Position

Regionalausschuss Neuburg - Schrobenhausen zur Kommunalwahl 2020

Neuburg an der Donau
© Von Werner Petermann (We…, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58954198

Der IHK-Regionalausschuss Neuburg-Schrobenhausen vertritt die Interessen von über 6.400 Unternehmen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Zur Kommunalwahl 2020 in Bayern hat der Regionalausschuss Positionen erarbeitet, um den Wirtschaftsstandort Neuburg-Schrobenhausen zu erhalten und zu stärken.

Inhalt

Infrastruktur

Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Mobilität

Zur Sicherung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte bedarf es eines leistungsstarken Verkehrswegenetzes vor Ort. Ein gut ausgebautes ÖPNV-Angebot trägt außerdem zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße und zur Entlastung der Umwelt bei.

Der IHK-Regionalausschuss Neuburg-Schrobenhausen setzt sich für den angemessenen Erhalt und bedarfsgerechten Ausbau der bestehenden Verkehrsinfrastruktur ein.

  • Der IHK-Regionalausschuss fordert den Einsatz der Kommunalpolitik für den zügigen Ausbau der Bundesstraße B16 sowie den Bau der Ortsumfahrungen von Schrobenhausen und der zweiten Donauquerung im Stadtgebiet Neuburg.
  • Im innerstädtischen Verkehr müssen gerade in den beiden Städten Neuburg und Schrobenhausen funktionierende Parkleitsysteme ausgebaut werden. Dazu zählt auch die Errichtung öffentlicher Ladepunkte für die Elektromobilität, um den Einsatz emissionsarmer Antriebe zu fördern und zu forcieren.
  • Des Weiteren fordert der IHK-Regionalausschuss den Ausbau des ÖPNV. Dessen Leistungsfähigkeit und Attraktivität muss durch Taktver dichtung, Tangentialverbindungen in der Region, die Anbindung von Gewerbegebieten und die Entwicklung von On-Demand-Angeboten auch im ländlichen Raum erhöht werden.
  • Für ein berechenbares und stabil verfügbares Verkehrsangebot ist ein ganzheitliches, multimodales Mobilitätskonzept für die gesamte Region 10, das die verschiedenen Verkehrsträger und Verkehrsmittel wie Pkw, Fahrrad und ÖPNV miteinander vernetzt und die Wirtschaftsstandorte verbindet, notwendig.

Digitale Infrastruktur

Eine leistungsfähige IKT-Infrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung für die digitale Zukunft des Landkreises und der dort ansässigen Unternehmen. Die permanent steigenden Anforderungen machen eine ebenso kontinuierliche Fortführung des Breitband- und Mobilfunkausbaus notwendig.

Bestehende Funklöcher in den aktuellen Mobilfunknetzen im Landkreis müssen daher zügig und flächendeckend beseitigt werden. Der Ausbau des 5G-Mobilfunkstandard ist zugleich eine von mehreren wichtigen Voraussetzungen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Eine fest definierte Zielmarke für die verfügbaren Bandbreiten und Übertragungsge schwindigkeiten ist aktuell nicht absehbar. Der Breitband-Ausbau soll aber mit Glasfaser bis ins Gebäude (FTTH) durchgeführt werden, da nur so Gigabit-Geschwindigkeiten stabil und sicher erreicht werden können. Die derzeit in vielen Fällen genutzte Vectoring- Technik bietet aus Sicht der Wirtschaft keine ausreichenden Ausbaureserven.

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Flächenentwicklung

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gehört zu einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Bayerns. Diese Position muss erhalten werden. Landkreis und Kommunen sind aufgefordert, eine vorausschauende Planung von Gewerbeflächen vorzunehmen, um der regionalen Wirtschaft Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Gleiches gilt für die Entwicklung und Ausweisung von Wohnraum. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum steht in engem Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung, welche von den regionalen Unternehmen als großer Risikofaktor für die Zukunft gesehen wird.

Der IHK-Regionalausschuss fordert die langfristige Planung und Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten. Mit Blick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Fläche ist dabei ein aktives und strategisches regionales Flächenmanagement gefragt. Dazu gehört insbesondere,

  • brachliegende Flächen zu aktivieren,
  • die Geschossflächenzahl zu erhöhen,
  • für leerstehende Immobilien bei Bedarf eine Umnutzung zu ermöglichen
  • sowie interkommunale Gewerbe- und Wohngebiete zu entwickeln.

Zur Sicherung und Stärkung des regionalen Einzelhandels sowie der Aufenthaltsqualität in den Innenstädten gilt es, dem Leitsatz „Innen- vor Außenentwicklung“ zu folgen, sowie bei der Ausweisung von Gewerbegebieten innenstadtrelevante Sortimente auszuschließen.

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Bildung

Gute flächendeckende Bildungsangebote sind der Schlüssel zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft und zur Sicherung des Fachkräftepotenzials vor Ort. Die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist Basis für Innovationen und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes.

  • Der IHK-Regionalausschuss unterstützt daher den Aufbau des THI-Campus Neuburg.
  • Gleichzeitig sind gut ausgebildete Fachkräfte die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im internationalen Wettbewerb. Daher gilt es, die duale Berufsausbildung als gleichwertiges Bildungssystem zu stärken.

Der IHK-Regionalausschuss fordert, das Bildungssystem innerhalb des Landkreises unter Einbindung aller Schultypen, insbesondere der Berufsschulen, für die der Landkreis Sachaufwandsträger ist, für eine flächendeckende Versorgung der Region zu stärken, um damit das Fachkräftepotenzial vor Ort zu halten.

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Bürokratieabbau

In einer immer schnelleren und agileren Arbeitswelt ist eine leistungsstarke Verwaltung ein we‎sentlicher Baustein ‎für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg des Landkreises.

Genehmigungsverfahren müssen für Betriebe vereinfacht und digital beschleunigt werden. Dazu müssen die ‎Infrastruktur der ‎Verwaltung digitalisiert und die Ansprechpartner in den jeweiligen Behörden ‎entsprechend geschult und ‎weitergebildet werden. Der Erhalt des RAL-Gütezeichens für mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen ist für den Landkreis anzustreben.

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Vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik

Die Basis für die Weiterentwicklung des Landkreises ist eine vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik. Dazu zählt auch ein regionales Bewusstsein von Politik und Verwaltung gegenüber der regionalen Wirtschaft bei Investitionen und Dienstleistungen.

Voraussetzung für die Realisierung dieser Forderung ist eine Stärkung der Wirtschaftsförderung im Landkreis und den Kommunen.

Die Herausforderungen der Zukunft sind als Landkreis alleine nicht zu lösen. Durch die enge Verflechtung des Landkreises mit den Gebietskörperschaften der ‎Region 10 ist eine Stärkung des Dialoges und der Kooperation innerhalb des Regionalen Pla‎nungsverbandes zwingend notwendig. Dazu muss dieser mit eigenen Mitteln ausgestattet und ‎personell gestärkt werden.‎

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gilt es, den Dialog zwischen der Politik und den Unternehmen zu stärken. Für wirtschaftspolitische Entscheidungen ist der IHK-Regionalausschuss Neuburg-Schrobenhausen als Vertreter des Gesamtinteresses der Wirtschaft miteinzubinden.

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