Pressemeldung vom 16.08.2017 - Altötting-Mühldorf
Kommunen freuen sich über mehr Gewerbesteuereinnahmen
Die boomende Wirtschaft sorgt bei den Gemeinden im Landkreis Mühldorf für wachsende Gewerbesteuereinnahmen. Insgesamt kassierten die Kommunen 2016 rund 57,6 Millionen Euro an Gewerbesteuern, ein Plus von 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Obermeier-Osl: „Kommunen müssen bei den Gewerbesteuern Augenmaß bewahren“
Wenig Entwicklung gab es hingegen bei der Höhe der Hebesätze: Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik hat lediglich eine Gemeinde den Wert erhöht. Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Regionalausschusses Altötting-Mühldorf, warnt trotzdem vor weiteren Veränderungen nach oben.
Wie die Unternehmerin aus Schwindegg betont, ist der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis über die letzten zehn Jahre um fast 20 Punkte angestiegen. Der aktuelle Durchschnittswert von 342 Prozent bleibt außerdem knapp über dem Niveau in Oberbayern (333 Prozent) und Bayern (338 Prozent), liegt aber weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnittswert (2015: 397 Prozent). „Diesen Standortvorteil dürfen unsere Kommunen nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Bei den Gewerbesteuern ist Augenmaß gefragt – ein niedrigerer Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren“, erklärt Obermeier-Osl. Die Regionalausschuss-Vorsitzende kritisiert außerdem, dass durch Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer nicht nur Gewinne besteuert würden, sondern auch Kosten, wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten, und damit die Substanz der Betriebe.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz blieben 2016 die Kommunen Heldenstein, Lohkirchen, Oberbergkirchen, Rattenkirchen, Rechtmehring, Schönberg und Zangberg mit jeweils 380 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz in Aschau, Egglkofen und Kirchdorf mit 300 Prozent. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.