Pressemeldung vom 02.02.2018 - Garmisch-Partenkirchen
Über 300 Ausbildungsverträge bei Unternehmen im Landkreis
230 Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen konnten 2017 im Landkreis 315 neue Azubis gewinnen. Laut einer Auswertung der IHK für München und Oberbayern blieb damit die Anzahl der Neuabschlüsse im Vergleich zum Vorjahr 2016 gleich hoch. 260 der Neuverträge wurden in kaufmännischen und 55 in gewerblichen Ausbildungsberufen unterzeichnet. Gemäß den Zahlen der Arbeitsagentur blieben 154 Lehrstellen aufgrund fehlender Bewerber unbesetzt (Stichtag 30. September 2017).
Lingg: „Berufsausbildung braucht weiter starke Lobby“
„Wir freuen uns über die stabilen Zahlen am Ausbildungsmarkt. Doch über 150 nicht besetzte Lehrstellen zeigen, dass wir im Wettbewerb um jeden einzelnen Azubi alle Kräfte bündeln müssen. Viel Überzeugungsarbeit ist notwendig, um junge Leute für die duale Berufsausbildung zu begeistern. Wir alle müssen uns deshalb mehr denn je auf die Ausbildung als bestes Sprungbrett in die Karriere besinnen. Das gilt für Schüler, Eltern, Lehrer und die Bildungspolitik mit ihrem Drang zur Akademisierung gleichermaßen. Die Berufsausbildung ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer wirtschaftlichen Stärke“, erläutert Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. Dafür haben die IHK und Partner wie das Bayerische Wirtschaftsministerium in den vergangenen Jahren erfolgreiche Kampagnen wie ‚Elternstolz‘ oder die ‚Woche der Ausbildung‘ ins Leben gerufen. Heuer startet diese am 26. Februar.
Unter den 315 Neu-Azubis im Landkreis sind in diesem Jahr auch 37 Jugendliche aus fluchtwahrscheinlichen Herkunftsländern. Sie stehen für fast zwölf Prozent aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. „Flüchtlinge und Einwanderer sind eine wichtige Stütze für unseren Fachkräftenachwuchs. Ohne sie würde die Ausbildungsbilanz besorgniserregend ausfallen“, sagt Lingg. Bei den Top-IHK-Lehrberufen führen im Landkreis die Hotelfachleute vor Köchen und Einzelhandelskaufleuten. Sowohl bei Mädchen als auch bei Buben liegen die Hotelfachleute an der Spitze. Insgesamt konnten die Unternehmen Neuverträge in 43 verschiedenen Berufen abschließen.