Fachkräfte und Frauen in der Wirtschaft

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© Izis Ibrahim

Unternehmerinnentag „Fit für die Zukunft“ mit 200 Teilnehmerinnen

IHK-Unternehmerinnen diskutieren mit CSU-Arbeitsgruppe Frauen

IHK beschließt Position zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz

IHK-Tipps für das Recruiting der Generation Y und Z

Die Personalchefs der Unternehmen nehmen zunehmend Jugendliche der Generation Y und Z in den Blick. Die große Frage ist nur: Wie kann man an die rankommen? Die IHK München liefert auf ihrer Website Antworten. Sie hat in Zusammenarbeit mit den anderen bayerischen IHKs ein umfangreiches Informationsangebot mit praktischen Tipps, Checklisten, Best Practices und Erklärvideo aufgebaut.

http://www.ihk-muenchen.de/genz

Kooperation mit Arbeitsagenturen: Beteiligung am EURES-Tag

Die IHK für München und Oberbayern hat die Zusammenarbeit mit den oberbayerischen Agenturen für Arbeit fortgesetzt. Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, passgenaue regionale Angebote zu entwickeln, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen helfen. Für diesen Bedarf wurden verschiedene Veranstaltungsreihen angeboten. Ein Höhepunkt des Teamworks von IHK und Arbeitsagenturen war die Beteiligung am EURES-Tag, einem europaweiten virtuellen Recruiting- und Matchingtag.

IHK-Position zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Die Zuwanderung von Fachkräften ist ein Schlüssel zur Lösung des Fachkräfteproblems. Die IHK hat sich daher intensiv beschäftigt mit den laufenden Arbeiten der Bundesregierung an dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Die IHK-Vollversammlung hat hierzu eine Position beschlossen, die deutlich über das Gesetz hinausgeht. So sollen nach dem Willen der IHK die Unternehmen selbst entscheiden, ob eine im Ausland erworbene Berufsqualifikation für den jeweiligen Job im Unternehmen ausreicht. Die IHK hat auf ihrer Website, mit Webinaren und Veranstaltungen ihre Mitgliedsfirmen umfassend über die Themen Einwanderungsgesetz, beschleunigtes Fachkräfteverfahren und Anerkennung ausländischer beruflicher Qualifikationen informiert.

http://www.ihk-muenchen.de/migration

Themen des IHK-Arbeitskreises Personal: Fachkräfte, New Work, Arbeitsrecht

Dem IHK-Arbeitskreis Personal hat sich erneut mit den Themen Fachkräftesicherung, New Work und Arbeitsrecht beschäftigt. Der Arbeitskreis besteht aus 43 Geschäftsführern und Personalchefs oberbayerischer Unternehmen. Vorsitzende ist Heidrun Hausen, Personalleiterin bei DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA. Dr. Bernhard Gaibler, Arbeitsexperte bei der Flughafen München GmbH, hat das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen.

Webinare und Online-Reihen

Die IHK hat gemeinsam mit dem Münchner Kreis sowie dem Zentrum Digitalisierung Bayern (ZD.B) für kleine und mittlere Unternehmen die Online-Reihe „Praxis Werkstatt: Hybrides Arbeiten“ gestartet. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem ZD.B ist die IHK-Reihe „Lunch and Learn“ zu innovativen Ansätzen der Fachkräfterekrutierung entstanden.

Fachkräfte: Ohne mehr Zuwanderung geht es nicht

Der Fachkräftemangel ist vorerst nicht zu stoppen. Darauf hat BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am 29. Dezember hingewiesen. Gößl verwies auf eine Unternehmensbefragung vom Herbst 2022, wonach 56 Prozent der bayerischen Unternehmen Probleme bei der Besetzung offener Stellen meldeten. Besonders betroffen waren die Branchen Tourismus, Bau und Industrie. Als Konsequenz forderte Gößl neben der Ausschöpfung inländischer Arbeitspotenziale die erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften aus Drittstaaten. „Die Wirtschaft braucht dringend ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit praxistauglichen Regelungen. Die aktuellen Regeln sind viel zu kompliziert, die Verfahren deshalb viel zu langsam“, sagte Gößl.

Ausschuss Unternehmerinnen: Tagung am Weltfrauentag

Der IHK-Ausschuss Unternehmerinnen tagte am 8. März, dem Weltfrauentag, in der Bayerischen Blumen-Zentrale. Die Ausschuss-Vorsitzende und IHK-Vizepräsidentin Ingrid Obermeier-Osl forderte „mehr Frauen-Power in der Wirtschaft“. Sie zitierte eine KfW-Umfrage, wonach der Anteil mittelständischer Unternehmerinnen gesunkenen ist – von 16,8 Prozent im Jahr 2020 auf 16 Prozent im Jahr 2021. Der Ausschuss will das ändern. Das Beispiel erfolgreicher oberbayerischer Unternehmerinnen soll Frauen Mut zur Gründung machen. Sonja Ziegltrum-Teubner, Gastgeberin und Geschäftsführerin der Bayerischen Blumenzentrale, ist das perfekte Beispiel einer erfolgreichen Unternehmerin. Auch Journalisten kommen gerne in die Blumenzentrale, weil Ziegltrum-Teubner Probleme so anschaulich erklären kann. Die Firmenchefin machte ihren Kolleginnen des Ausschusses deutlich, was schiefläuft in der Wirtschaftspolitik: Die Palette reicht von Bürokratie, Überregulierung über unsinnige Corona-Auflagen bis hin zur bayerischen Abschiebepraxis.

Dagmar Schuller, IHK-Vizepräsidentin, Geschäftsführerin und Gründerin der audEEERING GmbH, erklärte in ihrem Vortrag „Chancen und Einsatzmöglichkeiten von KI“, Unternehmerinnen seien in ihrer Branche besonders rar. Ihr Anteil liege bei nur 12 Prozent. Die Unternehmerinnen waren sich im Ziel einig: Man dürfe Spitzentechnologie nicht den Männern überlassen. Folglich sollen alle Medienkanäle der IHK genutzt werden, um erfolgreiche Unternehmerinnen und die Ausschussarbeit „sichtbar“ zu machen. Dafür soll auch ein Sonderheft des IHK-Magazins Wirtschaft erscheinen.

Ausschuss Unternehmerinnen trifft CSU-Arbeitsgruppe Frauen im Landtag

Zum ersten Mal haben sich am 27. April im bayerischen Landtag der IHK-Ausschuss Unternehmerinnen und die Arbeitsgruppe Frauen der CSU-Landtagsfraktion zu einem Gedankenaustausch getroffen. Der Termin war perfekt gewählt. Das Gespräch fand einen Tag vor dem Girls` Day statt, dem bundesweiten Aktionstag, der das Interesse der Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufe wecken soll. 17 Unternehmerinnen aus dem IHK-Ausschuss nahmen an dem Gespräch teil. Ute Eiling-Hütig, Gastgeberin und Vorsitzende der CSU-Arbeitsgruppe, betonte, wie sehr sie sich für das Engagement der Unternehmerinnen interessiere. Bayerns Frauenministerin Ulrike Scharf ließ sich virtuell zuschalten. Tanja Schorer-Dremel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und stellvertretende CSU-Generalssekretärin, gab sich kämpferisch. Sie sagte, das Treffen komme zur richtigen Zeit. Frauen ließen sich nicht länger in die Nische schieben.

Ingrid Obermeier-Osl, der Vorsitzenden des IHK-Ausschusses, betonte, die IHK treibe das Thema Frauen in der Wirtschaft kräftig voran. Auch ohne Quote habe die IHK-Vollversammlung heute mit 52 Prozent den höchsten Frauenanteil ihrer Geschichte. Der Ausschuss verfolge klare Ziele – Unternehmerinnen sichtbar machen, die Chefinnen vernetzen und Frauen zur Selbstständigkeit motivieren. Neben diesen „Frauen-Themen“ schilderte Obermeier-Osl ein regionales Standortproblem. Die massiv steigenden Energiepreise gefährdeten den Bestand der Chemie-Industrie Südostbayerns. „Für die Unternehmen ist es schon fast Fünf nach Zwölf“, warnte die Unternehmerin. Konsens bestand in der Runde über die Einsicht, wie dringlich Aktionen wie der Girls‘ Day seien. Obermeier-Osl erklärte, die Idee, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, sei gut, aber das reiche nicht.

Nur jedes fünfte Start-up werde von einer Frau gegründet. Die IHK habe daher den Girls Day unter den Slogan „Ich werde Chefin“ gestellt. Erfolgreiche Chefinnen sollen Mädchen für die Idee des Unternehmertums gewinnen. 62 Unternehmerinnen Oberbayerns hatten sich am 28. April für 408 Schülerinnen als „Role-Model“ zur Verfügung gestellt. Politikerinnen und Unternehmerinnen waren sich darin einig, dass es neben der Motivation weitere Schritte brauche, um mehr Frauen zum Gründen zu bewegen. Ganz oben auf der To-do-Liste stehen demnach ein zeitgemäßes Angebot an Kinderbetreuung und bessere Finanzierungsbedingungen. Petra Göckel, Chefin eines Finanzdienstleisters, kritisierte das Zögern der Banken. Gründerinnen hätten es generell schwerer als Männer, einen Kredit zu bekommen. Dramatisch sei das Problem bei Tech- oder IT-Gründungen. Die Banker trauten Frauen schlicht nicht zu, ein Start-up im technischen Umfeld auf die Beine zu stellen.

Unternehmerinnentag unter dem Motto „Fit für die Zukunft“

Die Corona-Zwangspause hat dem Format nicht geschadet – der IHK ist mit dem Unternehmerinnentag am 1. Juli der Neustart einer ihrer erfolgreichsten Veranstaltungen geglückt. Rund 200 Teilnehmerinnen kamen ins Forum der Münchner IHK Akademie. Der Unternehmerinnentag fand unter dem Slogan „Fit für die Zukunft“ statt. Es ging um die große Frage, wie sich Unternehmen auf die Trends in der Wirtschaft einstellen müssen. Das war Thema der Keynote von Prof. Isabell Welpe. Ihr Rat: Wer klug ist, macht Schluss mit allem, was in der Vergangenheit erfolgreich war. „Kunden-Obsession“ sei das Gebot der Stunde. Die Unternehmen der Zukunft seien voll vernetzt, transparent, kooperativ und nachhaltig unterwegs. Für die Unternehmerinnen hatte die Professorin einen praktischen Tipp: „Suchen Sie sich einen Digital-Mentor. Ich habe auch einen. Der hält mich auf Trab.“ Die IHK nutzte die Veranstaltung auch zum Start der weiteren Vernetzung oberbayerischer Unternehmerinnen auf Social Media. Die Kernaussagen der Referentinnen wurden „live“ auf LinkedIn gepostet.