09.03.2017 - Rosenheim

Weniger Lehrverträge bei IHK-Ausbildungsbetrieben im Raum Rosenheim

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Stadt und Landkreis Rosenheim verzeichnen einen Rückgang der Ausbildungsverträgen. Wie die jüngsten Zahlen der IHK für München und Oberbayern zeigen, wurden 2016 in der Stadt 409 und im Landkreis 750 Lehrverträge in Industrie, Handel und Dienstleistungen neu abgeschlossen.

Bensegger: „Wirtschaft braucht jeden Azubi“ / IHK jobfit! am 20. Mai in Rosenheim

Das bedeutet einen Rückgang von fast 11 bzw. fast 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Verträge wurden in kaufmännischen Berufen geschlossen (jeweils 297 und 508). Somit ist der Rückgang an neuen Azubis ist in der Region ausgeprägter als der oberbayernweite Durchschnitt von Minus 0,6 Prozent.

„Für unsere Betriebe ist und bleibt die Sicherung des Fachkräftenachwuchses sehr schwierig. Die Suche nach geeigneten Bewerbern läuft praktisch das ganze Jahr über. Allen künftigen Schulabgängern empfehle ich hingegen unsere Ausbildungsmesse IHK jobfit! am 20. Mai. Im Kuko in Rosenheim können sie bei über 100 Unternehmen in rund 200 Ausbildungsberufe hineinschnuppern – ein große Chance für die eigene Zukunft“, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. Im vergangenen Jahr wurden der Agentur für Arbeit aus der ganzen Region insgesamt fast 2.200 freie Lehrstellen in allen Ausbildungsbereichen gemeldet – darunter auch Handwerk und freie Berufe. Über 220 davon sind nach Beginn des Lehrjahres im September 2016 unbesetzt geblieben, gleichzeitig konnten 20 Bewerber nicht versorgt werden.

‎„Vor allem kleine und mittlere Unternehmen werben intensiv um jeden Schulabgänger und investieren so viel wie noch nie in die Ausbildung. Aufgrund der guten Konjunktur und des Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, erhalten aber zu wenige Bewerber“, so der Rosenheimer Unternehmer weiter. Hauptgründe dafür seien rückläufige Schulabgängerzahlen in Mittel- und Realschulen sowie der Trend zu weiterführenden Schulen und zum Studium.

Bensegger fordert in diesem Zusammenhang mehr bildungspolitischen Realitätssinn: „Eine Ausbildung ist für viele Schulabgänger eine bessere Wahl als ein abgebrochenes Studium.“ Ebenfalls gesunken ist die Anzahl aktiver IHK-Ausbildungsbetriebe. In der Stadt gibt es derzeit 261 Firmen, im Landkreis sind es 539. Damit haben sich innerhalb eines Jahres 8 bzw. 16 Betriebe aus der Ausbildung verabschiedet.