02.09.2019 - Landsberg

Ausbildungsstart für 326 Jugendliche in IHK-Berufen

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Zu Anfang September treten 326 Jugendliche im Landkreis Landsberg eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ist dies ein Minus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es zeigt sich einmal mehr, dass unsere Betriebe angesichts des zunehmen­den Fachkräftemangels alle Register ziehen müssen, um ihre Lehrstellen zu besetzen und selbst ihren Nachwuchs ausbilden zu können. Den Jugendlichen und ihren Ausbildungsbetrieben wünschen wir viel Erfolg auf dem Weg bis zur Abschlussprüfung“, sagt Reinhard Häckl, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landsberg.

IHK-Vorsitzender Häckl: „Noch viele Chancen auf Lehrstellen im Landkreis“‎

Die Wirtschaft im Landkreis hat wie in ganz Oberbayern auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Mehr als ein Drittel der oberbayerischen Ausbildungsbetriebe klagten in einer aktuellen IHK-Umfrage darüber, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, weil zumeist keine oder keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.

Auch im Landkreis Landsberg sind aktuell noch 241 Lehrstellen im Landkreis frei, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, die auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen berücksichtigt. Demnach bleibt bislang mehr als ein Viertel der seit Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Den freien Stellen stehen nur noch 44 als unversorgt gemeldete Bewerber gegenüber. Häckl ermutigt deswegen bislang erfolglose Schulabgänger, weiter ihre Chance zu suchen. „In praktisch allen Branchen nehmen Betriebe auch noch kurzfristig Bewerbungen an. Bis in den Oktober hinein kann man noch gut in die Ausbildung einsteigen“, sagt der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.

Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Industriemechaniker, Einzel­handelskaufleute, Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement und Verkäufer. Insgesamt absolvieren im Landkreis Jugendliche in 57 verschiedenen IHK-Berufen eine Lehre.

Auch 20 Flüchtlinge gehören zu den neuen Auszubildenden in Industrie, Handel und Dienstleistungen, doppelt so viele wie im Vorjahr. Insgesamt sind damit im Landkreis 48 Flüchtlinge in einer IHK-Ausbildung. „Die Integration der Flüchtlinge macht große Fortschritte, auch wenn Sprachprobleme und stellenweise auch rechtliche Hürden nach wie vor große Stolpersteine sein können. Immer mehr Betriebe sehen in den Flüchtlingen zukünftiges Fachkräftepotenzial“, sagt Häckl. Laut einer IHK-Umfrage geben mittlerweile fast die Hälfte der befragten Betriebe an, dass Flüchtlinge für eine Ausbildung im Unternehmen geeignet seien – vor einem Jahr sagte das erst ein knappes Drittel. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe wollen in Zukunft Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen.

Insgesamt gibt es im Landkreis aktuell 219 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Sie stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter IHK Lehrstellenbörse zu finden.