Pressemeldung vom 15.02.2019 - Bad-Tölz-Wolfratshausen
Deutliches Minus bei Azubi-Neuverträgen
Die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen haben im vergangenen Jahr 320 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Damit verzeichnet die IHK für München und Oberbayern bei den Neuverträgen ein Minus von 6,4 Prozent gegenüber 2017.
Krämmel: „Brauchen dringend ausgewogene Balance aller Bildungswege
206 der Neuverträge wurden in kaufmännischen und 114 in gewerblichen Ausbildungsberufen unterzeichnet. Laut Zahlen der Arbeitsagentur blieben 146 Lehrstellen mangels Bewerber unbesetzt. Unter den Neu-Azubis im Landkreis sind auch 20 Jugendliche aus fluchtwahrscheinlichen Herkunftsländern. Sie stehen für über sechs Prozent aller Neuverträge.
„Der Wettbewerb um Auszubildende im Landkreis zieht erneut stark an. Um junge Menschen für eine duale Ausbildung zu begeistern, müssen die Betriebe alle Register ziehen, denn nur mit eigenen Azubis können sie im leergefegten Arbeitsmarkt ihren Fachkräftenachwuchs langfristig sichern“, erläutert Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen. Gemeinsam mit der IHK und Partnern wie dem Wirtschaftsministerium hätten die Unternehmen in den vergangenen Jahren viel für ein zeitgemäßes Image der Ausbildung getan, darunter die Aktion ‚Elternstolz‘, die ‚Wochen der Ausbildung‘ und die Bildungsmessen. Krämmel sieht es als gutes Zeichen, dass die Ersteinschreibungen an Bayerns Hochschulen 2018 leicht rückläufig waren. „Wichtig ist eine ausgewogene Balance beider Bildungswege, den Trend zur Akademisierung müssen wir umkehren“, so der Vorsitzende.
Bei den Top-IHK-Lehrberufen führen dieses Jahr die Industriemechaniker, gefolgt von Einzelhandelskaufleuten und Kaufleuten für Büromanagement. Bei Mädchen liegt nach wie vor die Kauffrau für Büromanagement an der Spitze, bei den Buben der Industriemechaniker. IHK-Ausbildungsverträge wurden in 56 Berufen von Automobilkaufmann bis Zerspanungsmechaniker abgeschlossen. Die Zahl der IHK-Ausbildungsbetriebe im Landkreis stieg auf 261.