Pressemeldung vom 24.02.2023 - Garmisch-Partenkirchen

Weniger Azubis im Landkreis

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© domoyega / thinkstock

Die IHK für München und Oberbayern hat bei Ausbildungs­betrieben im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Vorjahr 307 neue Ausbildungs­verträge registriert. Das ist ein Minus von 1,9 Prozent gegenüber 2021. „Bei Ausbildung und Fachkräftesicherung stehen in unseren Unternehmen alle Ampeln auf grün. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form von sinkenden Schülerzahlen unerbittlich zu“, sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen.

Lingg: „Betriebe spüren sinkende Anzahl der Schulabsolventen

Lingg betont: „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außer­ordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. Um diesen Anteil zu halten, müssen wir Eltern, Schüler und Lehrer immer wieder auf die Vorzüge einer Ausbildung aufmerksam machen.“

Auf Platz eins bei den beliebtesten IHK-Berufen stehen im Landkreis die Hotelfachleute mit 76 neuen Ausbildungsverträgen. Auf Platz zwei liegen die Köche, gefolgt von den Kaufleuten im Einzelhandel, den Fachkräften für Gastronomie und den Verkäufern. Insgesamt gibt es im Landkreis über 45 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren.

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 197, ein Minus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen mitgezählt werden. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden oder mit der Ausbildung pausieren, fallen damit aus der Statistik.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren im Landkreis zu Ende September 2022 noch über 120 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Diese Angabe bezieht sich auf den gesamten Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.