27.02.2019 - Bad-Tölz-Wolfratshausen - Garmisch-Partenkirchen - Miesbach - Weilheim - Schongau

IHK-Konjunkturumfrage: Verunsicherte Wirtschaft im Oberland ‎

Die Wirtschaft im Oberland zeigt sich zu Jahresbeginn 2019 verhaltener Stimmung. Der Konjunkturindex für die Region liegt in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern bei 126 Punkten. Er hat im Vergleich zum Herbst 2018 sechs Zähler eingebüßt. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Herbst 2015. Wie aus der IHK-Umfrage unter den Betrieben in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau hervorgeht, sind 54 Prozent der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden¸ sieben Prozent sind unzufrieden. Ausgehend von einem hohen Niveau schwächt sich das Wachstum ab. Das spiegeln insbesondere die Geschäftserwartungen wider. Nur noch jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) rechnet mit einer Belebung seiner Geschäfte, 13 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Mit so wenig Optimismus ist die Wirtschaft zuletzt Anfang 2016 ins neue Jahr gestartet.

Investitionsbereitschaft und Pläne zum Personalaufbau sind verhalten

„Die Unternehmen im Oberland sind spürbar verunsichert, auch wenn die Geschäfte noch gut laufen“, sagt Reinhold Krämmel, Sprecher des IHK-Forums für das Oberland. „Die Politik muss sich daher jetzt dringend den Belangen der Wirtschaft zuwenden und die Lösung offensichtlicher Probleme anpacken. Dazu gehören beispielsweise eine Strategie für eine vernünftige Energiewende sowie Maßnahmen zum Abbau der Steuer- und Abgabenlast und der Bürokratie.“

Zu Geschäftsrisiken befragt gab jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen an. Hier stieg der Anteil der Nennungen im Vergleich zum Herbst um neun Prozentpunkte. Darunter fallen auch außenpolitische Risiken wie Handelskonflikte, einschließlich drohender Autozölle oder der im Raum stehende harte Brexit. Sorgen bereiten den Unternehmen die hohe Steuern- und Abgabenlast sowie die starke Regulierung. Parallel dazu sind die Bedenken hinsichtlich einer Eintrübung der Inlandsnachfrage gestiegen. Dies gaben 45 Prozent der Befragten an. Auch die Kosten stehen wieder stärker im Fokus. 32 Prozent benannten Energie- und Rohstoffpreise als Geschäftsrisiko.

All diese Risiken wirken sich nachteilig auf die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft aus, die im Vergleich zum Herbst nachgelassen hat. Investitionen werden daher nicht mehr so stark zunehmen. Auch der Beschäftigungsaufbau wird schwächer: 18 Prozent der Betriebe planen zwar neue Stellen, neun Prozent wollen jedoch Arbeitsplätze abbauen. Mit 59 Prozent der Nennungen ist der Fachkräftemangel weiterhin das am häufigsten genannte Risiko und bleibt damit Wachstumsbremse Nummer Eins.