Pressemeldung vom 03.03.2020 - Altötting-Mühldorf

Wirtschaft vor Kommunalwahl: Region muss für Fachkräfte attraktiv bleiben

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© IHK

Kurz vor den Kommunalwahlen in Bayern hat der IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf seine Forderung, die im Oktober als Positionspapier einstimmig verabschiedet worden war, an die Lokalpolitik wiederholt:Die Landkreise Altötting und Mühldorf sollen auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort fit für die Zukunft sein. Die Vorsitzende Ingrid Obermeier-Osl betont, dass in beiden Landkreisen nach wie vor der Fachkräftemangel das wichtigste Thema für die Unternehmen sei. Die Kommunalpolitiker sollten daher dafür sorgen, dass die Region auch weiterhin als Wohn- und Arbeitsort für Fachkräfte und Auszubildende attraktiv bleibe.

IHK-Regionalausschuss fordert interkommunale Zusammenarbeit und Bahnausbau

„Der Mangel an Fachkräften ist das Thema Nummer eins für die Unternehmen“, sagt Obermeier-Osl. Für die Vize- Präsidentin der IHK steht fest: „Damit die Fachkräfte auch hier bleiben und neue in die Region ziehen, braucht es eine gute Infrastruktur vor Ort und ein umfangreiches kulturelles Angebot. Außerdem wünschen wir uns, dass an der Berufsschule in einem der beiden Landkreise eine Klasse für Lagerberufe geschaffen wird“, so Obermeier-Osl.

Aus Sicht der Unternehmen in der Region kann sich die lokale Wirtschaft dann weiterentwickeln, wenn es ausreichend Flächen unter anderem für neue Betriebe und Wohnungen gibt. „Ganz wichtig ist, dabei dass die Kommunen bei ihren Ressourcen schonenden Planungen mehr zusammenarbeiten als bisher. Wir dürfen mit der Fläche unserer schönen Landschaft nicht verschwenderisch umgehen“, betont die Vorsitzende des Regionalausschusses.

Bessere Zusammenarbeit der Kommunen bei Bauplanungen gefordert

Damit die Region Inn-Salzach auch weiterhin als Wirtschaftsstandort gut angebunden ist, fordert der Ausschuss in seinem Positionspapier ein Mobilitätskonzept über die Landkreisgrenzen hinaus. Ganz zentral sei dabei die Schiene mit den Güter- und Personenzügen. „Der zweigleisige Ausbau und die durchgehende Elektrifizierung der Strecke von Markt Schwaben über Mühldorf bis Tüßling ist dringend nötig“, sagt Obermeier-Osl. Der Ausbau müsse zügig angepackt werden. An der Elektrifizierung der eingleisigen Teilstrecke nach Burghausen führe ebenfalls kein Weg vorbei.

Neben der Schieneninfrastruktur fordert die heimische Wirtschaft die schnellst mögliche Umsetzung des Ausbau der digitalen Infrastruktur. „Die Unternehmen in der Region sind auf schnelles Internet und eine flächendeckende Mobilfunkabdeckung angewiesen, um mit Handelspartnern und Kunden weltweit kommunizieren zu können“, sagt die Vorsitzende des Ausschusses. Auch in den Wohngebieten brauche es schnelles Internet ohne Schwankungen, damit die Mitarbeiter von daheim aus arbeiten könnten. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, dass der 5G-Mobilfunkstandard in beiden Landkreisen flächendeckend umgesetzt wird.

Zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort gehört dem IHK-Regionalausschuss zufolge auch eine gute Gesundheitsversorgung. „Die Menschen in der Region müssen sich auf eine flächendeckende medizinische Betreuung, die zukunftsorientiert ist und den Bedarf der Region decken kann, verlassen können“, betont IHK-Vizepräsidentin Obermeier-Osl. Dazu gehörten Krankenhäuser und Landärzte. Beide Landkreise müssen bei der Versorgung von Patienten und Kranken eng über ihre Grenzen hinaus zusammenarbeiten, wie die Unternehmer fordern.

Obermeier-Osl: Kommunen müssen mit öffentlichen Geldern sparsam umgehen

In seinem Positionspapier fordert der IHK-Regionalausschuss außerdem eine nachhaltige kommunale Verwaltung. Eine Verwaltung mit möglichst wenig Bürokratie spare Zeit und Kosten auf Seiten der Behörden und der Unternehmern, erklärt die Vorsitzende. Zu den Forderungen zählt unter anderem, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und zu vereinfachen.

„Aus unserer Sicht gehört zu einer nachhaltigen Verwaltung auch, dass Kommunen mit öffentlichen Geldern sparsam umgehen. Es geht hier um die Steuergelder aller Bürger und Unternehmen. Dieses Geld muss sinnvoll und nachhaltig in Finanzplanungen einfließen – die Kommunen müssen in ihren Planungen auch wieder mit schwächeren konjunkturellen Phasen rechnen“, fordert Obermeier-Osl von der Lokalpolitik.

Die Positionen des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf finden Sie hier.

Bildunterschrift: Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin, mit Herbert Prost, Leiter der Mühldorfer IHK-Geschäftsstelle.