02.09.2019 - Garmisch-Partenkirchen

Ausbildungsstart für 270Jugendliche in IHK-Berufen

Ausbilder zeigt Auszubildenden die Maschinen

Zu Anfang September treten 270 Jugendliche im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach ihrer vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ist dies ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der zweite Zuwachs in Folge. „Dieser Trend ist ermutigend und zeigt, dass unsere Betriebe angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels alle Register ziehen, um ihre Lehrstellen zu besetzen und selbst ihren Nachwuchs ausbilden zu können. Den Jugendlichen und ihren Ausbildungsbetrieben wünschen wir viel Erfolg auf dem Weg bis zur Abschlussprüfung“, sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen.

IHK-Vorsitzender Lingg: „Noch viele Chancen auf Lehrstellen im Landkreis“‎

Die Wirtschaft im Landkreis hat wie in ganz Oberbayern auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Mehr als ein Drittel der oberbayerischen Ausbildungsbetriebe klagten in einer aktuellen IHK-Umfrage darüber, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, weil zumeist keine oder keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.

Auch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind aktuell noch 213 Lehrstellen frei, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, die auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen berücksichtigt. Demnach bleibt bislang deutlich mehr als ein Drittel der seit Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Den freien Stellen stehen nur noch 28 als unversorgt gemeldete Bewerber gegenüber. Lingg ermutigt deswegen bislang erfolglose Bewerber, weiter ihre Chance zu suchen. „In praktisch allen Branchen nehmen Betriebe auch noch kurzfristig Bewerbungen an. Bis in den Oktober hinein kann man noch gut in die Ausbildung einsteigen“, sagt der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.

Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Hotelfachleute, Einzelhandels­kaufleute, Köche, Verkäufer und Bankkaufleute. Insgesamt absolvieren im Landkreis Jugendliche in 42 verschiedenen IHK-Berufen eine Lehre. Lingg freut sich als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen besonders über den Zulauf bei den Bankkaufleuten: „In unserem Haus starten heuer sieben Auszubildende in diesem Beruf.“

Auch 19 Flüchtlinge gehören zu den neuen Auszubildenden in Industrie, Handel und Dienstleistungen, acht mehr als im Vorjahr. Insgesamt sind damit im Landkreis 58 Flüchtlinge in einer IHK-Ausbildung. „Die Integration der Flüchtlinge macht große Fortschritte, auch wenn Sprachprobleme und stellenweise auch rechtliche Hürden nach wie vor große Stolpersteine sein können. Immer mehr Betriebe sehen in den Flüchtlingen zukünftiges Fachkräftepotenzial“, sagt Lingg. Laut einer IHK-Umfrage geben mittlerweile fast die Hälfte der befragten Betriebe an, dass Flüchtlinge für eine Ausbildung im Unternehmen geeignet seien – vor einem Jahr sagte das erst ein knappes Drittel. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe wollen in Zukunft Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen.

Insgesamt gibt es im Landkreis aktuell 203 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Sie stehen ‎für knapp 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter IHK Lehrstellenbörsewww.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.