Pressemeldung vom 05.11.2021 - Weilheim - Schongau

IHK-Konjunkturumfrage: Zuversichtliche Stimmung in der Wirtschaft

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05.11.2021 - Nachlassende Corona-Beschränkungen haben die Stimmung in der
Wirtschaft des Oberlands spürbar verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle
Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern. Der IHK-Konjunkturindex
für die Landkreise Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-
Partenkirchen und Miesbach klettert gegenüber dem Frühjahr dieses Jahres von
105 auf 126 Punkte und erreicht damit das Vor-Corona-Niveau.

‎Bauer: „Unternehmen brauchen Winter ohne Lockdown“ / Investitionsbereitschaft verhalten

Die Geschäftslage der Unternehmen ist gegenüber dem Frühjahr per Saldo von
sieben auf 36 Punkte gesprungen. 47 Prozent der befragten Unternehmen bewerten
sie als gut, elf Prozent als schlecht – das sind deutlich weniger als noch im Frühjahr
Größtenteils dürfte das auf die Corona-Lockerungen zurückzuführen sein. Die
Geschäfte könnten sogar noch besser laufen, doch bei 63 Prozent der Unternehmen
werden diese von den starken Preissteigerungen bei Waren und Rohstoffen
ausgebremst. 55 Prozent der Unternehmen klagen zudem über Materialknappheit.

Per Saldo klettern die Erwartungen der Unternehmen von drei auf 17 Punkte. Rund
jedes dritte erwartet eine Belebung, weniger als jedes fünfte eine Eintrübung der
Geschäfte. Gespeist wird dieser Optimismus von den günstigen Aussichten bei der
Inlandsnachfrage. „Sorgen bereitet unseren Unternehmen aber erneut der sich
zuspitzende Fachkräftemangel. Und auch die Entwicklungen bei den Energie- und
Rohstoffpreisen machen ihnen zu schaffen“, erklärt Klaus Bauer, Vorsitzender des
IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau. 55 Prozent der befragten
Unternehmen benannten fehlende Fachkräfte als Geschäftsrisiko; 50 Prozent setzten
bei den Energie- und Rohstoffpreisen ein Kreuz. Fast jedes Zweite (49 Prozent) gab
auch das wirtschaftspolitische Umfeld als Geschäftsrisiko an.

Während sich die Unternehmen mit ihren Investitionen eher zurückhalten – der Saldo
klettert lediglich von zwei auf neun Punkte – haben sie ihre Beschäftigungspläne
deutlich erhöht: 19 Prozent möchten zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und nur noch
acht Prozent wollen Stellen streichen. Per Saldo drehen die Beschäftigungspläne von
-9 auf +11 Punkte.

„Unsere heimische Wirtschaft will das Corona-Tal hinter sich lassen und schaut nach
vorn. Die Ergebnisse unserer Konjunkturumfrage, gerade was die Geschäftserwartungen
und Beschäftigungspläne betrifft, sind ein deutlicher Beweis dafür“, sagt
Regionalausschussvorsitzender Klaus Bauer. Er fordert: „Die Politik muss jetzt den
Willen durchzustarten mit marktwirtschaftlichen und steuerlichen Anreizen unterstützen.“
Dafür brauche es so zügig wie möglich eine stabile und handlungsfähige Regierung, die
verlässliche Rahmenbedingungen schafft.

Bauer betont weiter, dass es vordringliche Aufgabe der Politik sein müsse, vor allem die
hohen Steuern und Abgaben auf den die Wirtschaft belastenden Strompreis entschieden
zu senken, die Verwaltung zu digitalisieren sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren
deutlich zu beschleunigen. „Das alles sind Hemmnisse, die unsere
Unternehmen seit langem anmahnen, und die uns die dringend notwendige
wirtschaftliche Erholung nur mit angezogener Handbremse ermöglichen.“