Pressemeldung vom 07.10.2021

Steigende Energiepreise belasten bayerische Wirtschaft ‎

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07.10.2021 - Zusätzlich zu den Folgen der Coronakrise kämpft Bayerns Wirtschaft weiterhin mit den Auswirkungen der Energie- und Klimapolitik. Ihre Verunsicherung angesichts der Energiewende steigt. Knapp 30 Prozent aller Unternehmen sehen in ihr eine Gefahr für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Damit verbundene geschäftliche Chancen rechnet sich ein knappes Fünftel aus. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Energiewende-Barometer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK).

BIHK-Umfrage: Wettbewerbsfähigkeit leidet zunehmend unter der Energiewende

Als besonders belastend beurteilt die Wirtschaft die hohen Strompreise. 60 Prozent der befragten Unternehmen – ein Rekordwert – stellen diese an den Pranger. Entlastung signalisierten lediglich fünf Prozent. Hinzu kommen steigende Gaspreise und die im Januar 2021 in Kraft getretene CO2-Bepreisung auf Brennstoffe. Über ein Viertel (28 Prozent) der Unternehmen fühlt sich durch die CO2-Bepreisung in seiner Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Mehr als 60 Prozent geben an, dass sie die vorgesehenen Entlastungen nicht ausreichend vor Wettbewerbsnachteilen schützen.

„Unsere Umfrage unterstreicht, wie dringend wir eine handlungsfähige Bundesregierung brauchen, die die Wirtschaft bei den Steuern und Abgaben auf den Strompreis deutlich entlastet, stärker für die Beschlüsse zum Ausbau der Stromnetze und der erneuerbaren Energien einsteht und diese durch drastisch beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren vorantreibt“, erklärt Klaus Josef Lutz, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags. „Die deutsche Energiepolitik braucht jetzt entschlossenes Handeln, die richtigen Preissignale und verlässliche Entscheidungen. Dazu gehört auch ein europäisch abgestimmter Vorsorgeplan für ein Szenario, in dem der Strombedarf in Deutschland stärker steigt als das Angebot", fordert der BIHK-Präsident.

Gleichzeitig bekennt sich die bayerische Wirtschaft weiterhin klar zur Klimawende und investiert in Maßnahmen, die die Energiewende unterstützen und zu mehr Klimaschutz beitragen. Die Unternehmen setzen zuallererst auf Energieeffizienzmaßnahmen. Vier von fünf Unternehmen geben laut Umfrage an, sich damit zu befassen oder passende Maßnahmen bereits umgesetzt zu haben. Zu weiteren wichtigen Klimaschutzmaßnahmen zählen der Aufbau von Ladeinfrastrukturen für E-Fahrzeuge (68 Prozent), die Anschaffung von E-Fahrzeugen (65 Prozent) und der Aufbau eigener erneuerbarer Energieversorgungskapazitäten (57 Prozent). Rund die Hälfte der Unternehmen setzt sich bereits mit ihrer Treibhausgasbilanz auseinander und verfolgt ein eigenes Klimaneutralitätsziel.

Die Ergebnisse des BIHK-Energiewende-Barometer sind hier abrufbar.