Keine Trendwende bei Gründungen im Landkreis

Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 1.044 Personen ein Gewerbe an. Das ist ein Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Firmenneugründungen mit 937 Fällen verzeichnete die IHK einen Rückgang um 3,2 Prozent. Die Betriebsübergaben an einen Nachfolger stiegen hingegen um 16,3 Prozent auf 107 Fälle.

Die IHK führt das Gründungstief in erster Linie auf die weiterhin gute Konjunktur zurück: „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet nahezu Vollbeschäftigung“, sagt Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau. Damit sinke das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die auch mit Risiken verbunden sei. Gleichzeitig beobachtet die IHK aber einen Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, indem Gründungsinteressierte verstärkt Angebote wie die Beratungsservices der Kammer nutzen. „Gut vorbereitet steigern die Existenzgründer ihre Erfolgsaussichten erheblich“, erläutert Bauer.

Am beliebtesten im Landkreis sind Gründungen im Dienstleistungssektor (210 Neugrün­dungen), im Handel (191) und im Gastgewerbe (109). Mit 31 Übernahmen kam weit über ein Viertel der Nachfolgeregelungen im Baugewerbe zustande. Ebenfalls nachgefragt waren Übernahmen im Gastgewerbe (25).

Bauer fordert angesichts der Gründerflaute ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Außerdem müssen bereits in der Schule die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft diskutiert werden“, so Bauer. Der Vorsitzende betont die herausragende Rolle der Existenzgründer in der Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind im Bestand gefährdet, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen.“

Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.