Volle Kraft voraus für eine nachhaltige Zukunft - Wenn nicht jetzt, wann dann?!
Der 8. Bayerischen CSR-Tag stand ganz unter dem Motto "Volle Kraft voraus für eine nachhaltige Zukunft".
Die Covid-19-Pandemie hat unser globalisiertes Wirtschaftssystem vor massive Herausforderungen gestellt und die Fragilität internationaler Wertschöpfungsketten offenbart. Gerade jetzt ist es wichtig, das Nachhaltigkeitsleitbild fest im Blick zu behalten und die Chance zu nutzen, die Weichen für eine resiliente Wirtschaft zu stellen.
Doch nicht erst seit Corona ist klar, dass eine echte nachhaltige Entwicklung erforderlich ist. Die 17 Sustainable Development Goals weisen seit ihrer Verabschiedung von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 den Weg dorthin. Der Regierung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft wurde mit diesen Zielen ein Fahrplan für die Zukunft an die Hand gegeben, den es jetzt konsequent umzusetzen gilt.
Interviews mit Referenten des Bayerischen CSR-Tags
Corona hat unsere Welt vor neue Herausforderungen gestellt und gleichzeitig ein Fenster der Möglichkeiten geöffnet. Diese gilt es zu nutzen und "Volle Kraft voraus in eine nachhaltige Zukunft" zu steuern - so die Mitglieder aus dem IHK-Ausschuss Unternehmensverantwortung.
Im Fokus der Keynote stand das Thema "Menschenrechte in globalen Lieferketten", welches durch die Corona-Krise nicht an Brisanz verloren hat. „Die Ausbeutung von Mensch und Natur darf nicht die Grundlage einer globalen Wirtschaft und unseres Wohlstands sein. Das wäre ein Bumerang, der auf uns zurückschlägt," so Bundesminister Müller.
Es diskutierten:
Moritz Blanke (Referent im Referat „CSR - Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“, Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons (Leiterin des Lehrstuhls Corporate Social Responsibility an der Universität Mannheim), Adele Kolos (Senior Corporate Responsibility Managerin der Schöffel Sportbekleidung GmbH) und Jessica Paffen (Leiterin Corporate Sustainability der BayWa AG)
Workshop-Sessions
Von der Circular Economy zur Circular Society
Präsentation der Workshop-Session
Ressourcenmangel, Plastik im Meer, Klimawandel - all das hat damit zu tun, wie Dinge hergestellt und benutzt werden. In einer Welt mit endlichen Ressourcen und der sich verschärfenden Klimakrise braucht es mehr als ein gesellschaftspolitisches System das Umweltbewusstsein, Kreislaufwirtschaft und soziales Engagement fördert und fordert. Der bisherige Dreiklang von CSR aus Ökonomie, Ökologie und sozialem Engagement muss erweitert und miteinander verknüpft werden. Wie kann der Gesellschaftswandel unterstützt werden, damit die von der EU beschlossene Circular Economy auch Realität wird? Die theoretische Grundlage dafür ist eine Circular Society, das heißt die Vision einer Gesellschaft, die sich umfassend und auf verschiedensten Ebenen am natürlichen Prinzip des Kreislaufs orientiert und damit ein Gegenentwurf zur aktuellen Wegwerfgesellschaft darstellt.
CSR-Risikomanagement für nachhaltige Lieferketten
Präsentation der Workshop-Session
Kunden, Regierungen und zivilgesellschaftliche Organisationen erwarten zunehmend, dass Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit mit Respekt für Mensch und Umwelt betreiben. Unternehmen sind aufgerufen, Risiken aus dem Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) in ihrer Lieferkette, sowohl vor- als auch nachgelagert, zu identifizieren, zu vermeiden und zu reduzieren. Auch der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) der Bundesregierung formuliert die Anforderung, die negativen Auswirkungen auf die Menschenrechte zu erfassen und zu managen. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Risiken einschätzen zu können, trägt dazu bei, dass Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, nachhaltig wirtschaften und Krisen besser überstehen. Hierzu braucht es ein gutes CSR-Risikomanagement.
Wie lässt sich wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz in Unternehmen effektiv vereinen?
Präsentation der Workshop-Session
Wirtschaftlicher Erfolg und umweltfreundliches Verhalten im Unternehmen schließen sich nicht aus. Das zeigen neben vielen Pionieren auch immer mehr nachhaltige Start-ups. Welchen Herausforderungen müssen sich die Unternehmen stellen? Was sind ihre Erfolgsgeheimnisse? Dazu diskutiert der Unternehmensverband UnternehmensGrün e.V. mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Praxis.
Antifragil gegen Krisen – Wie die Pandemie Megatrends befeuert hat und was wir jetzt für die Zukunft daraus lernen können.
Die Covid-19-Pandemie und ihre Reaktionen haben die Weltwirtschaft in die wahrscheinlich größte Rezession seit dem zweiten Weltkrieg schlittern lassen. Doch nicht alle Unternehmen waren gleichermaßen betroffen. Wir sind keinesfalls so machtlos gegen Krisen, wie es oft scheint. Der Grad der Innovationsfähigkeit ist wahrscheinlich der eine Indikator, an dem sich ablesen lässt wie gut Unternehmen durch Krisen kommen. Digitalisierung ist dabei der aktuell sichtbarste Faktor – und nur einer von vielen Megatrends, die durch die Krise verstärkt wurden.
Re-Lokalisierung und Neo-Ökologie sind weitere. Sie alle sind nicht plötzlich neu aufgetaucht, sondern wurden durch die Krise nur beschleunigt. Wäre eine offenere, wandlungsfähigere Unternehmensstrategie also besser auf die Krise eingestellt und damit nachhaltiger gewesen? Und was können Unternehmenslenker*innen heute ganz konkret aus der Krise lernen? Kann uns der Schutz vor Krisen vielleicht sogar in der aktuellen Lage helfen?
Informationen zu den Inhalten des Workshops erhalten Sie hier.
Klimaneutrales Unternehmen: Glaubwürdigkeit durch Auswahl und Erfassung wesentlicher Emissionen - aber wie?
Präsentation der Workshop-Session
Viele Unternehmen kommunizieren aktuell, dass sie klimaneutral sind. Doch was bedeutet das? Klimaneutralität ist noch kein geschützter oder klar definierter Begriff.
Die ISO arbeitet bis 2021/22 einen Standard aus, der Organisationen einen festen Rahmen geben soll. Erste Anhaltspunkte legen nahe, dass Klimaneutralität nur über die Erfassung von wesentlichen Scope 3 Emissionen im Rahmen des GHG Protocols erreicht werden kann. Die interaktive Session beleuchtet den Begriff und gibt Ihnen einen Einblick in das Vorgehen zur Auswahl und Abschätzung der für Ihre Organisation relevanten Scope 3 Kategorien.
Social Entrepreneurship & Mittelstand: Gemeinsam eine enkeltaugliche Wirtschaft gestalten
Präsentation der Workshop-Session
Social Entrepreneurship entwickelt sich inzwischen auch auf globaler Ebene zügig zu einem wichtigen Instrument für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele. Im Kern handelt es sich um einen Transfer unserer Werte des Ehrbaren Kaufmanns in die heutige Zeit. Digitale und innovative Lösungen eröffnen neue ungeahnte Möglichkeiten, um den aktuellen zentralen Herausforderungen zu begegnen. Immer mehr Mittelständler richten daher gemeinsam mit Social Entrepreneurs ihr Geschäftsmodell für die Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft aus.
In dem Workshop zeigte Markus Sauerhammer vom Social Entreprenership Netzwerk Deutschland (SEND) anhand von praktischen Beispielen, wie Unternehmer*innen gemeinsam mit Social Entrepreneurs ihr Geschäfts- und Wirkungsmodell in Einklang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit bringen und dadurch fit für die Zukunft machen.