Pressemeldung vom 19.11.2018 - Eichstätt - Ingolstadt - Neuburg-Schrobenhausen - Pfaffenhofen
Wachsende Risiken dämpfen Erwartungen der Wirtschaft
Die Unternehmen in der Region Ingolstadt sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden. Wie aus der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Stadt Ingolstadt sowie die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen hervorgeht, bewerten zwei von drei Betrieben ihre Geschäftslage als gut und nur sechs Prozent als schlecht. Sieben von zehn der befragten Unternehmen rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung, 16 Prozent mit einer Belebung und 14 Prozent mit einer Eintrübung ihrer Geschäfte. Der IHK-Konjunkturindex für die Region liegt in der Herbst-Umfrage bei 128 Punkten. Er hat damit im Vergleich zum Frühjahr drei Zähler eingebüßt.
Fachkräftemangel bleibt Achillesferse / Weniger Investitionen
„Die Eintrübung der Aussichten ist in bestimmten Branchen wie dem Bauhauptgewerbe natürlich jahreszeitlich bedingt, aber auch andere Faktoren geben der Wirtschaft insgesamt zu denken und dämpfen ihren Optimismus“, fasst Fritz Peters, Sprecher des IHK-Forums für die Region Ingolstadt, zusammen. Nach wie vor bleibe das Problem Nummer 1 der Fachkräftemangel. Vier von fünf Unternehmen (78 Prozent) sehen darin ein Geschäftsrisiko. Dem Sprecher des IHK-Forums zufolge könne sich allerdings die Situation in den kommenden Monaten etwas entspannen, denn laut Konjunkturumfrage ist der Saldo der Beschäftigungspläne der Unternehmen erstmalig seit vier Jahren mit -2 Punkten ins Negative gerutscht. So wollen derzeit 14 Prozent der Betriebe einstellen, 16 Prozent hingegen Stellen abbauen. Auch blieben offene Stellen im Vergleich zum Herbst letzten Jahres nicht mehr so lange unbesetzt.
Spürbar verunsicherter sind die Unternehmen mit Blick auf die Wirtschaftspolitik: 43 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als ein Geschäftsrisiko. Dies ist der höchste Stand seit fast zwei Jahren. Ausschlag gebend für diese Bewertung dürften zum einen die Herausforderungen für die Automobilindustrie sein wie etwa die Umstellung auf den WLTP-Prüfzyklus, ein neues Verfahren für Verbrauchs- und Abgastests, und zum anderen die Diskussion um die Zukunft der Dieselmotoren. Für die exportstarke Region bergen aber auch der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie ein möglicher harter Brexit ein erhebliches Risikopotenzial.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Unternehmen insgesamt zurückhaltender agieren und in Folge ihre Investitionsbereitschaft sinkt. Laut Umfrage befindet sich diese auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.