Pressemeldung vom 23.04.2021

‎Es gibt viele gute Chancen!‎

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© Goran Gajanin für den BIHK

Der Ausbildungsmarkt kommt heuer schwer in die Gänge, da oftmals die üblichen Abläufe der Berufsorientierung mit Infoveranstaltungen in den Schulen und Praktika in den Betrieben den Corona-bedingten Umständen zum Opfer fallen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung weisen die Arbeitsagentur München, die Handwerkskammer und die IHK darauf hin, dass die Chancen auf eine Ausbildung sehr gut sind - rein rechnerisch kommen in München aktuell auf jeden gemeldeten ausbildungswilligen Jugendlichen genau zwei Lehrstellenangebote.

Aktuelle Lage auf dem Münchner Ausbildungsmarkt‎

Viele Betriebe sind im Homeoffice, ganze Branchen im Lockdown und Jobmessen in Präsenz sowie wichtige Praktika kaum möglich. Dies erschwert nicht nur die Berufsorientierung sowie den Bewerbungsprozess, sondern stellt Arbeitgeber sowie Schulabgänger vor nie dagewesene Herausforderungen. Aber nichts desto trotz halten viele Arbeitgeber an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest und suchen ihre Fachkräfte von morgen.

Die aktuelle Zahlen auf dem Münchner Ausbildungsmarkt spiegeln diese Situation deutlich wider. So meldeten sich bei der Agentur für Arbeit München im ersten halben Jahr des
Beratungsjahres weniger Bewerber als im Vorjahr. Waren zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr 5.333 junge Leute auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle
gemeldet, so waren es im März nur 3.930. Dies ist ein Rückgang um 26,3%. Die Anzahl der eingegangenen Ausbildungsstellen nahm mit 7.928 um 1.290 oder 14,0 Prozent ab. Rein rechnerisch standen damit jedem gemeldeten ausbildungswilligen Jugendlichen 2,0 Stellen zur Verfügung.

IHK München und Oberbayern: Betriebe halten an Ausbildungsplänen fest!

Hubert Schöffmann, Leiter der Abteilung Berufliche Ausbildung bei der IHK für München und Oberbayern: „Der Ausbildungsmarkt kommt derzeit schwer in die Gänge, da oftmals die üblichen Abläufe der Berufsorientierung mit Infoveranstaltungen in den Schulen und Praktika in den Betrieben den Corona-bedingten Umständen zum Opfer fallen. Wir spüren auch eine große Verunsicherung bei den Schülerinnen und Schülern, ob sie angesichts der täglichen Herausforderungen der Corona-Pandemie in den Schulklassen ihren Schulabschluss wie geplant heuer machen werden. Außerdem schätzen viele die Aussichten am Ausbildungsmarkt schlechter ein als die Lage tatsächlich ist. Die Betriebe halten dagegen zum Großteil an ihren Ausbildungsplänen fest, deshalb zeigt sich der Münchner Ausbildungsmarkt auch in der Pandemie weiterhin als robust und aufnahmefähig. Auch wenn es in den von Corona-Schließungen direkt betroffenen Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungswirtschaft und teilweise im Einzelhandel stellenweise weniger Angebote gibt, bereiten sich auch diese Betriebe mittelfristig auf die Wiederöffnungen vor. Daher sind selbst in diesen Branchen viele Ausbildungsplätze im Angebot. Außerdem stehen diese besonders von Corona betroffenen Branchen nur für rund 15 Prozent der Ausbildungsverhältnisse im IHK-Bereich - in den anderen Branchen läuft die Ausbildung im großen und ganzen normal weiter, während in manchen Bereichen wie bei IT-und Logistik-Berufen ein deutlich steigendes Angebot der Betriebe zu spüren ist."

Zur Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche empfiehlt die IHK den Schülerinnen und Schülern, sich mit innovativen Online-Angeboten wie den AusbildungsScouts der IHK unter https://ausbildungsscouts.bihk.de/ über Berufe zu informieren, die Lehrstellenbörse der IHK und der Arbeitsagentur zu nutzen und aktiv auf Ausbildungsbetriebe zuzugehen."

Agentur für Arbeit: Es gibt in fast allen Bereichen noch freie Stellen

„Das Angebot an Ausbildungsstellen ist trotz der Corona-Krise erfreulicherweise groß. Viele Arbeitgeber halten an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest und sichern sich ihre Fachkräfte von morgen“, stellt Wilfried Hüntelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München, fest. „Viele dieser Stellen sind aktuell noch unbesetzt, da die bekannten Möglichkeiten sich zu orientieren und zu bewerben fehlen. Umso wichtiger ist es, dass die jungen Menschen auf uns zukommen. Telefonisch oder per Videoberatung ist unsere Berufsberatung auch jetzt jederzeit erreichbar. Es gibt in fast allen Bereichen noch freie Stellen - daher mein Appell: Es geht was! Werden Sie aktiv, lassen sich beraten und finden so Ihren Ausbildungsplatz!“ Die Palette an Ausbildungsberufen ist breit. Gesucht werden unter anderem Auszubildende in kaufmännischen Berufen, Einzelhandelskaufleute sowie Pflegefachleute. Ebenso Polizisten, Fachinformatiker und medizinische Fachangestellte. Daneben Mechatroniker und natürlich Auszubildende in vielen Berufen des Handwerks.

Digitale Berufsorientierung in Pandemiezeiten

Um auch weiterhin den Jugendlichen eine Beratung anzubieten und sie in eine Ausbildung zu vermitteln, finden die Beratungsgespräche der Berufsberatung der Agentur für Arbeit München vor allem via Video oder Telefon statt. Darüber hinaus bietet die Berufsberatung regelmäßige Online Kurse zur Berufsorientierung an. Hier erhalten Schüler*innen und Eltern wichtige Informationen rund um das Thema Ausbildung und können ihre Fragen stellen. Vom 27.04. – 29.04.2021 bietet die Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit München eine weitere Veranstaltungsreihe für Eltern an.

Handwerkskammer für München und Oberbayern: Nutzen Sie das Angebot

„Das Münchner Handwerk hat für alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger den richtigen Ausbildungsberuf im Angebot. Bei uns zählt nicht, woher man kommt, sondern wohin man will. Junge Menschen, die kreativ arbeiten möchten, sich für Technik interessieren und gerne mit anpacken, sind im Handwerk genau richtig. Unsere rund 140 Berufe haben Tradition und sind zugleich hochmodern. Auch in der Corona-Pandemie hat die Ausbildung oberste Priorität: Wer jetzt nicht ausbildet, dem fehlen in der Zukunft qualifizierte Fachkräfte. Neben der Agentur für Arbeit beraten Handwerkskammer, Innungen und Fachverbände Schülerinnen und Schüler individuell – auf allen Kanälen. Nutzen Sie dieses Angebot“, empfiehlt Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern.