Pressemeldung vom 01.10.2019 - Rosenheim

Ausbildung 4.0 – Top-Chance für kleine und mittlere Betriebe

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© IHK

Etwa 3.000 junge Menschen sind derzeit in über 800 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Stadt und Landkreis Rosenheim in Ausbildung.

Bensegger: „Lernplattformen für Azubis stärken Ausbildungskompetenz kleiner Betriebe“‎

„Geht es um den Fachkräftenachwuchs für unsere Wirtschaft, sind die vier Rosenheimer Berufsschulen unsere absoluten Top-Partner. Das Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung verbindet uns nicht nur, sondern ist uns vor allem auch gemeinsame Herzensangelegenheit“, eröffnete Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, dessen jüngste Arbeitssitzung in der Staatlichen Berufsschule II.

Welche Unterstützung die Partner der dualen Berufsausbildung IHK, Agentur für Arbeit und bfz Rosenheim den Unternehmen in der Region bieten, war Schwer­punktthema des Abends. Thomas Gebert, IHK-Bildungsberater in der Geschäfts­stelle Rosenheim, skizzierte zunächst, wie flexibel Unternehmen Berufsausbildung gestalten können und verwies unter anderem auf die Möglichkeiten einer Ausbil­dungsverkürzung oder auch Teilzeitausbildung.

Lernen 4.0 für Azubis

Ein neues digitales Angebot zur Unterstützung der Berufsausbildung stellten Constanze Baruschke-Herwegh und Andreas Jackson vom bfz Rosenheim vor. Highlight des Projekts „Digitale Kompetenzen im Verbund“ ist eine digitale Lernplattform von und für Azubis und Ausbilder. Sie soll vor allem kleine und mittelgroße Betriebe, die über nicht so viele personelle Ressourcen verfügen, miteinander vernetzen, damit sie gemeinsam ihren Azubis Lerninhalte zur Unterstützung und Förderung des Lernprozesses anbieten können. „Das können Lehrvideos oder Lehrmaterialien sein, aber auch Angebote für Stützunterricht in Mathe. Selbst Diskussionsforen sind denkbar“, erläuterte Baruschke. „Gestartet sind wir mit Angeboten für die Ausbildung zum Industrie- und Zerspanungsmechaniker. Schritt für Schritt soll die Plattform um weitere gewerblich-technische Berufe erweitert werden. Damit der Stein richtig ins Rollen kommt, braucht es natürlich viele Mitstreiter in dem kostenfreien Angebot“, betonte die Projektleiterin. Anlaufstelle für interessierte Unternehmen ist die Website https://www.digikompiv.de/.

Bensegger zeigte sich vom Projekt begeistert: „Ausbildung im digitalen Unternehmensverbund ist optimal für Betriebe, die aufgrund ihrer Größe oder Spezialisierung in der Ausbildung nicht alle Inhalte adäquat abdecken können. Gemäß dem Motto ‚Einer für alle, alle für einen‘ hilft sie letztendlich uns allen, denn sie sichert Ausbildungsplätze und fördert damit den Fachkräftenachwuchs. Das ist, was letztendlich zählt.“

Franz Hagenauer von der Agentur für Arbeit informierte abschließend über das Leistungsportfolio der Agentur für Schüler, Auszubildende sowie Ausbildungsunter­nehmen. „Zunehmend im Fokus stehen auch Studenten, die sich neu orientieren und vom Studium in eine Ausbildung wechseln möchten“, berichtete Hagenauer. Für die Ausbildungsbetriebe sei das eine interessante Zielgruppe, so der Arbeitsmarkt­experte. „Wir versuchen zunehmend diese jungen Menschen möglichst früh über Informationsveranstaltungen, Beratungsangebote an Unis, Hochschulen und Fachoberschulen zu erreichen und sie umfassend über die Chancen und Perspektiven einer Ausbildung zu informieren.“

Foto: © IHK / Franz Hagenauer von der Arbeitsagentur erläutert die Services für Schüler, Azubis und Ausbildungsbetriebe.