IHK Berufsbildung

Ausbildungsprofil Geomatiker/-in

Als Geomatiker/-in verbringen Sie viel Zeit mit den Kollegen im Außeneinsatz an der frischen Luft. Dabei vermessen Sie die Landschaft und sammeln neue Geodaten. Diese führen Sie im Büro mit vorhandenen Daten zusammen und aktualisieren die Datenbanken.

Bei Städten und Kommunen tragen Sie zur Planung neuer Straßen und Wohngebiete bei, während privatwirtschaftliche Unternehmen mit Ihrer Hilfe Landkarten und Navigationsgeräte aktuell halten. Immer wieder sind Sie mit Ihrem Team unterwegs zu neuen Einsatzgebieten und verfügen über umfassendes Fachwissen zu verschiedenen Bodentypen.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für eine Ausbildung als Geomatiker/-in

Wirtschaftsverkehr auf der Straße
© Kindel Media by pexels

Für eine duale Ausbildung zum/zur Geomatiker/-in wird normalerweise mindestens der Mittelschulabschluss vorausgesetzt, doch unter den Auszubildenden finden sich in diesem Berufsfeld auch viele (Fach-)Abiturienten. Essenziell sind gute Schulnoten in den Fächern Mathematik, Physik und Erdkunde. Weitere Voraussetzungen, die für diese Ausbildung wichtig sind:

  • Bereitschaft zum regelmäßigen Arbeiten im Freien (auch bei schlechtem Wetter)
  • Teamfähigkeit
  • Analytische Fähigkeiten
  • Sorgfältiges, exaktes Arbeiten
  • Sicherer Umgang mit Computern und Software

Da Sie als Geomatiker/-in bei vielen Arbeitgebern ab und zu im Außendienst eingesetzt werden, ist ein Führerschein von Vorteil. Es gibt jedoch auch Ausbildungsstellen, bei denen Sie in erster Linie am Schreibtisch die von Ihren Kollegen gesammelten Daten verarbeiten und neues Kartenmaterial erstellen.

So verläuft eine duale Ausbildung als Geomatiker/-in

Sie teilen Ihre Arbeitszeit während der dreijährigen dualen Ausbildung zwischen dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule auf. In der Berufsschule vertiefen Sie Ihre Kenntnisse in Fächern wie Mathematik, Geometrie und Geologie. Dazu lernen Sie, wie Sie unterschiedliches Kartenmaterial anfertigen.

Im Ausbildungsbetrieb sammeln Sie parallel dazu Praxiserfahrung. Ihre Kollegen nehmen Sie mit zu Außeneinsätzen, damit Sie selbst lernen, wie Sie das Land vermessen. Sie sammeln Infos zu verschiedenen geografischen und geologischen Gegebenheiten und erstellen auf dieser Basis Kartenmaterial oder konkrete Empfehlungen für den besten Verlauf einer neuen Straße oder die Ansiedlung eines Neubaugebietes. Während Ihrer gesamten Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung.

Geomatiker/-in: Abschlussprüfung und Karriereperspektiven

Close up shot of a scale model for an office district.
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Die duale Ausbildung zum/zur Geomatiker/-in umfasst eine Zwischenprüfung im zweiten Jahr und die Abschlussprüfung nach dem dritten Jahr bei der IHK für München und Oberbayern. Bei der Zwischenprüfung erwarten Sie zwölf schriftliche Aufgaben, von denen zehn innerhalb von 120 Minuten bearbeitet werden müssen. Die Abschlussprüfung umfasst fünf Prüfungsbereiche mit unterschiedlicher Gewichtung:

  • Geodatenprozesse (40 Prozent)
  • Geodatenpräsentation (15 Prozent)
  • Geoinformationstechnik (15 Prozent)
  • Geodatenmanagement (20 prozent)
  • Wirtschafts- und Sozialkunde (10 Prozent)

Nach der erfolgreich bestandenen Abschlussprüfung an der IHK für München und Oberbayern beginnt für Sie der Berufsalltag als Geomatiker/-in.

Nach der Ausbildung zum/zur Geomatiker/-in eröffnen sich eine ganze Reihe Fortbildungsmöglichkeiten. Als Geodatenmanager/-in sind Sie z. B. aktiv an der Stadt- und Verkehrsplanung beteiligt oder arbeiten im Katastrophenschutz. Weitere Optionen sind Fortbildungen zum/zur Techniker/-in für Vermessungstechnik oder ein Studium der Geoinformatik.