IHK Ratgeber

Betriebliches Mobilitätsmanagement

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Mit betrieblichem Mobilitätsmanagement können Sie Kosten und CO2 sparen indem Sie Mitarbeiter-, Kunden-, und Lieferverkehre optimieren. Hier erfahren Sie, wie Sie am besten vorgehen.

Inhalt

Was ist betriebliches Mobilitätsmanagement?

Mobilitätsmanagement vs. betriebliches Mobilitätsmanagement

Das Ziel von Mobilitätsmanagement ist der Erhalt von Mobilität, indem Staus reduziert und negative Umweltwirkungen im Personen- und Güterverkehr verringert werden. Dazu tragen technische Mobilitätslösungen und -angebote bei, deren Nutzung vor allem mit Hilfe von Maßnahmen der Kommunikation, Information und des Marketings gesteigert werden. Mobilität 4.0 mit Apps und Co gehören dazu. Mobilitätsmanagement wird in erster Linie von der öffentlichen Hand und auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen umgesetzt. Dabei werden die verschiedene Handlungsfelder und Akteure vereint.

Betriebliches Mobilitätsmanagement geht die gleichen Themen betriebsbezogen aus Unternehmenssicht an. Der Fokus liegt an erster Stelle auf den Mitarbeiterverkehren. Neben dem gesellschaftlichen CSR-Beitrag, können mit betrieblichem Mobilitätsmanagement Kosten und CO₂-Emissionen gespart und damit in Umweltmanagementsysteme integriert werden. Zudem leisten die Maßnahmen einen Beitrag zur Imageverbesserung des Unternehmens, der Mitarbeitermotivation und -gesundheit.

Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements - so gehen Sie vor

1. Bestandsaufnahme und Analyse der Verkehrsdaten des Unternehmens

Hierzu gehört die Erfassung und Analyse der Arbeitswege der Mitarbeiter und der genutzten Verkehrsmittel, der dienstlichen Wege also Dienstgänge und -reisen der Arbeitnehmer sowie die Erfassung und Analyse der Wirtschafts- und Lieferverkehre.

2. Erarbeiten und Umsetzung von Maßnahmenbündeln im Rahmen eines Mobilitätsmanagementkonzepts

Durch die Datenanalyse können die relevantesten - also erfolgversprechendsten - Handlungsfelder erkannt und hierauf die Maßnahmen, die die größten Wirkungen erzielen erarbeitet und umgesetzt werden. Maßnahmen der Kommunikation, Information und des Marketings sind dabei unerlässlich um den Erfolg der technischen und infrastrukturellen Maßnahmen zu ermöglichen.

3. Evaluation der Maßnahmenwirkung

Nach Einführung und Umsetzung verschiedener Maßnahmen muss zur Erfolgskontrolle eine erneute Evaluation stattfinden. Hierzu müssen vergleichbare Kennzahlen entwickelt werden. Die Ergebnisse zeigen, welche Maßnahmen beibehalten werden sollen oder welche weiteren Maßnahmen nötig und möglich sind.

4. Dauerhafte Integration von Mobilitätsmanagement

Betriebliches Mobilitätsmanagement ist nicht als Aktion einzelner Maßnahmen, sondern als Managementinstrument zur dauerhaften Verbesserung unternehmensinterner Mobilitätsprozesse gedacht. Verschiedene Unternehmensbereiche sind betroffen. Zur dauerhaften Implementierung muss daher eine verantwortliche Person - Mobilitätsmanager oder -beauftragter - mit entsprechenden Kompetenzen zur Koordination und Kommunikation der Maßnahmen benannt werden, die auch für die Weiterentwicklung und regelmäßige Erfolgskontrolle verantwortlich ist.

Betriebliches Mobilitätsmanagement: Maßnahmenfelder und Maßnahmen

Die Maßnahmenfelder beziehen sich auf die verschiedenen Mobilitätsbereiche im Unternehmen. Daraus ergeben sich diverse mögliche Maßnahmen, die hier nur beispielhaft aufgeführt werden können und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben - dies sind:

  • Mitarbeiterverkehre - Berufspendler: Angebot von Jobtickets und Diensträdern; Verbesserung der Fahrradinfrastruktur im Betrieb durch ausreichende qualitativ hochwertige Fahrradständer; Umkleiden und Duschen; Anreize durch Wettbewerbe mit Incentivcharakter "Mit dem Rad zur Arbeit"; Radlerservicewochen; Integration von Mitfahrbörsen über Intranet/Schwarzes Brett; Parkraummanagement: Kostenlose Stellplätze für Fahrgemeinschaften und Carsharing; Lademöglichkeiten für Pedelecs und Elektrofahrzeuge; Verbesserung der ÖPNV-Anbindung des Unternehmens in Zusammenarbeit mit den regionalen Anbietern; Verbesserung der Zuwegung zum Betrieb auch für Fußverkehr; Wegbeschreibungen etc.
  • Mitarbeiterverkehre - Dienstwege: Festlegung von Nutzungsbedingungen für Transportmittel bei Dienstwegen/-reisen; Bahnkarten; Video-/Webkonferenzen; Integration von Carsharing oder kompletter Ersatz des Fuhrparks durch Carsharing; Dienstradangebote; Sukzessive Fuhrparkerneuerung durch energieschonende und emissionsarme Fahrzeuge (Elektro, Gas, Biodiesel, etc.)
  • Wirtschafts- und Lieferverkehre: eigenen Fuhrpark sukzessive auf energiesparende/emissionsarme Fahrzeuge umstellen; Lastenräder einsetzen; Touren optimieren; Fahrradkuriere einsetzen; zentrumsnahe Zwischenlager zur Warenübergabe Auto-/LKW-Transport - Lastenrad nutzen; Spritspartrainings
  • Extrapunkt Öffentlichkeitsarbeit: Intern Mitarbeiter per Intranet, Flyer und ähnlichem über Mobilitätsangebote informieren; Mobilitätsaktionstage- und wochen organisieren sowie Evaluationsergebnisse/Erfolge veröffentlichen. Externes Marketing der Erfolge des Mobilitätsmanagements für Imageverbesserung des Unternehmens.