Pressemeldung vom 10.08.2016 - Berchtesgadener-Land
Tourismus-Boom im Berchtesgadener Land
Der Tourismus in der Region ist auf Erfolgskurs. Wie aus einer von der IHK für München und Oberbayern präsentierten Studie hervorgeht, konnte das Berchtesgadener Land 2014 Jahr 3,5 Millionen Übernachtungen und 5,8 Millionen Tagesgäste verzeichnen.
IHK-Studie: Gäste geben pro Tag 110 Euro aus / Strukturreformen für Oberbayern notwendig
Insgesamt hat jeder Gast pro Tag durchschnittlich 110,9 Euro ausgegeben. Davon profitiert auch die öffentliche Hand mit Steuereinnahmen in Höhe von 46,6 Millionen Euro. Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land, betont die Bedeutung des Tourismus für die Region. „Fast elf Prozent der regionalen Wertschöpfung verdanken wir diesem Wirtschaftszweig. Das ist der zweithöchste Wert in Oberbayern. Der Tourismus sorgt für Umsätze von insgesamt fast 500 Millionen Euro und sichert viele Arbeitsplätze in unserem Landkreis. Als regionale Vertretung der IHK setzen wir uns ein, dass dieser Erfolg auch in den kommenden Jahren innerhalb des gesunden Wirtschaftsmix im Landkreis fortgeschrieben wird.“
Genauso gut sind die Zahlen für ganz Oberbayern. Die Aufenthaltstage von Touristen im Regierungsbezirk sind innerhalb von fünf Jahren um über ein Drittel gestiegen, heißt es in der Studie. Bei den Übernachtungen kam es im gleichen Zeitraum zu einem Plus von 17 Prozent. Ebenso sind die Ausgaben der Übernachtungsgäste in Oberbayern deutlich gestiegen: Sie wendeten 2014 im Schnitt pro Tag 164 Euro auf, 2009 waren es erst 131 Euro. Die oberbayerische Tourismuswirtschaft verbuchte 2014 insgesamt 44 Millionen Übernachtungen und 263 Millionen Aufenthaltstage. Die Branche sorgt inklusive anteiliger Umsatz-, Lohn- und Einkommensteuern für Steuereinnahmen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr allein in Oberbayern. Reformbedarf sieht die Studie aber weiterhin in den oberbayerischen Tourismusstrukturen. Diese müssten deutlich effizienter und schlanker werden.
Ein Kirchturmdenken führe angesichts eines international immer breiter werdenden Wettbewerbs nicht zum Ziel. Touristische Angebote dürften nicht von jeder einzelnen Gemeinde oder von jedem Landkreis entwickelt werden, sondern müssten aus der Perspektive des Gastes von ganzen Regionen konzipiert und vermarktet werden. Die Studie fordert, dass die Förderpolitik Anreize für Kooperationen, Zusammenschlüsse und mehr Beteiligung der Tourismusbetriebe setzt. Auch sollten systematisch Besucherdaten in Museen oder Schlössern erfasst werden, so dass bessere Informationen über Gäste vorliegen und damit Werbemaßnahmen optimiert werden können.
Die Studie, an der neben der IHK München auch der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) und der Bezirk Oberbayern des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern e.V.) beteiligt waren, spricht sich außerdem deutlich gegen eine zusätzliche Tourismusabgabe aus. Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“ ist online unter www.ihk-muenchen.de/tourismus erhältlich.