Pressemeldung vom 31.05.2021 - Bad-Tölz-Wolfratshausen - Garmisch-Partenkirchen - Miesbach - Weilheim - Schongau

IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft im Oberland erholt sich leicht

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31.05.2021 - Die Stimmung der Wirtschaft im Oberland hat sich trotz Dauer-Lockdown etwas erholt. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau steigt der IHK-Konjunkturindex von 94 Punkten zu Jahresbeginn auf 105 Punkte. Damit liegt er jedoch weiterhin deutlich unter dem aktuellen Wert für Bayern (114 Punkte). Hauptgrund dafür dürfte die die Region prägende Tourismuswirtschaft sein, die wegen der fortdauernden Pandemie­beschränkungen nur mühsam in die Gänge kommt.

Lingg: „Vom Lockdown besonders betroffene Branchen brauchen eine Öffnungsperspektive.“ ‎

Trotz Lockdown sind die Unternehmen im Oberland mit ihrer aktuellen Lage jedoch wieder zufriedener: 41 Prozent bezeichnen ihre Lage als „gut“, 34 Prozent als „schlecht. Vorsichtig optimistisch blicken die Betriebe auf die kommenden Monate: 22 Prozent rechnen mit einer Belebung ihrer Geschäfte, während 19 Prozent von einer Eintrübung ausgehen. Anlass für diese zurückhaltende Bewertung der Aussichten könnte die fehlende Planbarkeit möglicher Öffnungsschritte für die Lockdown-Branchen sein.

Auch hinsichtlich ihrer Investitionsbereitschaft verhalten sich die Unternehmen eher restriktiv. Nur 16 Prozent möchten mehr investieren, 15 Prozent wollen Investitionen zurückfahren und 29 Prozent gänzlich darauf verzichten. Zu ihren Beschäftigungs­plänen befragt, möchten lediglich neun Prozent Arbeitsplätze aufbauen, 18 Prozent müssen Stellen streichen. Gleichzeitig nehmen die Klagen über den Fachkräfte­mangel zu. Aktuell sieht darin jedes zweite Unternehmen ein Risiko für die Geschäftsentwicklung. Zu Jahresbeginn war es rund ein Drittel (34 Prozent). Die schwachen Beschäftigungspläne der Unternehmen könnten damit auch ein Ausdruck dessen sein, dass die Unternehmen kein qualifiziertes Personal finden.

Darüber hinaus sorgen sich die Betriebe zunehmend um wachsende Energie- und Rohstoffpreise. Jedes dritte Unternehmen bewertet das als Risiko. Zu Jahresbeginn war es erst jedes vierte.

Laut Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Parten­kirchen, sei es jetzt entscheidend, die beginnende Corona-Erholung politisch mit einer Wachstumsstrategie zu untermauern. Dazu gehören vor allem niedrigere Strompreise, wettbewerbsfähigere Steuern, eine forcierte Digitalisierung der Verwaltung, Investitionen in Bildung und Infrastruktur. „Nur so beflügeln wir unternehmerischen Mut und Investitionsbereitschaft und fördern damit zukunftsfähige sowie innovative Geschäftsideen.“

Weiterhin seien Lingg zufolge noch mehr Anstrengungen beim Impfen und Testen notwendig, um vor allem den besonders vom Lockdown betroffenen Betrieben ein sicheres und zuverlässiges Durchstarten zu ermöglichen. Noch immer seien einige Betriebe geschlossen und können keine oder nur geringe Umsätze erwirtschaften. „Leider gehört die Sorge ums wirtschaftliche Fortbestehen in einigen Bereichen weiterhin zum Alltag vieler Unternehmerinnen und Unternehmer. Hier muss die Politik schnellstmöglich klare, nachvollziehbare und vor allem verlässliche Perspektiven schaffen.“