IHK Ratgeber

Rohstoffe und Ressourceneffizienz

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Wie abhängig ist Deutschland von Rohstoffimporten? Wie ist die Rohstoffsituation der bayerischen Unternehmen? Auf dieser Ratgeberseite finden Sie Studien, Leitfäden und mehr rund um die Themen Rohstoffe und Ressourceneffizienz.

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Wie abhängig ist Deutschland von Rohstoffimporten?

Eine Analyse für die Produktion von Schlüsseltechnologien

Bei vielen Schlüsseltechnologien wie Batterietechnik, Robotik und erneuerbaren Energien ist Deutschland von importierten Rohstoffen abhängig, oftmals von einzelnen Lieferländern wie China. Dringender Handlungsbedarf für krisensichere Lieferketten besteht bei neun kritischen Mineralien, das sind Kobalt, Bor, Silizium, Graphit, Magnesium, Lithium, Niob, Seltene Erden und Titan. Hier sind mehr Bezugs­quellen nötig, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen, so ein Ergebnis der Studie, welche das ifo-Institut im Auftrag der IHK für München und Oberbayern erstellte. Das Papier wurde gemeinsam mit dem DIHK veröffentlicht. Lieferkettenstörungen sind laut ifo-Studie bei den genannten Rohstoffen besonders problematisch, da alternative Quellen nur langfristig erschlossen werden könnten. Dies sei eine Lektion der jüngsten Versorgungsnotlagen im Zuge der Corona-Pandemie und geopolitischer Krisen wie dem Ukraine-Krieg.

„Die sichere Rohstoffversorgung ist mit Blick auf das Gelingen der Energiewende und der Digitalisierung essenziell. Die Unternehmen müssen sich noch stärker als bislang um vielfältige und belastbare Lieferketten für kritische Rohstoffe kümmern“, sagt Manfred Gößl, Hauptgeschäfts­führer der IHK für München und Oberbayern. Das gelte aber auch für die Bundesregierung und die EU-Kommission, da viele dieser Rohstoffe in autokratischen Ländern vorkommen und der direkte Bezug für den Mittelstand große geschäftliche und rechtliche Risiken bedeutet. „Die geplanten Lieferkettengesetze auf nationaler und europäischer Ebene erhöhen den Beschaffungsaufwand weiter und könnten ohne geeignete Maßnahmen der Politik die Marktdominanz und Abhängigkeit von Rohstoffhändlern außerhalb Deutschlands und der EU sogar noch erhöhen. Eine immer größere Rolle muss auch das Recycling von Rohstoffen im industriellen Maßstab einnehmen, um bereits vorhandene Ressourcen besser zu nutzen“, so Gößl .

Bei sieben der neun besonders kritischen Rohstoffe ist China einer der größten Anbieter am Weltmarkt, teilweise in marktdominierender Position. Notwendig ist daher eine schnelle Verstärkung bereits bestehender Handelsbeziehungen zu anderen Ländern, darunter Thailand und Vietnam für die Seltenen Erden, aber auch Argentinien, Brasilien, USA und Australien für andere kritische Rohstoffe. Bei der Mehrheit der in der Studie untersuchten 23 kritischen Rohstoffe sind laut Studie Maßnahmen für widerstandsfähigere Lieferketten nötig.

Hier finden Sie die ifo-Studie "Wie abhängig ist Deutschland von Rohstoffimporten?" zum Download.

Leitfaden zur Rohstoffsicherung in Bayern

Bayern ist als eine der stärksten Wirtschaftsregionen Europas auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit mineralischen Rohstoffen angewiesen. Für die notwendige Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur sowie die Sanierung und den Neubau bezahlbaren Wohnraums sind die Vorkommen an mineralischen Rohstoffen, insbesondere Steine und Erden, von größter Bedeutung. Die öffentliche Infrastruktur muss in großen Teilen saniert und zukunftsfähig ausgebaut werden.

Leider erschweren langwierige Verfahren und harsche Regelungen die Gewinnung heimischer Rohstoffvorkommen deutlich. Um den Unternehmen der Branche Planungssicherheit bieten zu können und die Erschließung neuer Vorkommen nicht zu einem unkalkulierbaren Risiko werden zu lassen, müssen rechtliche Vorgaben reduziert und die Dauer der Genehmigungsverfahren verkürzt werden. Auch die Raumordnung ist gefordert. Unabhängig von einzelnen Gewinnungsvorhaben sollten Flächen und Standorte langfristig für die Rohstoffgewinnung gesichert werden.

Wie kommen Firmen bei der Planung und Genehmigung von Abbaustandorten schneller voran? Auf welche Weise lassen sich Standorte sichern? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt der neue Leitfaden des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zur Rohstoffsicherung in Bayern.

Der Leitfaden bietet einen Überblick über die wichtigsten Rechtsvorschriften mit den Vorgaben aus dem Naturschutzrecht, über Genehmigungsverfahren und über die betriebliche Praxis. Behörden und Politiker finden Empfehlungen, wie sie die Rohstoffgewinnung unterstützen können.

Leitfaden zur Rohstoffsicherung in Bayern

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Rohstoffreport Bayern

Rund 5.000 Unternehmen wurden von den bayerischen Industrie- und Handelskammernzu ihrer Rohstoffsituation, der Entwicklung der Rohstoffpreise und deren Verfügbarkeit sowie zu den bisher umgesetzten Maßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz befragt.

Die bayerische Wirtschaft ist stark in internationale Rohstoffmärkte eingebunden. Der Zugang zu freien Märkten und der Abbau von Handelshemmnissen sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit rohstoffintensiver Betriebe.

Die aktuelle Untersuchung ergab, dass die Rohstoffpreise wieder deutlich steigen und es verstärkt zu Versorgungsengpässen, insbesondere bei den Basismetallen kommt. Auch die heimische Rohstoffgewinnung ist für die bayerische Wirtschaft von höchster Bedeutung. Bayern verfügt über erhebliche Vorkommen an Steinen und Erden, deren Preise jedoch weiterhin steigen.

Mittlerweile klagt fast jedes dritte Unternehmen über Versorgungsengpässe bei heimischen Rohstoffen. Hier sehen die bayerischen Industrie- und Handelskammern dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik.

Bayerische Betriebe arbeiten ressourcensparend. Der Großteil der befragten Unternehmen setzt bereits eine Vielzahl an Maßnahmen zur Steigerung ihrer Ressourceneffizienz um. Für die Betriebe ist es entscheidend, ihre Mitarbeiter für einen verantwortungsvollen Umgang mit Material zu sensibilisieren und damit das Kostenbewusstsein der Mitarbeiter zu stärken.

Die Politik ist gefordert, die Weichen für die Betriebe in Bayern zukunftsweisend zu stellen. Eine engere Zusammenarbeit der Politik mit der Wirtschaft und ein verbesserter Zugang bayerischer Betriebe zu ausländischen wie inländischenRohstoffen ist daher unerlässlich.

Rohstoffreport Bayern 2019

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EU-Konflikmineralien-Verordnung

Am 1. Januar 2021 tritt die EU-Verordnung (EU) 2017/821 über Konfliktmineralien in Kraft. Danach werden ab Januar 2021 für EU-Importeure sogenannter Konfliktmineralien - Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erze und Gold (3TG) - weitgehende Sorgfalts- bzw. Prüfpflichten entlang der Lieferkette verbindlich. Sie sollen die Finanzierung von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Konflikt- oder Hochrisiko-gebieten eindämmen. Die Verordnung sieht vor, dass europäische Importeure von 3TG (Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erze und Gold) ein Risikomanagement beim Rohstoffeinkauf in Kraft haben müssen und dieses durch ein 3rd Party Audit überprüft wird. In Deutschland wird die Überprüfung von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) durchgeführt.

Merkblatt zur Umsetzung der EU-Konflikmineralien-Verordnung

Mehr Informationen zu Konfliktmineralien finden Sie auf unseren CSR-Seiten

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Ressourceneffizienz

Mit Ressoureneffizienz der Konkurrenz einen Schritt voraus!

Die Materialkosten im verarbeitenden Gewerbe machen rund 40 % der Kosten aus. Daher lohnt sich der Blick auf Prozessorganisation, Materialauswahl und das Umfeld der Produktion. Ansatzpunkte gibt es in jedem Unternehmen. Der intellegente Einsatz von Rohstoffen und Materialien verringert die Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt und leistet einen Beitrag zum betrieblichen Umweltschutz!

Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ)

Das REZ mit Sitz am Landesamt für Umwelt (LfU) ist die zentrale Anlaufstelle für das Thema Ressourceneffizienz in Bayern. Das Angebot richtet sich vor allem an bayerischen Unternehmen unter besonderer Berücksichtigung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des produzierenden Gewerbes. Das REZ wird vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und den neun bayerischen IHKs unterstützt.

Zentrale Themen

  • Rohstoff- und Materialeffizienz
  • Sekundärrohstoffwirtschaft
  • nachhaltige Substitution von Materialien
  • ökologische Produktentwicklung

Das REZ bietet Ihnen:

  • fachspezifische Veranstaltungen
  • postitive Beispiele von Vorreitern in Bayern
  • aufbereitete fachliche Informationen
  • Erfahrungsaustausch mit Unternehmen und Experten
  • Kontakt zu Experten für innovative technologische Lösungen
  • Erstberatung für mehr Überblick zum Thema
  • Übersicht über Förderprogramme

Wanderausstellung "Weniger ist mehr" - Jetzt kostenlos leihen

Das REZ verleiht eine Wanderausstellung, die die Themen Ressourceneffizienz aufgreift. Die Ausstellung wird kostenfrei an Unternehmen, Hochschulen und Kommunen ausgeliehen. Themen der Ausstellung sind:

  • ressourceneffizienter Produktionsprozess
  • Potentiale im Umfeld der Produktion
  • ökologisches Produktdesign

Die Ausstellung enhält viele praktische Beispiele und Elemente zum Anfassen und Erfahren. Sie kann individuell je nach Größe und Gegebenheiten des Ausstellungsort zusammengestellt werden.

Organisation

  • Stellfläche: mindestens 20 qm
  • Leidauer: mindestens 3 Wochen
  • Um Logistik und den Auf- und Abbau kümmert sich das REZ/LfU (Dauer jeweils 8 Stunden)

Alle Informationen zur Wanderausstellung auf einen Blick

Kontakt zum REZ

rez@lfu.bayern.de

Tel: 0821 9071-5276

Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ)

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Ressourceneffiziente Verpackungen

Verpackungen sind in den meisten Fällen unerlässlicher Bestandteil des Produkts. Neben dem Schutz des Produkts bei Herstellung, Lagerung, Transport und Verkauf werden durch Verpackungen oft Hygiene-Bestimmungen erfüllt und die Haltbarkeit verlängert sich. Auch die Informationen zum Produkt oder zu dessen Handhabung und die Liste der Inhaltsstoffe sind Teil der Verpackung.

Stoffkreisläufe schließen, Verpackungen einsparen und nachhaltiger bzw. recyclingfähiger
konzipieren – das sind daher Herausforderungen, denen sich aktuell nicht nur
die Gesetzgeber stellen, sondern die auch auf Designer, Produzenten, Industrie und
Händler zukommen. Viele Unternehmen suchen bereits nach Alternativen bei Materialien und Verpackungen. Die Bewertung der Alternativen ist aber nicht immer trivial, wenn man
z. B. Faktoren wie Ressourcenverbrauch, Transportkosten und die Anforderungen
an den Produktschutz berücksichtigt.

Ein Leitfaden gibt einen ersten Einstieg, wie auch in kleineren Unternehmen die Einsparung von Verpackungsmaterial bzw. die Umstellung auf nachhaltige und ressourceneffiziente Verpackungen gelingen kann.

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Leitfaden Recyclingfähige und nachhaltige Verpackungen

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Shareconomy - Potential für Rohstoffeinsparung

Die rasante Entwicklung der Information- und Kommunikationstechnologie und die zunehmende Digitalisierung verändern viele Wirtschaftsmärkte. Zudem wächst die Herausforderung für Unternehmen, Ressourcen effektiv einzusetzen, im Wirtschaftskreislauf zu halten und länger zu nutzen.

Neue Wirtschaftsmodelle, wie die Shareconomy – also die teilende Wirtschaft – bieten neue Lösungsansätze und sind als Businessmodell in der Gesellschaft bereits stark verankert. Teilen, Tauschen, Weiternutzen bzw. Mieten, Pachten, Leasen erfreuen sich wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung. Aber auch für das Agieren der Unternehmen untereinander eröffnet es gegebenenfalls neue Möglichkeiten die eigenen Geschäftsmodelle variabler zu gestalten, Kosten zu reduzieren, neue Umsätze zu generieren und dabei Ressourcen einzusparen und die Unternehmensstrategie nachhaltiger zu gestalten.

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) haben deshalb im Rahmen der Vereinbarungen des Umweltpakts eine Broschüre erstellt, die die Ökonomie des Teilens im B2B-Bereich anhand von Beispielen aus dem bayerischen produzierenden Unternehmen darstellt.

Die Broschüre will Unternehmer anregen, die eigenen Geschäfts- und Arbeitsmodelle einmal unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht lassen sich ja Ansätze einbinden, die ‎auf gemeinschaftlichen Nutzen von Materialien, Infrastruktur und Dienstleistungen beruhen.

Studie Shareconomy im B2B Bereich - Potenziale für die Ressourceneffizienz

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Projektverbund ForCYCLE - Förderung der Ressourceneffizienz

Im Projektverbund ForCYCLE, finanziert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) arbeiten Bayerische Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Unternehmen, insbesondere KMU und Handwerk, an Themen zur Förderung von Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Recycling zusammen.Der Projektverbund wird von den bayerischen IHKs unterstützt.

ForCYCLE I mit dem Thema "Rohstoffwende Bayern" umfasste 10 Forschungsgruppen. Innovative Recyclingverfahren wurden für Metalle, mineralische Baustoffe, Komposite (Leichtbau), biogene Polymere und Wertstoffe (Verpackungen) entwickelt.

Der Forschungsverbund wurd 2018 mit dem Schwerpunkt Ressourceneffizienz neu aufgelegt (ForCYCLE II). Folgende Forschungsschwerpunkte wurden unter Einbeziehung einer Online-Umfrage in der bayerischen Wirtschaft von einem Expertenpanel festgelegt:

  • Erhöhung der Ressourceneffizienz durch Automatisierung und Digitalisierung
  • Integrierte Produktpolitik – Betrachtung des gesamten Produktlebenszyklus
  • Erhöhung der Ressourceneffizienz durch innovative Geschäftsmodelle
  • Substitution von Werkstoffen / Materialien

Mehr Informationen unter
Zur Projektseite ForCYCLE I

Zur Projektseite ForCYCLE II

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