IHK Vollversammlung verabschiedet Jahresabschluss

Im Mittelpunkt der IHK-Vollversammlung am 24. Juli 2019 in Westerham stand die Verabschiedung des Jahresabschlusses 2018. Verabschiedet wurden Positionen der IHK zur Industriepolitik und zur Gesundheitswirtschaft.

Vollversammlung spricht sich für Stromtrassen aus

IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl bei der IHK-Vollversammlung am 23. Juli 2019
© Faces by Frank IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl

Die IHK-Vollversammlung spricht sich weiterhin für den Ausbau der Energienetze mit zwei neuen Stromtrassen aus, um langfristig eine sichere und preislich wettbewerbsfähige Stromversorgung für Bayern zu gewährleisten. „Für eine sichere Stromversorgung in Bayern brauchen wir die zwei neuen Stromtrassen und mehr dezentrale Stromerzeugung“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl in seinem Bericht vor dem Parlament der Wirtschaft.

Gößl berichtete von einer Studie des Münchner ifo Instituts im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK), nach der rund 137.000 Arbeitsplätze und damit mehr als jeder dritte Beschäftigte in der Autoindustrie im Freistaat grundsätzlich vom anstehenden Technologiewandel betroffen ist. Die bayerische Autoindustrie kann ihre führende Stellung nur dann verteidigen, wenn Firmen, Forschungsinstitute und Politik an einem Strang ziehen“, betonte er. Er forderte einen klaren Fokus auf Material- und Batterieforschung für das elektrische Fahren.

Positionen zur Gesundheitswirtschaft und zur Industriepolitik verabschiedet

IHK-Präsident Eberhard Sasse
© Faces by Frank IHK-Präsident Eberhard Sasse

Einstimmig unterstützte die IHK-Vollversammlung die Forderung nach Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Industrie. Besonders wichtig ist ein fairer globaler Handel. Besonderes Augenmerk legt die Vollversammlung in ihrem Positionspapier auf die Versorgung mit einer leistungsfähigen verkehrlichen und Kommunikationsinfrastruktur sowie mit sicherer und bezahlbarer Energie.

Für die Gesundheitswirtschaft, so das von der Vollversammlung verabschiedete Arbeitspapier, wird der Flächenmangel immer mehr zum Engpassfaktor. Neben einer Imagestärkung tritt die IHK dafür ein, dass Unternehmen als Ausbilder auftreten könnten. Für ein einheitliches Ausbildungsniveau biete es sich an, die Erfahrungen der IHK im Dualen System zu nutzen. Zudem setzt sich die IHK für die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft ein. Dafür sei aber Ausbau der Infrastruktur bei Breitband , 5G und im Mobilfunk notwendig. Sie spricht sich für die Schaffung eines Bewertungs- und Zulassungsverfahrens für digitale Medizinprodukte aus, das eine systematische Integration in die Regelversorgung sicherstellt.

In der Vollversammlung wurde außerdem die neue „Azubicard“ vorgestellt, die ab September eingeführt wird. Damit können die rund 44.000 oberbayerischen Azubis bei Bedarf online Informationen rund um ihr Ausbildungsverhältnis abrufen und zukünftig bei teilnehmenden Partnerbetrieben von Vergünstigungen profitieren. Unternehmen und Einrichtungen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen am Programm teilnehmen möchten, können sich direkt bei der IHK melden: 089 / 51160 oder azubicard@muenchen.ihk.de.

Jahresabschluss verabschiedet

Die Vollversammlung der IHK hat den Jahresabschluss 2018 verabschiedet. Der Bilanzgewinn von 4,9 Mio. Euro wurde komplett in die Rücklage für die Generalsanierung des IHK-Stammhauses an der Max-Joseph-Straße eingestellt. Die Geschäftsführung wurde entlastet.

Die Kosten für die Sanierung des Stammhauses, das inzwischen vollständig bezogen ist, betrugen 89,9 Mio. Euro.