Pressemeldung vom 28.03.2019 - Bad-Tölz-Wolfratshausen

Keine Trendwende bei Gründungen im Landkreis

2018 sind die Existenzgründerzahlen im Landkreis Landsberg am Lech erneut gesunken, teilt die ‎IHK für München und Oberbayern mit.

Erneut Rückgang bei den Gewerbeanmeldungen / Häckl: „Unternehmerbild stärken“‎

Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 970 Personen ein Gewerbe an. Das ist ein Minus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Firmenneugründungen mit 904 Fällen verzeichnete die IHK eine Zunahme um 0,2 Prozent. Die Betriebsübergaben an einen Nachfolger schrumpften hingegen um 23,3 Prozent auf 66 Fälle.

Die IHK führt das anhaltende Gründungstief in erster Linie auf die weiterhin gute Konjunktur zurück: „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet nahezu Vollbeschäftigung“, sagt Reinhard Häckl, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landsberg am Lech. Damit sinke das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die auch mit Risiken verbunden sei. Gleichzeitig beobachtet die IHK aber einen Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, indem Gründungsinteressierte verstärkt Angebote wie die Beratungsservices der Kammer nutzen. „Gut vorbereitet steigern die Existenzgründer ihre Erfolgsaussichten erheblich“, erläutert Häckl.

Am beliebtesten im Landkreis sind Gründungen im Dienstleistungssektor (229 Neugrün­dungen), im Handel (208) und im Baugewerbe (67). Mit 20 Übernahmen kam fast ein Drittel der Nachfolgeregelungen im Handel zustande. Ebenfalls nachgefragt waren Übernahmen im Gastgewerbe (18).

Häckl fordert angesichts der mageren Gründerbilanz ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Außerdem müssen bereits in der Schule die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft diskutiert werden“, so Häckl. Der Vorsitzende betont die herausragende Rolle der Existenzgründer in der Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind im Bestand gefährdet, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen.“

Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.