Pressemeldung vom 05.10.2018 - Miesbach

Gewerbesteuer bleibt für Kommunen wichtige Einnahmequelle ‎

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Über 70,2 Millionen Euro an Brutto-Gewerbesteuereinnahmen konnten die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Miesbach 2017 verbuchen, so die Auswertung des Bayerischen Landesamts für Statistik.

Durchschnittlicher Hebesatz im Landkreis bei 355 Prozent

Damit stand die Gewerbe­steuer für über 38 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen. Zwar hielten die Kommunen ihre Gewerbesteuerhebesätze im vergangenen Jahr stabil, im Zehnjahres­vergleich hat sich die Belastung für die Unternehmen jedoch um durchschnittlich 38 Prozentpunkte erhöht. 13 der insgesamt 17 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden setzten in diesem Zeitraum ihre Gewerbesteuersätze herauf.

Petra Reindl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Miesbach, appelliert an die Kommunen, sorgsam mit dieser Einnahmequelle umzugehen, denn die steuerliche Belastung der Betriebe wachse. Reindl warnt vor weiteren Belastungen für die heimische Wirtschaft und betont, dass mit 355 Prozent der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis der höchste unter den oberbayerischen Landkreisen sei. Er liege zwar unter dem bundes­weiten Durchschnitt (364 Prozent), dafür aber sowohl deutlich über dem oberbayerischen (334 Prozent) als auch dem bayerischen (339 Prozent). Laut Reindl beeinflusse die Höhe der Gewerbe­steuer die Standortwahl der Betriebe enorm. „Es ist deshalb sehr wichtig, dass die steuerliche Belastung der Unternehmen nicht weiter steigt“, erklärt die Vorsitzende. Sie fordert: „Hebesätze dürfen nicht zum Spielball kommunaler Eigen­interessen werden. Ist das finanzielle Korsett für die Unternehmen zu eng geschnürt, investieren die Betriebe weniger. Und das wirkt sich wiederum nachteilig auf ihre Bereitschaft zu Innovationen aus, worunter letztendlich der Standort insgesamt leidet.“

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren 2017 die Gemeinden Bayrischzell, Fischbachau, Hausham, Irschenberg, Kreuth, Miesbach, Schliersee, Tegernsee und Valley mit 380 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 300 Prozent in Holzkirchen, Otterfing und Warngau. Oberbayernweit hatten 31 der 500 gewerbesteuerberechtigten Kommunen ihre Hebesätze erhöht. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.