Pressemeldung vom 11.11.2022

Laufzeit-Verlängerung von Isar 2 sichert Stromversorgung nur kurzfristig

Ein Hochspannungsmasten für Strom vor blauem Himmel und Sonnenstrahlen
© Erwin Wodicka

Die heute vom Bundestag beschlossene Laufzeit-Verlängerung des Kernkraftwerks Isar 2 ist aus Sicht der IHK für München und Oberbayern zwar richtig, reicht aber nicht aus. „Dass Isar 2 über das Jahresende hinaus bis zum 15. April nächsten Jahres laufen wird, sichert die Stromversorgung nur kurzfristig und nicht – wie nötig – langfristig“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl.

IHK begrüßt zwar heutige Entscheidung des Bundestags, fordert aber Laufzeit bis mindestens Ende 2024

„Angesichts der explodierenden Preise für Strom und Gas müssen die Kernkraftwerke bis mindestens Ende 2024 weiterlaufen. Die viel zu hohen Kosten für Energie sinken am besten und am nachhaltigsten, wenn es auf die Dauer und zuverlässig mehr Angebot gibt. Alles, was geht, muss längerfristig auf den Markt – dazu gehört auch die Kernkraft", fordert Gößl.

Der IHK-Chef betont, dass Kernkraftwerke zum einen CO2-ärmer sind als Kohlekraftwerke und zum anderen Gaskraftwerke entlasten, wodurch wiederum die knappe Ressource Gas eingespart werden kann. „Außerdem bedeutet die Verlängerung der Laufzeiten nur bis Frühjahr 2023, dass wir die gleichen Diskussionen, wie wir die Stromversorgung in Deutschland sichern und gewährleisten können, in wenigen Monaten wieder führen werden“, sagt Gößl. „Ein solches Hin und Her können sich unsere Betriebe nicht leisten. Das größte Geschäftsrisiko für unsere Unternehmen sind aktuell die Unsicherheiten auf den Energiemärkten. Es braucht also Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Verbindlichkeiten. Das gibt es mit dem heutigen Bundestagsbeschluss nur kurzfristig.“