Pressemeldung vom 12.10.2020 - Traunstein

Corona zündet digitalen Turbo in der Arbeitswelt ‎

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12.10.2020 - Wie verändert die Coronakrise das Arbeiten der Menschen und die betrieblichen Abläufe in der heimischen Wirtschaft? Hat das Home Office tatsächlich seinen Siegeszug angetreten? Und worin liegen die Herausforderungen für Austausch und Zusammenarbeit, wenn Mitarbeiter ganz oder zeitweise von zu Hause aus arbeiten? Diese Themen diskutierten die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses Traunstein bei ihrem jüngsten Treffen in der Sparkasse Traunstein. Zum Einstieg berichtete Markus Schlaffner, Geschäftsführer der Traunsteiner ckw Computer & Büro GmbH, den Unternehmerinnen und Unternehmern über seine Erfahrungen aus der Krise als Dienstleister für alles rund ums Büro.

Binder: „Brauchen ausgewogene Balance zwischen digitalem und analogem Arbeiten“ ‎

Laut Schlaffner habe die Coronakrise – zuerst der Lockdown und später die vom Gesetzgeber vorgegebenen Arbeitsplatzrichtlinien – dazu geführt, dass inzwischen sowohl auf Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite deutlich aktiver über das ‚Wie und wo arbeite ich?‘, nachgedacht werde. „Beim Home Office scheiden sich durchaus die Geister – und zwar auf beiden Seiten“, so Schlaffner. Er hat beobachtet, dass die Herangehensweise und Umsetzung, aber auch der Wunsch danach zwischen Stadt und Land unterschiedlich ausfalle. „Die damit verbundenen Herausforderungen technischer, kommunikativer und sozialer Art aber auch hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit sind vielfältig. Zu Hause ist es vom Platz her häufig eine Notlösung und ergonomische Aspekte werden schnell vernachlässigt. Im Betrieb sind aufgrund des Corona-Infektionsschutzes inzwischen für Büroarbeitsplätze viele Maßnahmen umzusetzen.“

Spannend werde jetzt, so Schlaffner weiter, was der Gesetzgeber aus dieser Entwicklung machen werde, welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen daraus folgen, wie sich die Anwesenheit von weniger Mitarbeitern auf die Nutzung von Immobilien auswirke. IHK-Ausschussvorsitzender Nikolaus Binder betonte: „Home Office wird sich ganz sicher da, wo es sinnvoll ist, zu einem festen Bestandteil in der Arbeitswelt entwickeln. Für Team- oder Abteilungsleiter bedeutet das auf jeden Fall eine Umstellung in der Führung von Mitarbeitern. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es auch künftig viele Berufe und Tätigkeiten geben wird, die nicht einfach von zu Hause aus erledigt werden können. Auch das muss im betrieblichen Miteinander bedacht werden.“ Grundsätzlich beobachte er aber, so Binder, dass sich viele Mitarbeiter darüber gefreut haben, nach dem Lockdown wieder an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren und den persönlichen Austausch am Arbeitsplatz sehr wertschätzen. Diese Meinung wurde aus der Unternehmerrunde vielfach bestätigt.

In der abschließenden Tischabfrage berichteten die Ausschussmitglieder über ihre Erfahrungen aus der Coronakrise, wie sich diese auf ihre Unternehmen und betriebliche Abläufe ausgewirkt hat, wie sie die staatlichen Hilfsmaßnahmen einschätzen und vor welchen Problemen und Herausforderungen sie aktuell stehen.