Lkw-Maut in Deutschland, Österreich und der Schweiz
In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden für Verkehre mit Lastkraftwagen Mautgebühren erhoben. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die jeweiligen Mautsysteme der einzelnen Länder sowie landestypische Besonderheiten.
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Wie gestaltet sich die Maut in Deutschland?
Mautpflichtig sind alle Kraftfahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigen Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen, die ausschließlich für den Güterverkehr bestimmt sind oder dafür eingesetzt werden.
Welche Varianten zur Nutzung mautpflichtiger Strecken gibt es?
Zur Nutzung von mautpflichtigen Strecken stehen Ihnen folgende Varianten zur Verfügung:
- On-Board Unit (OBU): Voraussetzung ist die Registrierung Ihres Unternehmens und Ihrer mautpflichtigen Fahrzeuge bei Toll Collect. Anschließend baut ein autorisierteter Servicepartner die OBU in Ihr Fahrzeug ein. Die OBU wird kostenlos zur Verfügung gestellt und bleibt Eigentum der Toll Collect GmbH. Zur Registrierung und für weitere Informationen klicken Sie auf die Website der Toll Collect GmbH.
- Manuell online: Nach der Registrierung bei Toll Collect und der entsprechenden Online-Freischaltung buchen Sie die jeweilige Fahrt auf der Website der Toll Collect GmbH ein.
- Per App: Grundsätzlich können Sie sich mit der App ohne Registrierung bei Toll Collect einbuchen. Als registrierter Kunde haben Sie den Vorteil, dass Sie Ihre Zugangsdaten für das Kunden-Portal auch für die App nutzen können. Die App ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch oder Polnisch bedienbar. Für weitere Informationen besuchen Sie die Website der Firma Toll Collect.
Wie wird die Höhe der Maut bestimmt?
Die Höhe der Maut wird bestimmt durch:
- die Gewichtsklasse
Gewichtsklasse I: ≥7,5 Tonnen bis <12 Tonnen
Gewichtsklasse lI: ≥12 Tonnen bis ≤18 Tonnen
Gewichtsklasse llI: >18 Tonnen
Achtung, die Lkw-Maut bei Kraftfahrzeugen oder Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 18 Tonnen wird zusätzlich nach der Anzahl Achsen berechnet. - die Schadstoffklasse des Fahrzeuges
- die zurückgelegte Wegstrecke
Die korrekte Angabe der Schadstoffklasse, der Achslast sowie der Wegstrecke liegt in der Verantwortung der Nutzer.
Hinweis: Seit dem Juli 2018 gibt es eine Erweiterung der mautpflichtigen Strecken auf alle Bundesstraßen. Alle notwendigen Informationen rund um die Ausdehnung, die weitere Nutzung der OBU sowie Neuerungen bei der manuellen Einbuchung und Kontrollen finden Sie hier.
Wie gestaltet sich die Maut in Österreich?
Änderungen der Mautpreise in Österreich 2020
Zum 1. Januar 2020 wurden die Lkw- und Busmauttarife in Österreich sowie die Tarife für schwere Wohnmobile um 2,1 Prozent auf den Infrastruktur-Grundkilometertarif erhöht. Genaue Informationen zu den Mauttarifen.
Auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen besteht für alle Kraftfahrzeuge eine Mautpflicht. Die Maut wird in Form einer Vignette (bis 3,5 t) oder mit Hilfe des GO-Mautsystems (ab 3,5 t) entrichtet. Für besondere Strecken, z.B. den Brenner, wird eine zusätzliche Streckenmaut erhoben.
Welche Varianten zur Nutzung mautpflichtiger Strecken gibt es?
Zur Nutzung von mautpflichtigen Strecken stehen Ihnen folgende Varianten zur Verfügung:
- Vignetten: Sie sind für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen vorgesehen und können an mehr als 6.000 Bezugsstellen (z.B. Tankstellen) in und außerhalb von Österreich gekauft werden. Sie sind mit einer Gültigkeitsdauer von 10 Tagen, 2 Monaten oder 1 Jahr erhältlich. Ab 2018 wird neben der klassischen Klebevignette zusätzlich eine digitale, kennzeichengebundene Version erhältich sein. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der ASFINAG.
- GO-Box: Für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen ist die GO-Box als Bezahlgerät vorgeschrieben. Sie kann bei zahlreichen Vertriebsstellen bezogen werden. Die Höhe der Maut wird bestimmt durch die Anzahl der Achsen, Schadstoffklasse des Fahrzeuges, Lärmemissionen, Tageszeit der Fahrt und die zurückgelegte Wegstrecke. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Wie wir die Höhe der Maut bestimmt?
Für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen können auf besonderen Streckenabschnitten gesonderte Streckenmautgebühren erhoben werden. Die hierführ notwendigen Mauttickets können direkt an der Mautstelle oder vorab online gekauft werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Wie gestaltet sich die Maut in der Schweiz?
Bei Nutzung der schweizerischen Autobahnen und Autostraßen (Nationalstraßen 1. und 2. Klasse) besteht für alle Kraftfahrzeuge eine Abgabepflicht. Für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen besteht grundsätzlich eine Vignettenpflicht. Für Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen gilt diese nur, sofern sie nicht der Schwerverkehrsabgabe unterliegen. Dazu zählen zum Beispiel Gütertransportfahrzeuge sowie schwere Arbeitsfahrzeuge.
Welche Varianten zur Nutzung mautpflichtiger Strecken in der Schweiz gibt es?
Zur Nutzung von mautpflichtigen Strecken stehen Ihnen folgende Varianten zur Verfügung:
- Vignette: In der Schweiz kann die Vignette in Poststellen, Tankstellen, Kfz-Werkstätten und Geschäftsstellen des Verkehrsclubs TCS, bei den Straßenverkehrsämtern sowie an der Grenze erworben werden. Weitere Verkaufsstellen in Deutschland und anderen Ländern finden Sie hier. Aktuelle Informationen zur Höhe der Abgabe und bestehenden Befreiungen erhalten Sie auf der Website der Eidgenössischen Zollverwaltung.
- Entrichtung leistungsabhängiger Schwerverkehrsabgabe (LSVA): Der LSVA unterliegen alle Motorfahrzeuge, die ein zulässiges Gesamtgewicht über 3,5 t aufweisen und dem Gütertransport dienen. Die Höhe dieser Abgabe ist abhängig vom Gesamtgewicht, der Emissionsstufe sowie den gefahrenen Kilometern. Hier erhalten sie alle Informationen für im Ausland zugelassene Fahrzeuge, zum Beispiel zur Erstregistrierung bei Grenzüberschreitung, den zugelassenen Zahlungsmitteln oder den freiwilligen Einbau eines Erfassungsgerätes (On-Board-Unit).
- Entrichtung pauschaler Schwerverkehrsabgabe (PSVA): Die PSVA wird unter anderem für schwere Personenwagen und Fahrzeuge für den Personentransport (zulässiges Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t) in Abhänigkeit des Gesamtgewichtes, des Zugfahrzeuges bzw. der Anhängelast und der Abgabenperiode erhoben. Der Zahlungsvorgang findet in der Regel an der Zollstelle des Grenzübertrittes statt. Weitere Informationen zum Vorgehen bei unbesetzten Grenzübergängen und den genauen Zahlungsmodalitäten finden Sie hier.
Wie gestaltet sich die Maut im Fürstentum Lichtenstein?
Die Schweiz erhebt auch für die Nutzung Liechtensteiner Straßen eine LSVA für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen. Weitere Informationen zur Maut im Fürstentum Liechtenstein erhalten Sie hier.