Pressemeldung vom 13.06.2019 - Altötting-Mühldorf - Berchtesgadener-Land - Rosenheim - Traunstein

Wirtschaft in Südostoberbayern setzt Talfahrt vorerst fort

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Die Stimmungslage bei den Unternehmen in Südostoberbayern hat sich zum dritten Mal in Folge abgekühlt. Wie aus dem aktuellen Bericht der IHK für München und Oberbayern hervorgeht, liegt der IHK-Konjunkturindex bei 123 Punkten, drei Punkte weniger als noch zu Beginn des Jahres und der niedrigste Stand seit vier Jahren. An der Befragung teilgenommen haben Unternehmen aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf, Traunstein, Berchtesgadener Land sowie aus Stadt und Landkreis Rosenheim.

Stimmungslage, Perspektiven und Beschäftigungspläne gehen zurück ‎

„Die Talfahrt geht erst einmal weiter. Alle Indikatoren haben sich seit Jahresbeginn verschlechtert“, fasst Irene Wagner, Sprecherin des IHK-Regionalforums Südost, zusammen. Knapp die Hälfte der Unternehmen bewertet die aktuelle Geschäftslage noch als „gut“, fünf Prozent als „schlecht“. Der Saldo sinkt somit um drei Zähler auf 46 Punkte. Für Panik gebe es aber keinen unmittelbaren Grund, so Wagner: „Vor einem Jahr wurde die Geschäftslage noch schwächer bewertet“.

Allerdings schauen die Unternehmen nun deutlich skeptischer in die Zukunft als bisher. Im Saldo sinken die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate auf drei Punkte. „Innerhalb eines Jahres sind die positiven Erwartungen um über drei Viertel eingebrochen. Ein klares Zeichen, dass die Betriebe also mit einem deutlich nachlassenden Wachstum rechnen“, erklärt Wagner. Der Anteil der Optimisten, die mit einer Verbesserung der Geschäftslage rechnen, ist seit Jahresanfang von 20 auf 15 Prozent gesunken. Währenddessen ist der Anteil der Pessimisten nahezu konstant geblieben und liegt bei zwölf Prozent.

Ähnlich sieht es bei den Investitionsplänen aus, dessen Saldo nun bei neun Punkten liegt. „Die Unternehmen passen die künftigen Ausgaben ihren gesunkenen Erwartungen an die Zukunft an. Zu Jahresanfang lag der Wert noch bei 24 Punkten, vor einem Jahr sogar bei 33 Punkten“, so die Unternehmerin aus Marktschellenberg. Das macht auch vor der Personalplanung nicht halt. 14 Prozent planen neue Stellen, acht Prozent einen Stellenabbau. Der Saldo liegt mit sechs Punkten nunmehr deutlich niedriger als noch vor wenigen Monaten mit 13 Punkten.

In der Risikobewertung wird der Fachkräftemangel mit 61 Prozent nach wie vor als größtes Risiko genannt. Zugelegt hat hingegen der Aspekt der Arbeitskosten von 43 auf 46 Prozent. Auf Platz drei der Risiken liegen mit 45 Prozent die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Offene Märkte sind die Basis für unsere exportorientierte Wirtschaft. Der US-chinesische Handelskonflikt und der offene Ausgang beim Brexit verunsichern deshalb viele Betriebe. Was die Unternehmen zudem umtreibt, ist die ausufernde Bürokratie. Immer neue Auflagen und Berichtspflichten kosten den Firmen Geld und blähen ihren Verwaltungsaufwand unverhältnismäßig auf“, ist IHK-Sprecherin Irene Wagner überzeugt.