Pressemeldung vom 04.09.2017 - Garmisch-Partenkirchen

Beginn des Ausbildungsjahres: IHK meldet Bewerbermangel

Azubi Koch
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Viele Betriebe im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Der IHK-Regionalausschuss Garmisch-Partenkirchen erwartet, dass viele Lehrstellen in den Unternehmen frei bleiben. Fast die Hälfte der seit Jahresbeginn im Landkreis gemeldeten 601 Ausbildungsangebote war zuletzt noch unbesetzt. Für die 283 unbesetzten Plätze gab es allerdings nur noch 161 unversorgte Bewerber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht.

‎‎‎‎‎254 Jugendliche starten im Landkreis in die Ausbildung / Viele Lehrstellen unbesetzt

‎Insgesamt treten laut IHK-Zwischenbilanz im Landkreis diese Woche 254 Jugendliche eine Lehre bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen an, das ist ein Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Top 5 der angebotenen IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Hotelfachleute, Köche, Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer und Restaurantfachleute.

‎„Angesichts der starken Konjunktur setzen die Betriebe mehr denn je auf den eigenen Fachkräftenachwuchs, die passenden Bewerber sind aber Mangelware“, ‎sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. Lingg betont, dass der Engpass wie schon in den Vorjahren quer durch alle Branchen geht: „In unserer tourismusgeprägten Region werden aber nach wie vor besonders angehende Hotelfachleute und Köche gesucht.“ Der IHK-Regionalausschussvorsitzende führt den Bewerbermangel auf stagnierende Schulabgängerzahlen sowie den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen (früher Haupt­schulen) ist in Oberbayern seit 2005 um 28 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Abiturienten um 57 Prozent.

Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Lingg eine bessere Berufs­orientierung an den Schulen: „Die duale Ausbildung ist eins der größten Erfolgs­geheimnisse unserer Zeit. Es gibt keinen besseren Start ins Berufsleben. Schüler und Eltern können zu Recht stolz sein, wenn sie sich für eine Ausbildung und damit für eine solide Zukunftsperspektive entscheiden.“ Lingg verweist auch auf die Zukunftsmesse, den Berufsfindungstag für Schülerinnen und Schüler des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, der heuer am 9. November stattfindet. In einer IHK-Umfrage sagen 76 Prozent derjenigen Betriebe, die Probleme in der Ausbildung haben, dass die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger ein Hindernis seien. Die Unternehmen bieten deswegen mehr Praktikumsplätze an und verbessern ihr Personalmarketing.

Insgesamt gibt es im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aktuell 201 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Diese stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Die Zahlen der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Ausbildungsbereiche, neben Industrie, Handel und Dienstleistung gehören dazu auch das Handwerk und die freien Berufe.

Zahlreiche freie Lehrstellen in Oberbayern mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.