Pressemeldung vom 29.05.2018 - Eichstätt
Weniger Neugründungen, aber gestiegenes Interesse an Betriebsübernahmen
Auch 2017 wollten weniger Menschen im Landkreis Eichstätt ihr eigener Chef werden. Laut der Existenzgründerbilanz der IHK für München und Oberbayern meldeten 744 Personen ein Gewerbe an. Das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Talfahrt sind die Firmenneugründungen mit 673 Fällen, ein Rückgang um 3,3 Prozent. Die Betriebsübergaben an einen Nachfolger nahmen hingegen um 14,5 Prozent auf 71 Übernahmen zu.
IHK-Gründungsbilanz für den Landkreis Eichstätt
Die IHK führt das Gründungstief in erster Linie auf die anhaltend gute Konjunktur zurück: „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet Vollbeschäftigung“, sagt Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt. Damit sinke das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die auch mit Risiken verbunden sei. Gleichzeitig beobachtet die IHK aber einen Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung. Gründungsinteressierte nutzen verstärkt Angebote wie Gründermessen und die Beratungen der Kammer. „Je besser die Vorbereitung ist, umso höher sind die Erfolgsaussichten. Dank der wirtschaftlichen Rahmendaten sind diese ohnehin so gut wie lange nicht“, erläutert Kessel.
Am beliebtesten waren im Landkreis Gründungen im Handel (185 Neugründungen), bei den Dienstleistungen (130) und im Baugewerbe (73). Mit 23 Betriebsübergaben kamen die meisten Übernahmen im Gastgewerbe zustande. Beliebt waren Übernahmen auch im Handel (16).
Kessel unterstreicht die Rolle der Existenzgründer für die Wirtschaft: „Neue Unternehmen und Start-ups sorgen für Innovation und Dynamik. Sie sind damit das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind bedroht, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko von der vorhergehenden Generation übernehmen wollen.“
Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.