Tourismuspolitik
Umwelt-, Verkehrs- oder auch Regionalpolitik – viele Politikbereiche haben Einfluss auf den Tourismus. Die IHK für München und Oberbayern begleitet aktiv politische Entscheidungen, die Auswirkungen auf Unternehmen der Tourismuswirtschaft haben, um deren Interessen optimal zu vertreten.
Infos zum Tourismus in Oberbayern
Die IHK für München und Oberbayern hat für den Bereich "Tourismus" im Hinblick auf die Landtagswahl 2018 einen 2-Pager zusammengestellt, der die wichtigsten Forderungen an die Politik formuliert, damit eine nachhaltige touristische Entwicklung sichergestellt wird.
Den 2-Pager Tourismus der IHK (Juni 2018) finden Sie hier zum Download.
Die IHK für München und Oberbayern vertritt rund 400.000 Mitgliedsunternehmen, davon etwa 30.000 aus der Freizeit- und Tourismuswirtschaft. Die oberbayerische Freizeit- und Tourismusbranche ist in erster Linie von einer überdurchschnittlich großen Anzahl kleiner und mittelständischer Betriebe geprägt, die das Rückgrat des Tourismus in Oberbayern darstellen.
Dabei handelt es sich um eine typische Querschnittsbranche - neben dem klassischen Hotel- und Gaststättengewerbe profitieren auch andere Branchen wie Handwerk oder Einzelhandel vom Tourismus. Die IHK für München und Oberbayern unterstützt bei betriebswirtschaftlichen Fragen
und strategischen Entscheidungen, informiert über Fördermittel und über spezifisch rechtliche, wirtschaftliche Aspekte eines Existenzauf- und -ausbaus im touristischen Bereich. Wir bieten z.B. Gaststättenunterrichtungen an, beraten und begleiten bei der Erstellung von Konzepten für Betriebsübernahmen, Erweiterung und Modernisierung.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei jungen Unternehmen und auch Startups, die in
unterschiedlichen Fragen fachliche Kompetenz und Hilfestellung erhalten. Gerade diese
Betriebe sind es, die – im Idealfall zusammen mit etablierten Unternehmen – die oberbayerische
Tourismuswirtschaft nachhaltig zukunfts- und wettbewerbsfähig gestalten.
Über den IHK-Tourismusausschuss und die dort vertretenen ehrenamtlich tätigen Unternehmer
erfolgt ein intensiver Austausch mit allen Sparten der Freizeit- und Tourismuswirtschaft. Der IHK-Tourismusausschuss besteht aus verschiedenen Unternehmensvertretern vom Hotel über digitale touristische Dienstleister bis hin zu internationalen Reiseveranstaltern, und vereint somit die Vielfalt der oberbayerischen Tourismuswirtschaft.
Ferner diskutiert der IHK-Tourismusausschuss aktuelle und relevante Themen der Branche, gibt Empfehlungen – wo notwendig und angebracht – an die Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern ab, ist wichtiger Meinungsbilder für die Tourismusbranche in Oberbayern und kompetenter Gesprächspartner für die Landespolitik.
Das Positionspapier zum Tourismus stellt die grundsätzlichen Positionen der IHK für München und Oberbayern im aktuellen Kontext von Tourismuswirtschaft und Tourismuspolitik dar und soll allen Interessierten und Betroffenen als Anregung dienen, sich proaktiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und mit der IHK für München und Oberbayern in einen konstruktiven Dialog zu treten. Darüber hinaus möchte die IHK für München und Oberbayern einen Hinweis auf die zentralen Herausforderungen für die Freizeit- und Tourismuswirtschaft geben.
Das Positionspapier Tourismus der IHK vom Dezember 2016 finden Sie hier zum Download.
Die Kurzfassung des Positionspapiers Tourimus (Dezember 2016) gibt es hier.
Eine gemeinsame Studie der IHK für München und Oberbayern, Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) und des DEHOGA Bayern e.V./ Bezirk Oberbayern stellt die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Oberbayern dar. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Das Aufkommen an Tagesbesuchern kann mit 192 Mio. auf hohem Niveau stabilisiert werden, während die Übernachtungen aller Unterkunftsarten inklusive Verwandtenbesuche seit der letzten Erhebung markant auf 71,48 Mio. angestiegen ist (2009: rund 64,0 Mio.).
- Die daraus resultierenden Aufenthaltstage von 263,48 Mio. ergeben im Verbund mit den gewachsenen durchschnittlichen Tagesausgaben einen neuen Rekord-Bruttoumsatz für Oberbayern in Höhe von 13,6 Mrd. EUR (2009: 12,6 Mrd. EUR). Das entspricht einer Steigerung von 7,9 %.
- Die durchschnittlichen Tagesausgaben über alle Zielgruppen belaufen sich auf rund 51,60 EUR.
- Aus der Division des touristischen Einkommensbeitrags in Oberbayern (6.304,7 Mio. EUR) durch das durchschnittliche gewichtete Primäreinkommen im Untersuchungsgebiet pro Kopf und Jahr (32.189 EUR) ergibt sich ein Einkommensäquivalent von rund 195.870 Personen, die ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten könnten.
Darüber hinaus gibt die Studie zu folgenden Themen Handlungsempfehlungen:
- Bekenntnis der Politik zum Tourismus als Wirtschafts- und Standortfaktor
- Ablehnung einer Tourismusabgabe
- Optimierung der Strukturen sowie strategische Angebotsgestaltung, Vermarktung und Gästebetreuung
- Politische Förderung der kontinuierlichen Qualitätssteigerung und professionellen Vermarktung der oberbayerischen Tourismusangebote
- Einrichtung ausgezeichneter Leuchtturmprojekte mit Signalwirkung
- Systematische Datenerfassung für Tagesreisen
Die demografische Entwicklung, eine immer stärker voranschreitende Globalisierung und die wachsende Mobilität der Menschen führen die Tourismusbranche in einen tiefgreifenden, stetigen Wandel. Obwohl die Branche von Überkapazitäten und einem damit einhergehenden harten Verdrängungswettbewerb geprägt ist, gilt sie gleichzeitig weltweit als Zukunftsbranche.
Um sich als Gewinner in diesem Wettbewerb zu profilieren, müssen touristische Zielregionen auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren: Die Identifikation von Alleinstellungsmerkmalen, die Positionierung am Markt, Zielgruppenansprache, Qualität und Markenaufbau, Neukundengewinnung, Kundenbindung, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind in diesem Zusammenhang einige wichtige Schlagworte.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor im Wettbewerb der Tourismusregionen sind effiziente Strukturen. Starke Tourismusregionen treten wie ein Unternehmen am Markt auf. Nur wenn das Zusammenspiel aller Beteiligten einer Tourismusregion (private Leistungsträger, Kommunen, Landkreise, Destinationsmanagement) auf den verschiedenen Ebenen klar geregelt ist, kann das gelingen. Dafür tritt die IHK für München und Oberbayern ein.