Pressemeldung vom 16.04.2021 - Rosenheim
Gründungsbilanz für Region Rosenheim: Plus im Landkreis, Minus in der Stadt
16.04.2021 - Auch in der Coronakrise haben im vergangenen Jahr viele Menschen in Stadt und Landkreis Rosenheim den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit gewagt: Insgesamt 3.050 Existenzgründer meldeten im Jahr 2020 ein Gewerbe an. In der Stadt waren es 738 Menschen und damit drei Prozent weniger als im Vorjahr. Im Landkreis gab es 2.312 Gründungen, einem Plus von 2,8 Prozent gegenüber 2019.
Bensegger fordert: „Hürden und Bürokratie auf dem Weg in die Selbstständigkeit abbauen!“
In der Stadt Rosenheim wurden 664 Firmenneugründungen gemeldet. Das entspricht einem leichten Zuwachs von 0,8 Prozent. Die Zahl der Betriebsübergaben an einen Nachfolger sank von 102 Fällen im Jahr 2019 auf 74 Fälle im Jahr 2020. Im Landkreis Rosenheim gab es 2.172 Firmenneugründungen und damit 1,7 Prozent mehr als 2019. Bei den Betriebsübergaben stieg die Zahl im vergangenen Jahr von 114 auf 140 Fälle.
Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, betont: „Ungebrochener Unternehmergeist zeigt sich vor allem auch in Krisenzeiten. Die Corona-Pandemie und die dadurch verursachten Lockdowns setzen zwar vielen Wirtschaftsbranchen erheblich zu, dennoch ergeben sich in vielen Bereichen auch neue Chancen, und es werden innovative Geschäftsmodelle und -ideen umgesetzt.“
In der Stadt wurde 2020 am liebsten im Dienstleistungssektor gegründet (196 Gründungen). Es folgten der Handel mit 144 Neugründungen und dem Baugewerbe mit 66 Neugründungen. Die meisten Nachfolgeregelungen entfielen auf den Handel (28 Fälle) und das Gastgewerbe (26 Fälle).
Im Landkreis wurde im vergangenen Jahr ebenfalls am liebsten im Dienstleistungssektor gegründet (508 Gründungen). Danach folgten der Handel mit 477 Neugründungen und das Baugewerbe mit 234 Gründungen. Die meisten Nachfolgeregelungen entfielen auf den Handel (32 Fälle) und das Gastgewerbe (30 Fälle).
Bensegger sagt: „In der Gründungsbilanz für Stadt und Landkreis gibt es noch reichlich Luft nach oben. Wenn wir mehr Menschen zum Sprung in die Selbstständigkeit ermutigen wollen, muss die Wirtschaftspolitik die Kultur der Selbstständigkeit stärker fördern und 2/2Gründungshürden abbauen. Dazu gehören weniger Bürokratie und mehr E-Government für die schnellere Erledigung notwendiger Behördengänge. Zudem müssen finanzielle Förderungen wie das KfW-Startgeld passgenauer und einfacher zugänglich gestaltet werden – dazu gehört auch, dass die Banken die zugesagten Kredite unkompliziert und verlässlich abwickeln. Start-Ups brauchen außerdem viel bessere Rahmenbedingungen bei der steuerlichen Behandlung von Beteiligungskapital.“
Der Vorsitzende unterstreicht außerdem die wichtige Rolle von Existenzgründern für die Wirtschaft insgesamt: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovation und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind im Bestand gefährdet, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen.“
Die IHK für München und Oberbayern unterstützt Gründer mit einem umfangreichen Informations- und Mentoringangebot. Bereits seit einigen Jahren beobachtet die IHK den Trend, dass sich Gründer besser auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Auch Gründungen im Nebenerwerb werden immer attraktiver. 2019 lag der Anteil der Nebenerwerbsgründungen bayernweit bei 70 Prozent. Gründer können auf diesem Weg den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich dadurch langfristiger vorbereiten. Die IHK-Gründerbilanz für Stadt und Landkreis Rosenheim beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.