Pressemeldung vom 27.02.2023 - Bad-Tölz-Wolfratshausen

Lust auf eine Ausbildung bei IHK-Betrieben im Landkreis steigt

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Die IHK für München und Oberbayern hat bei Ausbildungsbetrieben im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Vorjahr 297 neue Ausbildungsverträge registriert. Das ist ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber 2021. „Bei Ausbildung und Fachkräfte­sicherung stehen in unseren Unternehmen alle Ampeln auf grün. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form von sinkenden Schülerzahlen unerbittlich zu“, sagt Renate Waßmer, Vizepräsidentin der IHK München und Vorsitzende des IHK-Regional­ausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen.

2022 mit starkem Plus bei neuen Ausbildungsverträgen

Waßmer betont: „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. Um diesen Anteil zu halten, müssen wir Eltern, Schüler und Lehrer immer wieder auf die Vorzüge einer Ausbildung aufmerksam machen.“

Auf Platz eins bei den beliebtesten IHK-Berufen steht im Landkreis der Kaufmann im Einzelhandel mit 36 neuen Ausbildungsverträgen. Auf Platz zwei liegen die Industrie­mechaniker, danach folgen die Kaufleute für Büromanagement, die Verkäufer und die Industriekaufleute. Insgesamt gibt es im Landkreis über 50 verschie­dene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 238, ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr trotz der gleichzeitig steigenden Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen mitgezählt werden. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden oder mit der Ausbildung pausieren, fallen damit aus der Statistik.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren im Landkreis zu Ende September 2022 mehr als 200 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Diese Angabe bezieht sich auf den gesamten Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.