IHK Ratgeber

Liquiditätsplanung - damit Ihr Unternehmen weiter laufen kann

Geschäftsplan
© Lorenzo

Vor allem in einer Krise ist es wichtig, immer zu wissen, ob man flüssig ist. Die Liquiditätsplanung hilft Ihnen, die Zahlungsfähigkeit zu sichern.

Inhalt einer Liquiditätsplanung

Die Liquiditätsplanung dient zur Analyse der Liquiditätsentwicklung im Unternehmen. Besonders in Sondersituationen und Krisenphasen ist es elementar, die notwendige Liquidität zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes sicherzustellen. Um dies zu überwachen und um den Überblick über die aktuellen Zahlen zu haben, benötigen Firmen einen Liquiditätsplan.

  • Im Rahmen der Liquiditätsplanung werden die entsprechenden ‎Ein- und Auszahlungen an ihren jeweiligen Fälligkeitsterminen ‎‎(teilw. unter Berücksichtigung des durchschnittlichen ‎Zahlungsziels) gegenübergestellt. Der Saldo spiegelt dann ‎unter Anrechnung der Anfangssalden die Veränderung der liquiden Mittel wider und zeigt, ob die zur Verfügung ‎stehenden Kontokorrentlinien ausreichend sind. ‎
  • Zahlungseingänge sind aus den vorhandenen Debitorenbeständen und der Planumsätze in die Planung aufzunehmen.
  • Diesen Einzahlungen sind alle Auszahlungen der bereits vorhandenen Kreditoren, sonstiger Verbindlichkeiten, sowie zukünftiger Aufwendungen gegenüberzustellen. Weiterhin sind alle liquiditätswirksamen Geschäftsvorfälle (Privatentnahmen, Tilgungsraten, Investitionen, etc.), die im Unternehmen anfallen, in die Liquiditätsplanung einzubeziehen.

Ziel der Liquiditätsplanung

  • Analyse und Darstellung der Zahlungsfähigkeit

Vorteile

  • Eine aktuelle, permanente Überwachung der Liquidität leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, die Existenz des Unternehmens zu sichern.
  • Die Liquiditätsplanung basiert auf dem Vergleich der Einzahlungen und Auszahlungen des Unternehmens.
  • Dazu werden lediglich die zahlungswirksamen Cash-Flows der zu prüfenden Periode in Betracht gezogen. Aufgrund der zeitlich bedingten Lücke zwischen dem Umsatz und den Zahlungseingängen entstehen Diskrepanzen zwischen der Liquiditäts- und Ergebnisplanung.

Struktur eines Liquiditätsplans

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Quelle: eigene Darstellung


Ein Muster für einen Liquiditätsplan finden Sie hier. Einen ersten Überblick können Sie sich auch mit unserer vereinfachten Liquiditätsplansplanung verschaffen.

Die Ziffern 1 – 14 beschreiben die Inhalte der Konten:

Einzahlungen:

  • 1. Übertrag Liquiditäts-Endbestand Vormonat:
    Kontostand freier verfügbarer liquiden Mittel zum Stichtag (Kasse, Bank)
  • 2. Umsatzerlöse netto (Eingänge auf dem Konto):
    Einzahlungen aus dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen die auf die Geschäftstätigkeit bezogen sind
  • 3. Einzahlungen Gesellschafter/Privateinlagen:
    Einzahlungen aus dem privaten Kreis der Gesellschafter (Privateinlagen, Gesellschafterdarlehen, Bareinlagen, etc.)
  • 4. Sonstige Einnahmen:
    Einzahlungen die nicht mit der originären Geschäftstätigkeit zusammenhängen (z.B. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögensgegenstände, etc.)
  • 5. Summe Einzahlungen:
    Summenzahl aus den oben aufgeführten Positionen

Auszahlungen:

  • 6. Materialeinkauf:
    Zahlungsausgänge bezogen auf den Einkauf von Waren und Dienstleistungen
  • 7. Auszahlungen an Beschäftigte:
    Löhne und Gehälter
  • 8. Fixkosten:
    Zusammenfassung der Fixkosten wie z.B. Mieten, Pachten, Leasing, KfZ Gebühren, Versicherungen, Fremdleistungen, Reparaturen, Telefon, Buchführungs- und Steuerberatungskosten, Anzahlung an Lieferanten, etc.)
  • 9. Steuern und Abgaben:
    Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Umsatzsteuer
  • 10. Sonstige Ausgaben:
    Ausgaben die nicht mit der originären Geschäftsstätigkeit zusammenhängen
  • 11. Summe Auszahlungen
    Summenzahl aus den oben aufgeführten Positionen
  • 12. Liquide Mittel vor Entnahme:
    Anfangsbestand plus Einnahmen minus Ausgaben
  • 13. Kapitalentnahmen
    Privatentnahmen, Lebenshaltungskosten, etc.
  • 14. Liquiditätssaldo:
    Vormonat plus Liquiditätszugang minus Liquiditätsabgang