Pressemeldung vom 08.07.2019 - Garmisch-Partenkirchen
Quo vadis Oberland? IHK-Regionalausschuss diskutiert Regionalplanung
Wie soll sich die Region zwischen Zugspitze, Pfaffenwinkel und Schliersee weiterentwickeln? Darum geht es bei der aktuellen Fortschreibung des Regionalplans durch den Planungsverband Region Oberland. In ihm sind 94 Kommunen aus den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Weilheim-Schongau vertreten. Mit der Fortschreibung des Regionalplans ist auch die IHK für München und Oberbayern aufgefordert, Stellung zu beziehen und Vorschläge einzubringen.
Landkreis-Perspektiven auf dem Prüfstand: Quo vadis Weilheim-Schongau?
„Das ist umso wichtiger, da sich die Ergebnisse der Fortschreibung indirekt auch auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Betriebe in den Landkreisen auswirken. Die im Plan festgelegten Vorgaben sind für die kommunale und öffentliche Planung in den nächsten Jahren verbindlich“, erläuterte IHK-Chefvolkswirt Robert Obermeier. „Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass das Oberland eine hervorragende Natur-, Tourismus- und Gewerberegion ist. Aus Sicht der heimischen Wirtschaft ist deshalb dafür zu sorgen, dass die Gewerbestandorte gesichert werden“, so Obermeier weiter.
So gibt der Regionalplan unter anderem vor, ob eine Kommune ein Gewerbegebiet der gewünschten Größe oder ein Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ausweisen kann. Mit ihm steuert die Politik die Entwicklung und Wachstumsmöglichkeiten in einer ganzen Region. „Das zeigt, dass wir deutlich sagen müssen, was aus Sicht der Wirtschaft im Plan festgeschrieben werden muss“, erklärte Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. Die Unternehmer definierten deshalb anschließend die für sie wesentlichen Eckpunkte, zu denen sie ihre Forderungen einbringen wollen: bezahlbaren Wohnraum schaffen, Fachkräfte sichern sowie Gewerbestandort und -flächen entwickeln.
Manfred Gößl, neuer IHK-Hauptgeschäftsführer, betonte das Selbstverständnis der IHK, sich in den entscheidenden Momenten in die Politik einzumischen. Die IHK ist das Sprachrohr vor allem der Kleinstunternehmen und häufig familiengeführten Mittelständler. 96 Prozent der 390.000 IHK-Mitgliedsunternehmen in Oberbayern haben weniger als 20 Mitarbeiter. „Die Mehrheit unserer Unternehmer sind Einzelkämpfer“, so Gößl. Der IHK-Chef hob außerdem den Einsatz der Industrie- und Handelskammer für Themen hervor, die die Gesellschaft insgesamt bewegen. Gößl erläuterte, wo sich die IHK derzeit in der politischen Debatte einbringt, und spannte den Bogen von der Energiepolitik, überbordender Bürokratie, effizientem Flächenmanagement bis hin zur notwendigen Digitalisierung von Verwaltungsabläufen.
In seiner Sitzung kam der IHK-Regionalausschuss in der Berufsschule Garmisch-Partenkirchen zusammen. Gemeinsam mit dem scheidenden Schulleiter Johannes Klucker und dessen Nachfolgerin Sabine Lohmüller besichtigten die Unternehmer die Baustelle des Umbaus. „Moderne Berufsschulen mit zeitgemäßer Ausstattung, Räume, in denen unserer Berufsschüler gerne lernen und arbeiten, tragen erheblich zur Attraktivität der dualen Berufsausbildung bei. Das ist umso wichtiger in Zeiten, in denen unsere Betriebe um jeden einzelnen Azubi hart kämpfen müssen“, betonte Lingg beim Rundgang.
Bildunterschrift: © IHK Der IHK-Regionalausschuss Garmisch-Partenkirchen zu Gast in der Berufsschule: Schulleiter Johannes Klucker informierte seine Gäste zu den Fortschritten auf der Baustelle. Sitzung am 4.7.2019