Pressemeldung vom 09.03.2017 - Garmisch-Partenkirchen
Über 9 Prozent mehr Lehrverträge bei IHK-Ausbildungsbetrieben im Landkreis
Die Zahl der Azubis im Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat sich 2016 deutlich erhöht: Mit 315 neu abgeschlossenen Lehrverträgen in Industrie, Handel und Dienstleistungen ergibt sich ein erfreuliches Plus von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die jüngsten Zahlen der IHK für München und Oberbayern. 51 Verträge schlossen die Unternehmen in gewerblichen Ausbildungsberufen ab, 264 in kaufmännischen.
Lingg: „Wirtschaft zählt auf gesicherten Fachkräftenachwuchs“
Im oberbayernweiten Vergleich bewegt sich der Landkreis mit diesem Ergebnis sichtbar gegen den Trend. Insgesamt ging im Regierungsbezirk die Zahl der Neuverträge um 0,6 Prozent zurück.
„Nichtsdestotrotz haben viele Betriebe zu kämpfen, sich ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Suche nach geeigneten Bewerbern läuft praktisch das ganze Jahr über und kreative Ideen, um die Jugendlichen für die duale Berufsausbildung zu begeistern, werden wichtiger denn je“, sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen.
Insgesamt wurden der Arbeitsagentur im vergangenen Jahr für den Landkreis über 630 freie Ausbildungsplätze gemeldet. 115 blieben zum Stichtag 30. September 2016 unbesetzt. Gleichzeitig verzeichnete die Agentur für Arbeit nur noch zwölf unversorgte Bewerber. „Vor allem kleine und mittlere Unternehmen werben intensiv um jeden Schulabgänger und investieren so viel wie noch nie in die Ausbildung. Aufgrund der guten Konjunktur und des Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, bekommen aber immer weniger Bewerbungen“, so Lingg weiter. Als Hauptgründe nennt der Vorsitzende die schwindenden Schulabgängerzahlen von Mittel- und Realschulen sowie den Trend zu weiterführenden Schulen und zum Studium. Lingg fordert deswegen mehr bildungspolitischen Realitätssinn: „Eine Ausbildung ist für viele Schulabgänger eine bessere Wahl als ein abgebrochenes Studium.“
Laut der letzten IHK-Zählung sind derzeit 225 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis aktive Ausbildungsbetriebe. Sie stehen für rund 60 Prozent der dualen Ausbildungsverträge. Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der Ausbildungsbetriebe gegen den Trend um 26 zugenommen. Allerdings haben sich seit dem Höchststand von 2008 wegen des Bewerbermangels per Saldo 15 Unternehmen aus der Ausbildung verabschiedet.