Imagekampagne "Elternstolz" für die berufliche Bildung geht in die zweite Runde
Die demografische Entwicklung droht, trotz Corona in den kommenden Jahren eine nie dagewesene Fachkräftelücke aufzureißen. Die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte gewinnt noch mehr an Bedeutung. Deshalb haben das bayerische Wirtschaftsministerium, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) sowie die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern die zweite Runde der Imagekampagne "Elternstolz" gestartet.
Talente dürfen im Bildungssystem nicht verloren gehen
Laut BIHK-Präsident Eberhard Sasse gehen in Bayern in diesem Jahr 164.000 Beschäftigte in Rente, im Jahr 2024 werden sogar 300.000 in den Ruhestand wechseln. Sein Fazit: "Wir müssen in den kommenden Jahren deutlich mehr Jugendliche als bisher für eine Ausbildung begeistern." Im September 2020 haben fast 41.000 eine Ausbildung in Industrie, Handel und Dienstleistung begonnen.
Auch in der Corona-Krise ist die Ausbildungsbereitschaft der bayerischen Betriebe hoch. Im Freistaat gibt es Anfang September noch mehr als 32.000 offene Ausbildungsplätze, so die Agentur für Arbeit. "Wir haben also keinen Mangel an Ausbildungsplätzen, sondern an Bewerbern", betonte Sasse. Er beklagte, dass die Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten einer beruflichen Ausbildung nach wie vor nicht erkannt würden. Dabei biete Berufliche Aus- und Weiterbildung attraktive Chancen für alle, von jungen Menschen ohne Hauptschulabschluss bis zu Abiturienten und Studienabbrechern.
Den Hebel, das Image der beruflichen Bildung zu steigern, sieht er in den Eltern. Sie seien nach wie vor die wichtigsten Influencer der Jugendlichen.
Ziele der Kampagne Elternstolz
"Ausbildung macht Elternstolz" hat das Ziel, den Eltern von Jugendlichen die Vorteile einer Berufsausbildung näher zu bringen. Plakate und Onlinewerbung sollen dies bewerkstelligen. Neu ist ein individuelles Coaching-Angebot. Trainerin und Profi-Coach Kristina Dierschke wird Eltern individuelle Hilfestellung anbieten.
Aiwanger: "Der Neustart mit dem Schwerpunkt Online kommt zum richtigen Zeitpunkt. Das Erfolgsmodell duale Ausbildung ist wichtiger denn je und schafft gerade in der Krise eine solide Basis für den Start ins Berufsleben. Die vielfältigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten machen die berufliche Ausbildung für junge Menschen attraktiv und bieten ausgezeichnete Zukunftsperspektiven."
Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern, sieht die Kampagne als wichtiges Zeichen der Zuversicht in schwierigen Zeiten. Trotz aller Herausforderungen durch die Coronakrise habe sich der Ausbildungsmarkt im Handwerk im September weiter erholt.
Elternstolz wurde im November 2015 aus der Taufe gehoben
Im November 2015 haben das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, die bayerischen IHKs (BIHK) und die bayerischen Handwerkskammern gemeinsam die Kampagne „Elternstolz“ gestartet. Initiiert von den bayerischen IHKs kooperieren damit zum ersten Mal die Partner der beruflichen Bildung in einer gemeinsamen Kampagne. Die Initiative ist ein bisher einzigartiges Projekt, denn abgesehen von regionalen Einzelprojekten, stehen hier erstmalig die Eltern im Zentrum.