einem Kollegen oder Kundendienstmitarbeiter.
  • Das System analysiert die Eingabe, meist als Frage oder Anweisung formuliert, und extrahiert die relevanten Informationen.
  • Dazu greift es auf den riesigen Trainingsdatensatz und sein neuronales Netzwerk zurück.
  • Dann generiert es eine Antwort, die sich wie der Chat mit einem anderen Menschen liest.

Dabei kann es zu Fehlern kommen, und nicht alle von ChatGPT genannten Daten oder Fakten müssen stimmen. Darauf weist die Webseite der KI auch ausdrücklich hin. Allerdings lernt das KI-Modell ständig dazu.

Es ist wichtig zu wissen, dass ChatGPT keine Suchmaschine ist. Das System greift auf vorhandene Datensätze zurück und zieht daraus Schlüsse und Vergleiche. So unterstützt ChatGPT mittlerweile Microsofts Suchmaschine Bing. Die Integration der KI ersetzt allerdings nicht die typische Suche im Netz, sie soll lediglich die Auswahl der angezeigten Ergebnisse verbessern.

Wie lange wurde ChatGPT trainiert?

Im Prinzip begann die Entwicklung der Sprachmodelle, die ChatGPT zugrunde liegen, schon vor Jahrzehnten. Der Chatbot basiert auf der Variante GPT-3.5. Das zeigt, dass es bereits einige Vorgängerversionen gab, die der Öffentlichkeit nur nicht zugänglich waren. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei der T9-Texterkennung, die Sie vom Smartphone kennen: Die KI versucht vorherzusagen, welchen Textbaustein Sie als nächsten eingeben möchten, und schlägt die wahrscheinlichste Lösung vor.

  • Für das Training erhält das System massenhaft Texte.
  • Diese Textgrundlagen helfen ihm, die richtigen Vorhersagen zu treffen, um Texte zu vervollständigen.
  • Ein einfaches Beispiel wäre der Teilsatz: „Der Schnee auf der Straße ist …“
  • Die wahrscheinlichste Fortsetzung wäre weiß, aber auch gelb, grau oder braun wären denkbar.

Dieses „Verhalten“ stellt die Grundfunktion von Chat-Modellen nach dem GPT-Standard dar. Das System versucht, einen Text zu vervollständigen bzw. mit zusätzlichen, voraussichtlich relevanten Informationen zu ergänzen. Es ist sich nicht bewusst, dass es z. B. auf die Frage im Dialogfeld „Wie viele Bundesländer hat Deutschland?“ im nächsten Feld eine Antwort formuliert. Dazu fehlt ihm das Bewusstsein. Es versucht lediglich, den Text zu vervollständigen. Und das tut es – auch, wenn es keine richtige Antwort gibt.

So endet z. B. das Trainingsmaterial mit Daten aus dem Jahr 2021. Für Zeiten danach kennt ChatGPT keine Fakten. Das „weiß“ das System allerdings nicht. Es wird aufgrund der Wahrscheinlichkeiten auch zu Fragen und Ereignissen nach 2021 Antworten formulieren.

ChatGPT hat gelernt, „gute Chatverläufe“ zu führen. Nutzer erhalten weitgehend nicht-toxische und ethisch-moralisch einwandfreie Antworten. Im Training wurden unangemessene Verläufe als unerwünscht markiert. Das heißt allerdings nicht, dass alles richtig ist, was ChatGPT ausführt.

Kostet die Nutzung von ChatGPT?

Nach der Registrierung können Sie ChatGPT-3.5 sofort und kostenlos nutzen. Sie müssen lediglich Namen, E-Mail-Adresse und Telefonnummer hinterlegen, um einen Account zu erstellen. Hier kann es allerdings in Spitzenzeiten mit vielen Nutzern zu Wartezeiten kommen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile eine kostenpflichtige Version.

Achtung: Die kostenpflichtige Version mag ohne Wartezeiten funktionieren, allerdings ist die Nutzung bisher auf 25 Nachrichten innerhalb eines Zeitfensters von drei Stunden begrenzt.

Was bringt die neue Version 4.0?

Die Version 4.0 hat sich in puncto Textverständnis und -generierung deutlich verbessert. So ist sie in der Lage, komplexe Anfragen präziser zu beantworten. Die Interaktion wird so noch menschenähnlicher. GPT-4 unterscheidet sich von 3.5 durch:

  • Größeres Trainings-Set: GPT-4 wurde auf einer größeren Menge an Textdaten trainiert. Dies ermöglicht es der KI komplexere Anfragen zu verstehen und darauf zu antworten.
  • Verbesserte Architektur: Die Modelle nach GPT-3, einschließlich GPT-4, haben eine erweiterte und verbesserte Architektur, was zu einer besseren Leistung führt. Die Modelle können detailliertere und tiefgründigere Antworten geben und komplexere Zusammenhänge erfassen.
  • Fähigkeit zur Feinabstimmung: GPT-4 verfügt über verbesserte Fähigkeiten zur Feinabstimmung, die es ihm ermöglichen, sich besser an spezifische Aufgaben oder Anwendungsfälle anzupassen. Dies kann dazu führen, dass es für bestimmte Aufgaben präziser und hilfreicher ist.
  • Weniger Vorurteile und besseres Verständnis: Durch die Erweiterung der Trainingsdaten und die Verbesserungen in der Modellarchitektur kann GPT-4 auch besser mit kulturellen Unterschieden, verschiedenen Sprachen und Dialekten umgehen und hat eine bessere Fähigkeit, Vorurteile zu vermeiden.

Wer steckt hinter ChatGPT?

ChatGPT ist eine Entwicklung des kalifornischen KI-Unternehmens OpenAI. Das Forschungsunternehmen wurde gemeinsam von Investor und Programmierer Sam Altman und Elon Musk (Tesla, SpaceX, etc.) gegründet. Seit dem Jahr 2019 besteht eine Partnerschaft mit dem Software-Giganten Microsoft. Die Kooperation sieht Investitionen in Milliardenhöhe vor.

Neben den großen Chancen, die KI zunehmend bieten, entwickelt sich auch ihr Risikopotenzial. Da die Entwicklung dieser Technologie nicht aufzuhalten ist, wurde OpenAI als open source Non-Profit-Organisation gegründet. So sollen Wissenschaft und Forschung unabhängig von finanziellen Konzerninteressen die Potenziale und Risiken der KI erforschen können. Mittlerweile ist die Entwicklung nicht mehr so offen und zugänglich wie in den Jahren nach der Gründung 2015.

Ein kurzer Erklärfilm zu Generativer KI

Die Plattform Lernende Systeme ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2017 initiiertes und bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedeltes bundesweites Netzwerk aus KI-Expertinnen und -Experten mit knapp 200 hochrangigen und ehrenamtlich tätigen Mitgliedern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Ziel der Plattform ist es, den interdisziplinären Austausch sowie den gesellschaftlichen Dialog zu Entwicklung und Einsatz von KI-Systemen zu fördern. Um das Thema Generative KI in die Breite zu tragen, wurde dafür ein Erklärfilm erstellt, der über die Technologie in unter 5 Minuten informiert: Generative KI – Alleskönner der Künstlichen Intelligenz?

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Gibt es Alternativen zu Chat GPT?

ChatGPT kann zwar sehr gut Deutsch, aber da die Ursprungssprache Englisch ist, bieten sich für den deutschsprachigen Raum oder für spezielle Anwendungen Alternativen an. Einen ersten Überblick über alternative KI-Lösungen zeigt die folgende Liste:

NameStärkenZusatzfunktionenKosten
GetGenie/Genie Chat- Erstellung von Content für Webseiten / Blogs
- Basiert auf ChatGPT
- SEO-Funktionen
- Direkt in WordPress nutzbar
- Mit Genie Mode und Blog Wizard ideal zur Content-Optimierung
- Kostenlose Version für bis 1.500 Wörter pro Monat
- 3 verschiedene kostenpflichtige Pakete
Google Bard- Generiert kreative und informative Inhalte
- Übersetzt Sprachen
- Vorlesefunktion
- Funktion zur Fotoanalyse
- Kostenlos
Neuroflash/ Chat Flash- Contenterstellung
- Basiert- auf ChatGPT
-Speziell für deutsche Texte optimiert
- Freestyle-Tool zur Erzeugung von Codes
- Generierung von KI-Bildern möglich
- Browsererweiterung
- Bis zu 2.000 Wörter pro Monat kostenlos
- 3 Abo-Varianten zur Auswahl
ChatSonic- - Nutzt ChatGPT-4-Technik
- Basiert bei Sachthemen auf Google Search
- Versteht Text- und Sprachbefehle
- Enthält einen individuell auf die eigenen Daten trainierbaren Chatbot
- KI-Kunst
- Implementierung in Google Chrome möglich
- Kostenlose Testphase für 10.000 Wörter
- Danach Abo-Modelle verfügbar
Creaitor- KI-Textgenerator aus der Schweiz
- Ansprache Du und Sie wählbar
- Generierung von KI-Bildern möglich- Kostenlose Testphase
- Danach 3 Abo-Modelle zur Wahl
Jasper Chat- Basiert auf GPT-3.5 und -4.0- Codeerstellung möglich
- Möglichkeit der Anzeige von Quellenangaben
- Kostenpflichtig
YouChat- Basiert auf C-A-L und GPT-4
- Kontext durch Angabe von Quellen und Links
- Codeerstellung möglich
- Schlägt relevante Webinhalte vor
- Kostenlos
Luminous- Verarbeitung einer Kombination von Text-Input, Text-Output und Bilddaten- Fokus auf Unternehmen und öffentliche Verwaltung- Kostenpflichtig, 6 Preismodelle

Welche Potenziale bietet ChatGPT für Unternehmen?

Technologien wie ChatGPT können den Arbeitsalltag tatsächlich stark bereichern. Die KI bietet einige Vorteile, wenn Anwender es verstehen, ihre Stärken zu nutzen.

Stärken von ChatGPT

Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 603 deutschen Unternehmen zeigt, dass die Haltung zu KI-Angeboten wie ChatGPT sehr unterschiedlich ist. Insbesondere im Bereich Textgenerierung sehen viele Unternehmen Potenzial. Die Befragung zeigt folgende Ergebnisse:

  • 17 % der Befragten planen den Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Lösungen.
  • 23 % haben zwar keine konkreten Pläne zur Nutzung, können sich den Einsatz aber grundsätzlich vorstellen.
  • 29 % schließen den Gebrauch für ihren Betrieb komplett aus.
  • 25 % haben sich noch keine Gedanken zu dem Thema gemacht.

Voraussichtlich sind KI-Lösungen wie ChatGPT im Büroalltag bald ebenso präsent und normal wie der PC. Die neue Technologie dürfte Arbeits- und Geschäftsleben ähnlich stark verändern wie die Erfindung des Smartphones.

Dabei sehen die meisten Geschäftsführer und Vorstände ein hohes Potenzial für die folgenden Bereiche:

  • Prozessautomatisierung
  • Texterstellung und -bearbeitung
  • Schreiben, Verbessern und Kontrollieren von Codes (auch Fehlersuche)
  • Automatisierte Interaktion mit Kunden
  • Brainstorming und Ideensammlungen
  • Analyse großer sprachbasierter Datenmengen und Informationen
  • Erkennung von Markttrends
  • Kontrolle von strategischen Entscheidungen
  • Einsatz als Coding Assistant beim Programmieren
  • Plug-ins (ChatBot im Kundendienst, Internetbrowser, Mail-Programme etc.)
  • Automatisierte Priorisierung von Aufgaben
  • IT-Sicherheit
  • Bewerbungsprozesse (vom Anschreiben durch den Kandidaten bis zur Antwort von HR)
  • Erstellung und Auswertung von Umfragen
  • Führung von Personalakten

Damit sich KI-Lösungen wie ChatGPT im Unternehmen bewähren, ist es erforderlich, für die entsprechenden Rahmenbedingungen zu sorgen.

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Worauf müssen Sie bei der Nutzung von ChatGPT aufpassen?

Bei der Nutzung von ChatGPT können einige Stolpersteine auftreten, die stets berücksichtigt werden sollten. Die Datenbasis von ChatGPT endet 2021, über neuere Informationen und Entwicklungen fehlt der KI die Kenntnis. Es kann immer zu Fehlinformationen kommen. Das musste beispielsweise ein Rechtsanwalt in New York erleben, der einen Antrag für das Gericht von ChatGPT hatte recherchieren lassen. Die KI verwies auf zahlreiche angeblich ähnlich gelagerte Fälle. Allerdings konnte die Kanzlei der Gegenseite für sechs angeführte Urteile und Aktenzeichen keine Belege finden. Denn der Chatbot hatte diese Entscheidungen nach dem erlernten Muster frei erfunden. Zur Glaubhaftmachung legte der Anwalt die angeblichen Urteile vor, auf die sich ChatGPT berufen hatte. Auch diese verwiesen wieder auf nicht existente Entscheidungen. Entsprechend wichtig ist es für Nutzer und Unternehmen, ausgegebene Ergebnisse stets kritisch zu hinterfragen und zu prüfen.

ChatGPT und das Urheberrecht

Der Chatbot selbst besitzt kein Urheberrecht an den von ihm automatisch generierten Texten. Diese können Nutzer daher theoretisch uneingeschränkt verwenden und veröffentlichen. ChatGPT gibt bereits regelmäßig Hinweise auf die richtige Verwendung von Inhalten hinsichtlich Urheberrecht, Lizenzen und Datenschutz. Es kann trotzdem sein, dass von der KI erstellte Texte Plagiate beinhalten und das Urheberrecht verletzen. Mehr Infos hier

Ebenso können Informationen enthalten sein, die aufgrund der Datenschutzrichtlinien nicht veröffentlicht werden dürfen. Es kann auch zu Fällen wie unerlaubter Rechtsberatung oder Gesundheits- oder Heilsversprechen kommen. Daher ist jeder Text vor der Nutzung gründlich zu überprüfen.Mehr Infos dazu.

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Regeln für den Umgang mit ChatGPT und verwandten Produkten

Generative KIs, die auf Basis bekannter Daten neue Inhalte erstellen, stellen unterschiedliche Unternehmensbereich auch vor zusätzliche Herausforderungen. Die IHK für München und Oberbayern gibt einen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen.

Datenschutz

Bei Generativer KI wie ChatGPT ist kaum klar, welche Daten wo gespeichert werden. Wenn Sie die Nutzung der intelligenten Chatbots für Ihre Mitarbeiter erlauben, dann schließen Sie den Gebrauch bei personenbezogenen oder anderen sensiblen Daten wie z. B. Geschäftsgeheimnisse sowie Informationen über Dritte aus.

Qualität der Daten

Die Antworten von ChatGPT sind nur so gut wie die Datensätze, mit denen die KI trainiert worden ist. Daher ist eine Prüfung der Plausibilität, Objektivität und Aktualität der gelieferten Ergebnisse zwingend vorzunehmen. Stellen Sie sicher, dass immer ein Mensch die abschließende Prüfung vornimmt und die Ergebnisse freigibt.

Urheberrecht

Daten, die zum Training genutzt wurden und nun von ChatGPT verwendet werden, können als geistiges Eigentum geschützt sein. Das ist genau zu prüfen, um strafbare Vervielfältigungen zu vermeiden. Mehr Infos zu Urheberrecht und KI.

Machen Sie den Einsatz transparent

Ob als Chatbot für den First-Level-Kundendienst oder als Helfer bei der Personaleinsatzplanung: Teilen Sie Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten und Investoren mit, in welchen Bereichen Sie generative KI einsetzen. Diese Offenheit stärkt das Vertrauen in das Unternehmen.

Haftungsfragen klären

Der Einsatz von Lösungen wie ChatGPT kann zu Fehlinformationen und Schäden führen. Lassen Sie sich daher vorab unbedingt zu allen Haftungsfragen und über Maßnahmen zur Risikominimierung beraten.

Schulung

Die Nutzung von ChatGPT und anderen KI-Helfern im Unternehmen ist nur so erfolgreich, wie die Form der Aufgabenstellung an die KI durch den Anwender selbst. Daher ist es wichtig, Mitarbeiter im Umgang mit den Programmen zu schulen. Grenzen und Möglichkeiten sowie typische Fehlerquellen müssen bekannt sein.

Nutzen Sie das Angebot der IHK für München und Oberbayern und lassen Sie Ihre Mitarbeiter z. B. den kostenlosen Online-Kurs Elements of AI absolvieren. KI wird immer mehr zum Alltag in Unternehmen gehören. Sorgen Sie daher frühzeitig dafür, geschulte Fachkräfte im Betrieb zu haben. Dazu müssen nicht zwingend neue Mitarbeiter eingestellt werden, schulen Sie Ihre Belegschaft und ermöglichen Sie Interessierten z. B. die Weiterbildung zum/zur KI-Manager/-in IHK.

Coding

ChatGPT ist ein wertvolles Werkzeug im Bereich Programmierung und Coding. Um Fehler in den erstellten Codes zu vermeiden, müssen Nutzer Syntax und Befehle genau kennen. Nur so lassen sich zuverlässig die gewünschten Ergebnisse erreichen.

Plug-ins

Seit April 2023 haben Unternehmen die Option, ChatGPT mittels Plug-ins direkt in verschiedene im Betrieb genutzte Anwendungen einzubinden. So ist es beispielsweise möglich, Datenströme in Echtzeit automatisch auszuwerten oder die KI mit der Reisebuchung zu beauftragen. Aktuell sind die Möglichkeiten (noch) begrenzt. Experten erwarten eine rasche Ausweitung und die Entstehung einer eigenen Anwendungswelt, wie Sie sie bereits von gängigen App Stores kennen. Denken Sie dabei immer an die Fragen zu Datenschutz, Urheberrecht und Haftung.

Dürfen Ihre Mitarbeiter ChatGPT nutzen?

Stellen Sie klare Regeln für den Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Lösungen auf. Arbeitgeber zahlen für die (geistige) Arbeitskraft der Arbeitnehmer. Stattdessen Ergebnisse der KI zu liefern, ist arbeitsrechtlich kritisch zu sehen, sofern die Nutzung nicht genehmigt ist.

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ChatGPT richtig nutzen

Die ersten Schritte mit ChatGPT und seinen Verwandten fallen sehr leicht. Sie stellen eine Frage und werden von der Schnelligkeit und der Natürlichkeit der Antwort begeistert sein. Sie werden feststellen, dass die KI immer konkretere und bessere Antworten gibt, je länger Sie mit ihr kommunizieren. Dabei bezieht sich der Chatbot sogar auf Fragen und Antworten aus dem bisherigen Gesprächsverlauf.

Diese einfache und „menschliche“ Kommunikationsform mit einer Maschine hat allerdings auch Tücken. Nutzer neigen schnell dazu, die Ergebnisse nicht mehr zu hinterfragen. Außerdem benötigt die KI – wie auch jede Programmiersprache – klare Anweisungen. Achten Sie deshalb auf folgende Punkte:

  • ChatGPT ist keine Suchmaschine. Die Datengrundlage reicht nur bis 2021 und die KI liefert nicht Antworten – sie sucht die wahrscheinlichste Lösung. Diese mag logisch, aber nicht unbedingt richtig sein.
  • ChatGPT mag sich „menschlich“ anfühlen, doch die Technologie liefert nur dann gute Ergebnisse, wenn der Kontext stimmt. Ohne genaue Anweisungen und Rahmenbedingungen bleibt die Qualität der Antworten niedrig. Sehen Sie die Technik ähnlich wie einen Auszubildenden an und sorgen Sie für die nötige Einweisung.
  • Binden Sie die KI in die eigenen Prozesse ein, indem Sie eigene Daten zur Verfügung stellen, mit denen das Netzwerk arbeiten kann. Denken Sie dabei immer an den Datenschutz, das Urheberrecht und mögliche Haftungsrisiken.

ChatGPT kann plaudern und sogar faseln. Das Programm gibt in überzeugendem Ton Fakten von sich, die unter Umständen komplett frei erfunden sind. Experten nennen das eine „Halluzination“. Und die liegt in der Natur der Sache: ChatGPT und andere Sprachmodelle sind darauf trainiert, Texte zu erstellen, die überzeugend klingen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Fakten in einer Antwort frei erfunden sind, fällt bei GPT-4.0 um 40 Prozent niedriger aus als bei GPT-3.5. Ganz vermeiden lassen sich Halluzinationen aber nicht. Denn die Basis für die Antworten ist das, was Menschen in der Vergangenheit häufig geschrieben haben.

Nur ist das nicht immer so eindeutig wie „Ferien in Sri …“, worauf eine Text-KI kaum eine andere Antwort als „… Lanka“ geben kann. „Das Sommerfest des Kindergartens …“ lässt dagegen erheblich mehr Möglichkeiten von „… war ein voller Erfolg“ bis zu „… ist ins Wasser gefallen“ zu. ChatGPT wird in jedem Fall einen überzeugenden Bericht verfassen. Ob der stimmt? Überprüfen Sie es vor Veröffentlichung!

Daher gilt:

  • Nutzen Sie kurze und prägnante Anweisungen oder Fragen, die jedoch möglichst viel Kontext enthalten. Je konkreter die Aufgabenstellung, je besser die Ergebnisse.
  • Unterteilen Sie längere Aufgaben in Unteraufgaben. Denn nicht nur der Output von ChatGPT ist limitiert, auch der Input. Ein Tipp: Sollte die Antwort zu kurz ausfallen oder sind weitere Ergebnisse gewünscht, so führt ChatGPT seine Aufgabe weiter aus, wenn der Nutzer bspw. das Wort „Weiter“ eingibt.
  • Achten Sie auf die Rechtschreibung und Grammatik.
  • Vermeiden Sie Fachjargon und Slang. Auch Umgangssprache und Dialekt können die Qualität der Ergebnisse negativ beeinflussen. Das gilt auch für doppeldeutige Formulierungen.

Vertrauen Sie ChatGPT nie blind!

Aufgaben an ChatGPT delegieren

Damit ein KI-Textgenerator wie ChatGPT die Ergebnisse liefert, die Sie sich wünschen, ist es wichtig, die Aufgabe so klar wie möglich zu definieren. Legen Sie zuerst fest, welche Zielgruppe die Ergebnisse ansprechen soll. Möchten Sie Lösungen für Endkunden, andere Unternehmer, Follower in Social-Media-Kanälen, Experten sowie Einsteiger ohne Vorwissen? Hilfreich ist dann folgendes Vorgehen:

  • Teilen Sie die Aufgabe in Einzelschritte auf und fordern Sie z. B. das Programm auf, erst X zu erstellen, dann eine Liste zu generieren und im nächsten Schritt eine Zusammenfassung zu liefern.
  • Legen Sie fest, welche Formate die Ergebnisse haben sollen, und definieren Sie Strukturen (z. B. Überschrifthierarchien, Tabellen, Auflistungen etc.).

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FAQ rund um generative KIs wie ChatGPT

Welche Stärken hat ChatGPT?

Das KI-Tool kann riesige Datenmengen in kürzester Zeit auswerten und hilfreiche Antworten liefern, für die man selbst viel Aufwand investieren müsste. Dabei wirken die Antworten i. d. R. sehr professionell. Das macht ChatGPT zu einem wertvollen Werkzeug im Arbeitsalltag. Auch die Unterstützung des Kundendienstes und die Verkaufsförderung sind ideale Einsatzgebiete.

Welche Schwächen hat ChatGPT?

Die generative KI kann nur auf die Datensätze zurückgreifen, mit denen sie trainiert worden ist, und daraus Wahrscheinlichkeiten für die richtige Lösung ableiten. Das bedeutet, dass die Antworten falsch sein können oder unbefriedigend vage bleiben. Außerdem ist für den Betrieb sehr viel Rechenleistung erforderlich.

Spricht ChatGPT Deutsch?

Ja, das Programm kommuniziert automatisch in deutscher Sprache, wenn Sie Ihre Anfrage oder Anweisung so formulieren. Sie können auch darum bitten, ausschließlich Deutsch zu nutzen. Aber während die Kommunikation in Englisch nahezu fehlerfrei verläuft, haben die Deutschkenntnisse des Sprachmodells noch Schwächen. Ab und zu schleichen sich Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik ein. Darum ist jede Antwort genau zu prüfen.

Warum funktioniert ChatGPT nicht?

Insbesondere die kostenfreie Variante ChatGPT-3.5 ist zu Zeiten, in denen viele Nutzer aktiv sind, häufig überlastet. Loggen Sie sich aus und neu ein, aktualisieren Sie die Seite oder versuchen Sie es später noch einmal.

Kann ChatGPT Mitarbeiter ersetzen?

Mit seinen derzeitigen Fähigkeiten bietet generative KI wie ChatGPT keinen Ersatz für qualifizierte Mitarbeiter. Die Sprachmodelle können repetitive Aufgaben übernehmen, beim Brainstorming helfen, Daten auswerten, Inspirationen liefern und Ähnliches. Damit lässt sich die Belastung der Mitarbeiter reduzieren. Das zeigen z. B. KI-generierte Reden, Blogbeiträge und Social-Media-Posts. Es fehlt allerdings an Nuancen, individuellen Einsichten und persönlichen Formulierungen, die die Aussagen einzigartig und damit lesens- oder hörenswert machen.

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Webinarreihe 2023: Generative KI - ChatGPT & Co.

Im Rahmen des bayerischen Pakts für berufliche Weiterbildung 4.0 bieten die bayerischen IHKs gemeinsam mit dem Staatsministerium für Digitales und weiteren Partnern Webinar-Reihen in Form von "Digitalimpulsen" für Unternehmen an.

Um Unternehmen eine Einführung in das Thema der generativen KI zu bieten, aber auch um die Bereiche des Urheberrechts und des Datenschutzes in diesem Zusammenhang näher zu beleuchten, wurde die folgende zweiteilige Webinarreihe aufgebaut:

Webinar vom 9. Oktober 2023:
Vortrag: Generative KI - ChatGPT & Co.: Künstliche Intelligenz und unsere Zukunft
Speaker: Christian Ehl, HILLERT NEXT GmbH

Webinar vom 10. Oktober 2023:
Vortrag: Generative KI - ChatGPT & Co.: Datenschutz und Urheberrecht
Speaker: Dr. Matthias Orthwein, SKW Schwarz Rechtsanwälte