Arbeitsmarktsituation in Bayern bis 2035
Die Auswirkungen des Arbeitskräfteengpasses spiegeln sich bereits deutlich auf dem bayerischen Arbeitsmarkt wider: Laut den Berechnungen des IHK Fachkräftemonitors Bayern fehlen schon in 2022 rund 233.000 Arbeitskräfte. Die Arbeitsmarktsituation wird sich bis 2035 branchenübergreifend weiter verschärfen. Bis dann wird über eine Million Stellen unbesetzt bleiben.
Inhalt
Die Arbeitsmarksituation bis 2035 auf einem Blick
Der bayerischen Wirtschaft fehlen 2022 über alle Branchen hinweg rund 233.000 Arbeitskräfte. Insbesondere Arbeitskräfte mit einer beruflichen Ausbildung werden hierbei dringend gesucht. Relativ zur Gesamtnachfrage können in 2022 rund 4 % der Stellen nicht besetzt werden.
Bis 2035 wird der Arbeitskräfteengpass auf fast 1,3 Millionen Personen ansteigen. Damit werden rund 22 % der Stellen unbesetzt bleiben. Entscheidender Treiber dieser Entwicklung ist der demografische Wandel: Bis 2035 sinkt das Angebot an Arbeitskräften um rund 1,8 Mio. Personen, weil deutlich mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Rente gehen als junge Menschen die Schulen verlassen. Das Durchschnittsalter steigt von 46,3 in 2022 auf 53,2 Jahre in 2035.
Die Corona-Pandemie hat in 2022 unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Arbeitskräftenachfrage innerhalb der einzelnen Branchen. So verzeichnet das Gesundheits- und Sozialwesen in 2022 den größten und in 2035 den zweitgrößten absoluten Engpass.
Bis 2035 verschärft sich die Arbeitskräftesituation in allen Branchen. Hiervon ist insbesondere der Dienstleistungssektor betroffen: Die größten absoluten Engpässe in 2035, neben dem Gesundheitssektor, verzeichnen die öffentlichen, beratenden und wirtschaftsnahen sowie die personenbezogenen und sonstigen Dienstleistungen.
Hinweise:
- Alle Ergebnisse sowie Grafiken auf dieser Seite basieren auf Daten des IHK-Fachkräftemonitors Bayern, der vom Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR erstellt wird. Diesen können Sie über folgenden Link aufrufen: IHK Fachkräftemonitor Bayern
- In allen Auswertungen wird ab 2022 nur die Trendnachfrage berücksichtigt, also die konjunkturbereinigte Nachfrage, sowie der entsprechende Trendengpass. Die Prozentangaben, die in manchen Fällen neben dem absoluten Trendengpass angeben werden, beziehen sich auf den relativen Trendengpass. Das ist der Trendengpass relativ zur Trendnachfrage.
Arbeitskräfteengpass | 2022 | 2035 |
Angebot | 6.216.000 | 4.400.000 |
Nachfrage | 6.449.000 | 5.667.000 |
Engpass (relativ zur Gesamtnachfrage in %) | 233.000 (4%) | 1.267.000 (22%) |
Struktur des Arbeitskräfteangebots
Mithilfe des IHK Fachkräftemonitors Bayern kann die Struktur des Arbeitskräfteangebots in Bayern genauer aufgeschlüsselt werden, zum Beispiel nach Qualifikation. Den größten Anteil des Angebotspotenzials machen dabei Arbeitskräfte mit einer beruflichen Ausbildung aus.
In Bayern steht 2022 ein Angebot von insgesamt rund 6,2 Millionen Arbeitskräften in Voll- und Teilzeit zur Verfügung. Die Mehrheit der Arbeitskräfte in Bayern haben eine berufliche Qualifizierung (rund 5,2 Millionen).
Darunter befinden sich 3,7 Millionen Fachkräfte (60 %). Diese verfügen über fundierte Fachkenntnisse und Fertigkeiten, die üblicherweise mit dem Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung erreicht werden.
Weitere 820.000 Personen sind Spezialisten (13 %). Diese Tätigkeiten sind mit zusätzlichen Spezialkenntnissen und –fähigkeiten verbunden, die häufig im Rahmen einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung, etwa einer Meister- oder Technikerausbildung oder eines Bachelor-Abschlusses an einer Hochschule vermittelt werden.
Zudem können weitere 680.000 Personen den Experten zugeordnet werden (11 %). Hierunter fallen hoch komplexe Tätigkeiten (z.B. Entwicklung, Forschung, Diagnose) sowie Leitungs- und Führungsaufgaben. Meist setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung (Master, Diplom, Staatsexamen o. ä.) oder eine entsprechende Berufserfahrung voraus.
Schließlich bestehen 16 % der Arbeitskräfte aus Helfern (ca. 1 Million Arbeitskräfte), die keinen bzw. keinen formalen Berufsausbildungsabschluss haben.
Üblicherweise werden Fachkräfte mit einer zwei- bis dreijährigen Ausbildung, Spezialisten und Experten generell als Fachkräfte oder qualifizierte Arbeitskräfte bezeichnet. Unter den qualifizierten Arbeitskräften sind insgesamt rund 3 Millionen (48 %) technisch qualifiziert, während 3,2 Millionen (52 %) kaufmännischen Berufen zuzuordnen sind.
Demografische Entwicklung
Der Arbeitskräftemangel wird maßgeblich vom demografischen Wandel vorangetrieben. So wird das Durchschnittsalter unter allen bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den nächsten Jahren maßgeblich ansteigen: von 46,3 Jahren in 2022 auf 53,2 in 2035. Dies hat zu Folge, dass immer mehr Arbeitskräfte durch Renteneintritt den Arbeitsmarkt verlassen. Dieser Verlust kann durch die Zahl der Schulabgänger, die zukünftig in den Arbeitsmarkt eintreten, nicht kompensiert werden.
Durchschnittsalter nach Anforderungsniveau
Die Spezialisten weisen mit 47,4 Jahren in 2022 und 55,7 Jahren in 2035 das höchste Durchschnittsalter auf. Im Gegensatz dazu sind unter den Helfern die im Schnitt jüngsten Arbeitskräfte zu finden: Hier beträgt das Durchschnittsalter 45,8 Jahre in 2022 sowie 50,2 Jahre in 2035.
Durchschnittsalter nach Wirtschaftszweigen
Nachfolgend wird das Durchschnittsalter unter qualifizierten Arbeitskräften und Helfern in jeder Branche in Bayern aufgeführt. Zwischen 2022 und 2035 steigt das Durchschnittsalter in jeder Branche an. Qualifizierte Arbeitskräfte im Baugewerbe sind z.B. im Schnitt 44,8 Jahre alt in 2022 aber deutlich älter in 2035 mit einem Durchschnittalter von 50,6 Jahren.
Durchschnittsalter nach Wirtschaftszweigen | Qualifizierte Arbeitskräfte 2022 | Qualifizierte Arbeitskräfte 2035 | Helfer 2022 | Helfer 2035 |
---|---|---|---|---|
Alle Wirtschaftszweige | 46,4 | 53,7 | 45,8 | 50,2 |
Baugewerbe | 44,8 | 50,6 | 44,2 | 47,5 |
Beratende und wirtschaftsnahe Dienstleistungen | 46,5 | 52,8 | 46,7 | 51,5 |
Chemie und Pharma | 47,3 | 54,0 | 48,1 | 53,7 |
Einzelhandel (inklusive Handel mit Kraftfahrzeugen) | 46,6 | 56,2 | 45,7 | 50,6 |
Elektrotechnik | 46,4 | 52,9 | 47,3 | 51,7 |
Fahrzeugbau | 47,0 | 53,8 | 45,9 | 49,2 |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 46,2 | 53,0 | 46,0 | 52,1 |
Gastgewerbe | 45,1 | 51,6 | 44,7 | 48,1 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 46,0 | 54,2 | 45,7 | 50,9 |
Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) | 47,2 | 55,6 | 47,3 | 51,8 |
Gummi und Kunststoff | 46,9 | 53,7 | 46,3 | 49,8 |
Information und Kommunikation | 46,4 | 52,3 | 45,7 | 48,5 |
Maschinenbau | 45,7 | 52,2 | 43,9 | 46,3 |
Metallerzeugung und -bearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen | 45,0 | 51,3 | 43,4 | 46,2 |
Öffentliche Dienstleistungen | 47,3 | 55,1 | 46,7 | 52,8 |
Papier- und Druckgewerbe | 46,0 | 52,0 | 44,7 | 46,4 |
Personenbezogene und sonstige Dienstleistungen | 46,9 | 53,9 | 46,4 | 52,2 |
Sonstiges produzierendes Gewerbe | 46,2 | 53,3 | 44,6 | 48,1 |
Verkehr, Transport und Lagerei | 48,8 | 56,7 | 47,6 | 52,3 |
Zahl der Renteneintritte und Schulabgänger
Ab 2022 wird die prognostizierte Zahl der Renteneintritte steigen und auch zukünftig auf einem hohen Niveau bleiben. Diese Entwicklung wird vor allem durch das Ausscheiden der geburtenstarken „Baby-Boomer“ Jahrgänge aus dem Erwerbsleben vorangetrieben. In 2022 verlassen 246.000 Fachkräfte durch Renteneintritt den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Schulabgänger ist mit 122.650 deutlich niedriger.
Die Zahl der Renteneintritte ist bis 2035 durchgehend höher als die Zahl der Schulabgänger. Somit kann der entstehende Verlust an Arbeitskräften auch durch die nachrückenden Jahrgänge nicht aufgefangen werden. Von 2022 bis 2030 ergibt sich dadurch eine Lücke von mehr als 1,5 Millionen fehlenden Arbeitskräften.
Arbeitskräfteengpass nach Qualifikationen, Branchen und Berufsgruppen
Der Arbeitskräftemangel auf dem bayerischen Arbeitsmarkt tritt je nach Qualifikation und Branche unterschiedlich stark hervor. Laut Berechnungen des IHK Fachkräftemonitors Bayern werden vor allem Arbeitskräfte mit einer beruflichen Ausbildung dringend gesucht. Und im Vergleich zu anderen Branchen ist vor allem das Gesundheitswesen besonders stark vom Arbeitskräftemangel betroffen.
Engpass nach Qualifikation
Von den rund 233.000 Arbeitskräften, die der bayerischen Wirtschaft 2022 fehlen, entfallen 53.000 auf das Niveau Experte, 74.000 auf das Niveau Spezialist und 127.000 auf das Niveau Fachkraft. Unter den Helfern besteht dagegen heute noch ein Überschuss von 21.000 Arbeitskräften.
Bis 2035 wird sich die Arbeitskräftesituation unter allen Anforderungsniveaus deutlich verschärfen. Am stärksten steigt der Engpass unter den Fachkräften auf 658.000 in 2035. Damit werden voraussichtlich über 530.000 mehr Arbeitskräfte fehlen im Vergleich zu 2022. Jede 5. Stelle wird in 2035 nicht mehr besetzt werden können.
Auch in der Gruppe der Helfer, die in 2022 noch einen Arbeitskräfte-Überschuss verzeichnet, entsteht bis 2035 ein spürbarer Engpass: Dann fehlen rund 197.000 Arbeitskräfte und jede 4. Stelle bleibt unbesetzt.
In Relation zur Gesamtnachfrage in den einzelnen Qualifikationsniveaus wird deutlich, dass vor allem Höherqualifizierte (Akademiker sowie Meister und beruflich Qualifizierte mit Weiterbildungen) von den Unternehmen dringend gesucht werden. Bis 2035 erhöht sich dieser Engpass weiter: Bei den Spezialisten sowie den Experten kann dann jede 4. Stelle nicht mehr besetzt werden.
Engpass 2022 | Engpass 2035 | |
Fachkraft | 127.000 (3%) | 658.000 (20%) |
Spezialist | 74.000 (8%) | 226.000 (28%) |
Experte | 53.000 (7%) | 186.000 (26%) |
Helfer | -21.000 (-2%) | 197.000 (23%) |
Waren in den letzten Jahren vor allem technisch Arbeitskräfte gesucht, so sind ab 2022 die Lehrstände in kaufmännischen Tätigkeiten zahlenmäßig höher. In 2022 fehlen bei den Berufen mit kaufmännischer Ausrichtung 127.000 Arbeitskräfte. Bei den technisch Qualifizierten ist der Engpass etwas geringer mit 107.000 Arbeitskräften. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken. So steigt bis 2035 der Engpass bei den kaufmännischen Berufen auf 713.000 Arbeitskräfte. Die technischen Berufe verzeichnen in 2035 einen etwas niedrigeren Engpass von 553.000 Arbeitskräften.
Engpass nach Wirtschaftszweigen
Qualifizierte Arbeitskräfte (ohne Helfer)
Der Fachkräftemangel entwickelt sich in 2022 in den einzelnen Branchen unterschiedlich, was auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Es wird deutlich, dass heute insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen den höchsten Engpass verzeichnet (59.000 fehlende qualifizierte Arbeitskräfte). Andere Branchen dagegen, wie der Einzelhandel oder das Gastgewerbe, sind stark von Nachfrageeinbrüchen betroffen und weisen einen deutlich geringeren Engpass bzw. einen Überschuss an Fachkräften auf.
Besonders deutlich wird sich bis 2035 der Fachkräftemangel in den beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen verschärfen: Fehlen schon heute 53.000 qualifizierte Arbeitskräfte, so werden 2035 154.000 Stellen – und somit jeder dritte Arbeitsplatz– in dieser Branche nicht mehr besetzt werden können.
Helfer
Ähnlich wie bei den qualifizierten Arbeitskräften besteht bereits heute unter den Helfern ein Engpass im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den öffentlichen Dienstleistungen. Bereits heute fehlen 19.000 Helfer im Gesundheits- und Sozialwesen – dieser Engpass macht rund 13 % der Gesamtnachfrage aus. Ebenso werden die beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen sowie personenbezogene und sonstige Dienstleistungen bis 2035 im Engpass-Ranking stark aufrücken.
Anders als unter den qualifizierten Fachkräften verzeichnen in 2022 laut der Statistiken der Agentur für Arbeit Bayern noch zahlreiche Branchen einen Überschuss an Arbeitskräften. Allerdings verschärft sich die Arbeitskräftesituation für Helfer-Berufe in fast allen Branchen bis 2035. In den personenbezogenen und sonstigen Dienstleistungen, die in 2022 noch einen Überschuss an Helfern vorweisen, werden in 2035 18.500 Helferstellen unbesetzt bleiben.
Qualifizierte Arbeitskräfte und Helfer
In der nachfolgenden Grafik wird der Engpass nach Wirtschaftszweigen bei allen Arbeitskräften, also qualifizierten Arbeitskräften und Helfern zusammen, dargestellt. Das Gesundheits- und Sozialwesen weist 2022 die größte Fachkräftelücke auf: hier fehlen 78.000 qualifizierte Arbeitskräfte und Helfer. Diese machen rund 10 % der Gesamtnachfrage aus.
Engpass nach Berufsgruppen
Die beiden nachfolgenden Grafiken bilden die fünf Berufsgruppen mit dem größten absoluten Engpass in Bayern ab, sowohl bei den qualifizierten Arbeitskräften als auch bei den Helfern.
TOP 5 Engpass Berufsgruppen – Qualifizierte Arbeitskräfte
Es fehlen insgesamt 63.000 qualifizierte Arbeitskräfte in der Unternehmensführung und -organisation bzw. 7 % relativ zur Nachfrage. Diese Berufsgruppe weist somit den größten absoluten Engpass an qualifizierten Arbeitskräften.
TOP 5 Engpass Berufsgruppen – Helfer
Die größte Lücke an Helfern findet sich dagegen in Erziehungsberufen, in sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen und der Theologie. Hier fehlen in 2022 rund 10.000 Helfer.
Wertschöpfungsverluste aufgrund fehlender Fachkräfte
Die fehlenden Fachkräfte in der bayerischen Wirtschaft führen zu einer großen nicht-realisierten Wertschöpfung. Allein im Jahr 2022 summierten sich die Wertschöpfungsverluste in den bayerischen Unternehmen in Folge des Fachkräftemangels über alle Branchen hinweg auf rund 18 Milliarden Euro. Für das Jahr 2035 werden Ausfälle in Höhe von rund 100 Milliarden Euro prognostiziert. Kumuliert ergeben sich in Bayern von 2022 bis 2035 Wertschöpfungsverluste von rund 691 Milliarden Euro.
Dieser jährliche Wertschöpfungsverlust kann zudem für jede Branche separat aufgeschlüsselt werden. Der größte Teil der Verluste entsteht 2022 in den beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen: diese summieren sich auf €5,9 Mrd. und machen somit rund 33 % der gesamten Wertschöpfungsverluste aus. Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen, in den personenbezogenen und sonstigen Dienstleistungen sowie den öffentlichen Dienstleistungen verursacht ebenfalls einen großen Anteil des gesamten Wertschöpfungsverlustes.
Auch in 2035 wird mit 22 % der größte Anteil der Wertschöpfungsverluste auf die beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen entfallen. Der Fachkräftemangel im Fahrzeugbau trägt mit 20 % ebenso erheblich zum gesamten Wertschöpfungsverlust bei. Diese Branche rückt somit bis 2035 auf den zweiten Platz vor.
Hinweis: Die ausgewiesenen Wertschöpfungsverluste berücksichtigen nur den Fachkräfteengpass (also den Engpass an Fachkräften, Spezialisten und Experten) aber nicht den Engpass an Helfern.
Fachkraft, Spezialist, Experte oder Helfer?
Die Klassifikation der Berufe (KldB) 2010 wurde federführend von der Bundesagentur für Arbeit und dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung zur systematischen Erfassung der Berufslandschaft in Deutschland entwickelt. Sie unterteilt die Berufe u.a. in vier Anforderungsniveaus:
Für diese Tätigkeiten werden fundierte Fachkenntnisse und Fertigkeiten vorausgesetzt, die üblicherweise mit dem Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung erreicht werden.
Diese Tätigkeiten sind mit zusätzlichen Spezialkenntnissen und –fähigkeiten verbunden, die häufig im Rahmen einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung, etwa einer Meister- oder Technikerausbildung, oder eines Bachelor Abschlusses an einer (Fach)Hochschule vermittelt werden.
Hierunter fallen hoch komplexe Tätigkeiten (z.B. Entwicklung, Forschung, Diagnose) sowie Leitungs- und Führungsaufgaben. Meist setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung (Master, Diplom, Staatsexamen, o. ä.) oder eine entsprechende Berufserfahrung voraus.
Hierunter fallen reine Anlerntätigkeiten, die keinen bzw. keinen formalen Berufsausbildungsabschluss erfordern.