Pressemeldung vom 20.05.2025 - Garmisch-Partenkirchen

Der Verkehr muss rollen, nicht stehen

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© IHK

Dass Individual- wie auch Wirtschaftsverkehr in den kommenden Jahrzehnten auf der wichtigen Transitroute München-Innsbruck über Garmisch-Partenkirchen zunehmen werden, davon ist auszugehen. Eine gut ausgebaute, zuverlässig verfügbare und sichere Verkehrsinfrastruktur ist daher sowohl für die Menschen in der Region und ihre Gäste als auch die heimische Wirtschaft von großer Bedeutung. Wie der zunehmenden Verkehrsbelastung im Landkreis erfolgreich begegnet werden kann und wie es um die aktuellen Großbaustellen zur Verbesserung des Verkehrsflusses und zur Entlastung der Anwohner bestellt ist, stand deshalb im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen.

IHK-Regionalausschuss im Austausch mit Staatlichem Bauamt Weilheim

Als Gäste begrüßte Katrin Eißler, Vorsitzende des Ausschusses, Raphael Zuber und Tobias Martin vom Staatlichen Bauamt Weilheim. Zuber, Leiter der Abteilung Großprojekte, und Martin, Leiter der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau, informierten über einige der wichtigsten Herausforderungen, denen sich die rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes im Straßen- und Hochbau derzeit zu stellen haben. Sie tragen dabei nicht nur Verantwortung für Planung und Neubau, sondern sind auch zuständig für den Erhalt und die Wartung von beispielsweise über 450 Kilometern Bundes­straßen, 750 Kilometern Staatsstraßen und 230 Kilometern Rad- und Gehwegen. 2025 investiert das Bauamt rund 30 Millionen Euro in die Bestandserhaltung. Auch 1.500 Bauwerke und deren Zustand, darunter über 850 Brücken, sind ständig im Blick zu behalten. Grundsätzlich sei der Landkreis, was den Zustand der Straßen und Brücken betrifft, jedoch sehr gut aufgestellt, so Zuber. Aufgrund fehlenden Personals kann allerdings nicht immer jedes Projekt im gewünschten Tempo umgesetzt werden.

Im Austausch zwischen den Experten und den Unternehmerinnen und Unternehmern ging es vor allem auch um aktuelle Großbaustellen oder sich wiederholende Problemsituationen, die beispielsweise Arbeiten am Farchanter Tunnel verursachen. Mit Blick auf dieses Bauwerk verwies Zuber auf dessen Alter, das mit 25 Jahren bereits sehr fortgeschritten ist. Deshalb sind zum Beispiel immer wieder Wartungsarbeiten an der Betriebstechnik erforderlich. „Der Erhaltungsbedarf ist hoch, die Wartungsintervalle häufiger und der Autofahrer sieht letztendlich nicht, wie viele Mitarbeiter im Hintergrund involviert sein müssen“, erklärte der Experte.

Weil es immer wieder zu Engstellen auf den Straßen und damit Staus kommt, betonte Vorsitzende Eißler, wie wichtig der Austausch bleibe: „Es muss unser Ziel sein, gemeinsam Verkehrsblockaden zu minimieren. Gerade unsere Talsituation macht das Miteinander aller betroffenen Parteien erforderlich. Dass gar nichts mehr geht wie im vergangenen Jahr, als gleichzeitig Sanierungsarbeiten im Farchanter Tunnel und der Bau der sogenannten Schleifenrampe am Nordportal des Kramertunnels stattfanden und dadurch der Verkehr über Wochen erheblich beeinträchtigt wurde, darf sich nicht wiederholen.“

Der Auftakt zum Dialog zwischen dem IHK-Regionalausschuss und dem Straßenbauamt Weilheim hat gezeigt, dass eine enge und frühzeitige Abstimmung zwischen Wirtschaft und Verwaltung entscheidend ist, um die Auswirkungen von Straßen- und Tunnelsperrungen auf Unternehmen und Pendler zu minimieren. Die von den Unternehmern formulierten Erwartungen – vor allem geht es um die Vermeidung von Parallelsperrungen, die Verlagerung von Baumaßnahmen auf außerhalb der Hauptverkehrszeiten sowie die Ausweitung auf Mehrschichtbetrieb, damit sich Bauzeiten verkürzen – bieten Ansätze für eine effizientere und wirtschafts­freundlichere Planung.

Gastgeber der Sitzung, die bei der Langmatz GmbH in Oberau stattfand, war Ludwig Fischer, Geschäftsführer des Kunststoff und Metall verarbeitenden Unternehmens und stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. Vor Beginn besichtigten die Mitglieder Produktion, Lager und Versand des auch international sehr erfolgreichen Mittelständlers. Sie konnten sich außerdem einen Eindruck über die geplanten Erweiterungen am Standort Oberau verschaffen.

Bildunterschrift (Copyright: IHK) Der IHK-Regionalausschuss zu Gast bei Langmatz, vordere Reihe 2. und 3. v.l.: Vorsitzende Katrin Eißler mit Ludwig Fischer, Geschäftsführer Langmatz GmbH und stv. Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses