CSR: Branchen- und Zertifizierungsinitiativen
Was sind Branchen- und Zertifizierungsinitiativen und welche gibt es?
Branchen- und Zertifizierungsinitativen sind Zusammenschlüsse von Unternehmen, die Standards entwickeln und versuchen, wirtschaftliche Prozesse zu vereinheitlichen. Einige Initiativen setzen auf die ökologische und gesellschaftliche Entwicklung und wollen diese mit ihrem Handeln aktiv vorantreiben. Welche das sind und worfür sie stehen, erfahren Sie hier.
Brancheninitiativen - Beispiele
Die Initiative zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette basiert auf bewährten Verfahren und etablierten Grundsätzen wie dem United Nations Global Compact (GC) und der Responsible Care Global Charter. Darüber hinaus werden die Richtlinien der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO), der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Social Accountability International (SAI) berücksichtigt.
Ziel der TfS-Initiative ist die weltweite Vereinheitlichung von Bewertungen und Audits von Lieferanten. Dahinter steht die Entwicklung und Umsetzung eines globalen Programms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen und der Verbesserung der ökologischen und sozialen Standards bei Lieferanten.
Weitere Informationen: https://tfs-initiative.com/
Die Clean Cargo Working Group (CCWG) ist ein Zusammenschluss von Reedereien, Spediteuren und führenden Marken. Die CCWG hat sich zum Ziel gesetzt, negative Umwelteinflüsse des weltweiten Gütertransports zu minimieren und einen verantwortungsvollen Transport zu fördern. Heute stellen die CCWG-Methoden den Industriestandard für die Messung und Berichterstattung von Kohlendioxid-Emissionen der Containerschifffahrt dar.
Weitere Informationen: www.bsr.org/collaboration/groups/clean-cargo-working-group
Die Business Social Compliance Initiative (BSCI) ist eine auf breiter Basis beruhende Plattform zur Verbesserung der sozialen Compliance in der weltweiten Wertschöpfungskette. Die BSCI bietet Unternehmen ein umfassendes Überwachungs- und Qualifikationssystem, das alle Produkte abdecken kann. Somit ist sie in der Lage, die Arbeitsbedingungen weltweit effektiv und systematisch zu verbessern.
Mitglieder der BSCI verpflichten sich zur Anwendung des BSCI-Verhaltenskodex in ihrer Lieferkette. Die Lieferanten werden mindestens alle zwei Jahre durch unabhängige Prüforganisationen kontrolliert.
Weitere Informationen: www.bsci-intl.org/
Mit ihrer Initative Chemie³ wollen die Allianzpartner von Chemie³ Nachhaltigkeit als Leitbild in der chemischen Industrie verankern. Dazu hat Chemie³ zwölf „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“ erarbeitet und unterstützt ihre Mitglieder bei deren Anwendung im Unternehmensalltag.
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Informations- und Unterstützungsangeboten für die Mitglieder. Gleichzeitig hat Chemie³ den schon bei der Formulierung der Leitlinien begonnenen Dialog mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft fortgesetzt und vertieft.
Weitere Informationen: www.chemiehoch3.de
DerVerhaltenskodex der Responsible Business Alliance® setzt Normen fest, die sichere Arbeitsbedingungen in der Beschaffungskette der Elektronikindustrie, eine respekt- und würdevolle Behandlung der Arbeitskräfte sowie umweltgerechte und ethisch vertretbare
Geschäftsprozesse gewährleisten sollen.
Der EICC ist für Elektronik-Hersteller eine freiwillige Selbstverpflichtung, mit der sie nach eigenen Angaben die Bedingungen in der internationalen Elektronikindustrie verbessern wollen. Der EICC stellt nicht nur Forderungen für ein Unternehmen auf, sondern für die gesamte Zulieferkette.
Weitere Informationen: www.responsiblebusiness.org
Als Antwort auf tragische Unfälle in der Textilindustrie initiierte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller 2014 die Gründung des Textilbündnisses. Dieser Multistakeholder-Initiative gehören rund 150 Vertretern aus fünf Akteursgruppen (Bundesregierung, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen) an.
Gemeinsam wollen die Bündnispartner soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette erreichen.
Basierend auf gemeinsam definierten Bündniszielen setzen sich alle Mitglieder verbindliche und nachprüfbare Ziele, die sie schrittweise ambitionierter gestalten. Ergänzend werden gute Lösungsansätze mit konkreten Bündnisinitiativen in den Produktionsländern gefördert.
Weitere Informationen: www.textilbuendnis.com
Das forum anders reisen e.V. ist ein Zusammenschluss von Reiseunternehmen, die sich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet haben. Gemeinsam stellen sie sich der Verantwortung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung hier und in den Reiseländern. Das forum anders reisen wurde 1998 gegründet und hat inzwischen ca. 130 Mitglieder.
Weitere Informationen: www.forumandersreisen.de
BEPI ist eine Initiative der Foreign Trade Association (FTA). Die Business Environmental Performance Initiative befähigt Unternehmen durch einen begleiteten und spezialisierten Managementansatz die Umweltleistung ihrer globalen Lieferketten zu managen und zu verbessern.
Weitere Informationen: www.bepi-intl.org
Die Global e-Sustainability Initiative (GeSI) ist eine strategische Partnerschaft von Unternehmen und Organisationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die sich der Schaffung und Förderung von Technologien und Verfahren zur Förderung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verschrieben haben. Der Branchenverband hat sich zum Ziel gesetzt, ein einheitliches und praxistaugliches Bewertungssystem für die Nachhaltigkeitsleistung von einzelnen ICT-Produkten und -Diensten zu entwickeln.
Weitere Informationen: www.gesi.org
Die Allianz für Integrität ist eine wirtschaftsgetriebene Multi-Stakeholder Initiative mit dem Ziel Transparenz und Integrität im Wirtschaftssystem zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert die Initiative Collective Action aller relevanten Akteure aus dem privaten und öffentlichen Sektor sowie der Zivilgesellschaft.
Die Allianz für Integrität ist eine Plattform, die praktische Lösungen zur Stärkung der Compliance-Kapazitäten von Unternehmen und ihren Lieferanten bietet. Durch die Förderung eines Dialogs zwischen öffentlichem und privatem Sektor, trägt die Initiative zusätzlich zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bei.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Zertifizierungsinitiativen - Beispiele
Die Aluminium Stewardship Initiative (ASI) ist eine gemeinnützige Initiative, die mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in die Aluminiumindustrie bringen möchte. Durch einen Standard (Responsible Aluminium Standard), der sowohl ethische als auch ökologische und soziale Themen in der gesamten Aluminiumwertschöpfungskette berücksichtigt, soll die nachhaltige Aluminiumgewinnung gefördert werden. Darüber hinaus sollen durch effizienteres Recycling weitere negative ökologische Auswirkungen minimiert werden.
Weitere Informationen: www.aluminium-stewardship.org/
Cotton made in Africa ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation. Die Standards umfassen ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Sie wurden entwickelt, um die Lebensbedingungen afrikanischer Kleinbauern zu verbessern und eine umweltfreundliche Baumwollproduktion zu fördern. Durch Hilfe zur Selbsthilfe verbessert sie die Lebensbedingungen afrikanischer Kleinbauern.
Weitere Informationen: www.cottonmadeinafrica.org/de/
Fairtrade-Gold steht für eine nachhaltige Zukunft der Minenarbeiter, ihrer Familien und Gemeinschaften. Zentral dabei sind der garantierte Mindestpreis, die Fairtrade-Prämie sowie die Einhaltung von Schutzbestimmungen.
Weitere Informationen: www.fairtrade-deutschland.de/produkte-de/gold/
Der FSC wurde gegründet, um eine ökologisch angepasste, sozial förderliche und wirtschaftlich rentable Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt zu fördern und somit zu gewährleisten, dass Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden können, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden.
Weitere Informationen: www.fsc-deutschland.de
Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) wurde 2004 gegründet. Mitglieder des Roundtable sind neben Umweltschutzverbänden und anderen Nichtregierungsorganisationen vor allem Firmen und Institutionen, die an der Produktion und Verarbeitung von Palmöl beteiligt sind.
Ziel ist es, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern und so die Umweltschädigung zu begrenzen. Die Richtlinien vom RSPO sollen gewährleisten, dass die Grundrechte der indigenen Landbesitzer, der umliegenden Dorfgemeinschaften und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektiert werden. Schützenswerte Gebiete und Regenwaldareale dürfen nicht für den Anbau von Palmöl genutzt werden. Außerdem müssen die Anbaubetriebe und Palmöl-Mühlen ihre Umweltbelastungen so niedrig wie möglich halten.
Weiter Informationen: www.rspo.org