Pressemeldung vom 13.02.2020 - Bad-Tölz-Wolfratshausen
Regionale Wirtschaft verabschiedet Positionen zur Kommunalwahl
Wenige Wochen vor den Kommunalwahlen hat der IHK-Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen einen Forderungskatalog der Wirtschaft an die Kommunalpolitik verabschiedet. „Die Politiker in unseren Kommunen und auf Landkreisebene gestalten die Wirtschaftspolitik vor Ort. Mit ihren Entscheidungen beeinflussen sie die künftigen Standortbedingungen für unsere Unternehmen ganz wesentlich“, betont Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. „Mit den einstimmig verabschiedeten Positionen wollen wir die aus Sicht der heimischen Betriebe wichtigsten Handlungsfelder aufzeigen, damit unser Landkreis auch in Zukunft wirtschaftlich gut dasteht“, so der Unternehmer aus Wolfratshausen.
Mobilität, Wohnraum, Gewerbeflächen, Glasfaserausbau und lebendige Innenstädte im Fokus
Zu den Handlungsschwerpunkten zählen laut Regionalausschuss: Wachstum nachhaltig gestalten, bezahlbaren Wohnraum schaffen, Verkehrsinfrastruktur und Mobilität sichern, Gewerbeflächen bereitstellen und digitale Infrastruktur stärken. Beim Stichwort Wachstum sei, so Vorsitzender Krämmel, die Entwicklung einer Wachstumsstrategie für den Landkreis, die die Bedürfnisse aller berücksichtigt, besonders wichtig. Eine solche Strategie müsse dabei das Bekenntnis zu Infrastrukturgroßprojekten einschließen.
Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels erneuert der IHK-Regionalausschuss seine Forderung, bezahlbaren Wohnraum für die Mitarbeiter zu schaffen. „Wir brauchen dringend mehr Bauland. Aber auch innerörtliche Flächen und Immobilien müssen effizienter genutzt werden“, so Krämmel. Eine realistische Chance biete eine systematische Nachverdichtung beispielsweise durch höhere Geschossflächenzahlen, den Ausbau von Dachgeschossen oder mehrgeschossige Wohnbauten. Weiterhin werde ein landkreisweites strukturiertes Flächenmanagement, das die Belange von Naturschutz und Tourismus berücksichtigt, benötigt.
Damit Einwohner, Pendler und Wirtschaft im Landkreis mobil bleiben, verweist der IHK-Regionalausschuss darauf, wie wichtig der Ausbau von Straßen- und Schienenverkehrsinfrastruktur ist. „Ob Verlegung der B11 westlich von Geretsried, die Nordumfahrung Bad Tölz (B472) oder die Verlängerung der S7 nach Geretsried, den langjährigen Diskussionen müssen endlich Taten folgen“, erklärt Krämmel. Ebenfalls von großer Bedeutung sei die Optimierung und Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs. „Nur mit dichteren Takten und intelligenter Verknüpfung von Bus und Bahn mit dem privaten Auto wird es gelingen, die Menschen zum Umstieg zu bewegen“, betont der Vorsitzende.
Um den Standort zu sichern, sei es weiterhin entscheidend, den heimischen Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten bei den Gewerbeflächen aufzuzeigen. Wenn das nicht geschehe, drohen nachlassende Investitionen oder schlimmstenfalls die Abwanderung. „Ohne die Entwicklung verbindlicher Gewerbeflächenkonzepte und Vorhaltung von Flächen kann Zukunft nicht funktionieren“, sagt Vorsitzender Krämmel. Der Ausschuss sehe vor allem auch Potenzial bei der Aktivierung innerörtlicher Flächen und bei interkommunalen Kooperationen. Eine realistische Chance biete die Nachverdichtung. Generell spricht sich der Ausschuss für den Erhalt der kommunalen Planungshoheit über Flächen aus. Nur so lassen sich die anstehenden Herausforderungen meistern, so Krämmel. Am Herzen liegt den Unternehmern außerdem die Entwicklung lebendiger Innenstädte durch ein vorausschauendes Citymanagement.
Den abschließenden Punkt im Forderungskatalog bildet die Stärkung der digitalen Infrastruktur. „Leistungsfähiges Breitband und Mobilfunknetz sind die Eckpfeiler, auf die unsere Unternehmen bauen müssen. Nur so können sie der digitalen Zukunft sicher entgegenblicken. Der Ausbau und die fortlaufende Modernisierung des Breitbandnetzes müsse deshalb auf Glasfaserbasis erfolgen. Die nach wie vor existierenden Mobilfunklöcher im Landkreis seien mit aller Konsequenz zu schließen.
Der Forderungskatalog ist hier einsehbar.