Energie, Umwelt, Innovation

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© David Ausserhofer

IHK-Gespräch mit Klimaforscher Prof. Ottmar Edenhofer

TöB Wasserkraft – neue hoheitliche Aufgabe der IHK

IHK engagiert sich für Energie- und Ressourceneffizienz

Gute Zusammenarbeit mit Umweltcluster Bayern fortgesetzt

Die IHK hat ihre Zusammenarbeit mit dem Umweltcluster Bayern (UCB) auch unter Corona-Bedingungen dank digitaler Medien erfolgreich fortgesetzt. Die Web-Seminarreihe „Die sieben Prinzipien der Circular Economy“ schloss an die ersten Teile aus dem Vorjahr an. Fachthemen wie digitale Prozesse in der Kreislaufwirtschaft oder nachhaltiges Bauen wurden in bewährter online-Umsetzung aufbereitet. Auch mit Hilfe digitaler Medien stellte sich der UCB mit seinen Projekten den Kammermitgliedern vor.

Die bayerischen IHKs hatten 2006 die Trägerschaft für den Umweltcluster Bayern übernommen. Ziel war die Entwicklung eines Branchennetzwerkes, das vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich zu Branchentrends auszutauschen, Umweltinnovationen voranzubringen und Starthilfe für den Export bayerischer Umwelttechnologie ins Ausland zu erhalten.

Die Corona-Pandemie hatte eine zwiespältige Wirkung für Bayerns Wirtschaft. Sie hat einerseits gefährdet, was für Bayerns Wirtschaft jahrzehntelang so gut wie selbstverständlich war: eine sichere und bezahlbare Energie- und Rohstoffversorgung. Andererseits wirkte sich die Pandemie positiv auf die Umweltbilanz aus – allerdings auf Kosten der Wirtschaftsleistung mit geringeren Verbräuchen an Energie und Rohstoffen, mit weniger Verkehr und einem Rückgang der energieintensiven Produktion.

Gerade wegen dieser schwierigen Rahmenbedingungen unterstützte die IHK ihre Mitgliedsunternehmen weiterhin zeitgemäß mit digitalen Informationsangeboten und Veranstaltungen und setzte sich für eine verlässliche und realistische Umwelt-, Energie und Klimapolitik ein. Auch unsere langjährigen Kooperationspartner Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ), Bayerische Energieeffizienz-Initiative (BEEN-i) und der Umweltcluster Bayern haben ihre Angebote umfassend digitalisiert und ergänzen damit die IHK-Angebote hervorragend.

IHK-Gespräch mit Klimaforscher Prof. Ottmar Edenhofer

Es war ein Highlight in den IHK-Medien: Prof. Ottmar Edenhofer, einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands, nahm sich die Zeit für ein Gespräch mit der IHK. Edenhofer ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und genießt internationalen Ruf. Im Interview mit IHK-Redakteur Martin Armbruster und dem IHK-Klima- und Energiefachmann Norbert Ammann sagte Edenhofer drei entscheidende Dinge. Erstens: Die Tatsache, dass bislang kein Klimaschutz-Ziel erreicht wurde, basiere auf einem grundsätzlichen Fehler. Die Politik baue auf das falsche Instrument, auf die Regulierung. Edenhofer plädierte für den marktwirtschaftlichen Ansatz – der Steuerung über den CO2-Preis. Zweitens: der CO2-Preis brauche eine Mindesthöhe, die schmerzhaft sei, sonst gebe es keine Lenkungswirkung. Wettbewerbsverzerrungen auf Kosten heimischer Unternehmen müssen über internationale Kooperation vermieden werden. Drittens: Wenn sich die Zentralbanken jetzt das Kreditportfolio unter dem Blickwinkel Klimaschutz anschauten, treffe das natürlich den Mittelstand. Edenhofer schlug vor, eine Plattform zu schaffen, auf der das Mittelstand und Finanzwirtschaft offen diskutieren könnten. „Das wäre eine Aufgabe für die IHK. Die könnte hier eine herausragende Rolle spielen“, sagte Edenhofer.

Gute Zusammenarbeit mit Umweltcluster Bayern fortgesetzt

Die IHK hat ihre Zusammenarbeit mit dem Umweltcluster Bayern (UCB) auch unter Corona-Bedingungen dank digitaler Medien erfolgreich fortgesetzt. Die Web-Seminarreihe „Die sieben Prinzipien der Circular Economy“ schloss an die ersten Teile aus dem Vorjahr an. Fachthemen wie digitale Prozesse in der Kreislaufwirtschaft oder nachhaltiges Bauen wurden in bewährter online-Umsetzung aufbereitet. Auch mit Hilfe digitaler Medien stellte sich der UCB mit seinen Projekten den Kammermitgliedern vor.

Die bayerischen IHKs hatten 2006 die Trägerschaft für den Umweltcluster Bayern übernommen. Ziel war die Entwicklung eines Branchennetzwerkes, das vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich zu Branchentrends auszutauschen, Umweltinnovationen voranzubringen und Starthilfe für den Export bayerischer Umwelttechnologie ins Ausland zu erhalten.

TöB Wasserkraft – neue hoheitliche Aufgabe der IHK

Wasserkraft gehört traditionell und auch aktuell mit einem Anteil von gut 12,5 Terrawattstunden zu den wichtigsten Pfeilern der Stromerzeugung in Bayern. In Bayern deckt die Wasserkraft bereits jetzt 25 Prozent der gesicherten Leistung bei der Stromerzeugung. Mit dem geplanten Wegfall weiterer konventioneller Kraftwerke steigt die Bedeutung der Wasserkraft für die sichere und stabile Stromversorgung in Bayern noch einmal deutlich an. Das Problem: Wasserkraftwerke sind politisch nicht unumstritten, dagegen gibt es teilweise heftigen Widerstand.

Die IHK unterstützt grundsätzlich das Ziel der Staatsregierung, die Wasserkraft ökologisch verträglich weiter auszubauen. Im Gegenzug hat die Staatsregierung der IHK im Rahmen der Anhörung der Träger öffentlicher Belange (TöB) eine neue hoheitliche Aufgabe übertragen: Bei Genehmigungsverfahren von neuen und bestehenden Wasserkraftanlagen in Bayern hat die IHK nun die Aufgabe, sich als Sachverständige zu Energieversorgungsfragen sowie zu Klimaschutz- und volkswirtschaftlichen Aspekten zu äußern. Rechtliche Grundlagen sind die Änderung der Verwaltungsvorschrift zum Vollzug des Wasserrechts (VVWas) vom 12. November (BayMBl. Nr. 849) und die neue „Handlungsanleitung Mindestwasser“.

Hintergrund: Die rund 4.200 Wasserkraftanlagen in Bayern verfügen in der Regel über befristete Genehmigungen und sind daher regelmäßig neu zu bewilligen. Dabei ziehen sich die teuren Verfahren aufgrund der komplexen Abwägungsfragen und der unklaren Einstufung beim öffentlichen Interesse oft jahrelang hin und verursachen unnötig hohe Kosten. Ziel der IHK ist, die Kreisverwaltungsbehörden optimal zu unterstützen und zur Realisierung von wirtschaftlich tragfähigen Lösungen beizutragen.

IHK engagiert sich für Energie- und Ressourceneffizienz

Die IHK hat in Oberbayerns Wirtschaft die Themen Energie- und Ressourceneffizienz vorangetrieben. Eine große Rolle spielten dabei die Bayerische Energieeffizienz-Netzwerkinitiative BEEN-i und das Ressourceneffizienzzentrum Bayern (REZ). Die Energieeffizienz-Netzwerkinitiative BEEN-i wurde federführend von der IHK München ins Leben gerufen und war von Beginn an ein Erfolg. Bis Jahresende organisierten sich unter dem Dach von BEEN-i über 500 bayerische Unternehmen in knapp 60 Netzwerken. Sie arbeiten gemeinsam an Energie- und CO₂-Einsparzielen. Bis 2023 soll sich die Anzahl der Netzwerke auf etwa 70 bis 80 und der teilnehmenden Betriebe auf rund 700 erhöhen. Interessierte Unternehmen sind also weiterhin herzlich willkommen.

Das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern (REZ), an dem die IHK als Kooperationspartner mitwirkt, ist die zentrale Anlaufstelle für das Thema Ressourceneffizienz und richtet sein Angebot zur Steigerung der Material- und Rohstoffeffizienz insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes in Bayern. Ein besonderes Highlight waren die 1. Bayerischen Ressourceneffizienztage mit über 200 Teilnehmern. Nach der feierlichen Eröffnung durch den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, referierten rund 20 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung über die Themen Klimaschutz, Digitalisierung, Kunststoffe sowie Ökodesign.

EcoFinder – IHK beendet Unterstützung der online-Datenbank

Hohe Kosten, kaum Nachfrage – die IHK hat zum Jahresende ihre Unterstützung der online-Datenbank EcoFinder beendet. Das Portal www.ihk-ecofinder.de ist eine Weiterentwicklung der vor etwa 30 Jahren gegründeten Online-Datenbank UMFIS. Das Versprechen: „Wer Organisationen und Unternehmen aus der Umwelt-, Energie- und Klimaschutzbranche sucht, wird sie im IHK EcoFinder finden – schnell, passgenau und bundesweit.“ Nach dem Ausstieg der IHK können Unternehmen mit Sitz in Oberbayern im EcoFinder keine Inserate mehr schalten. Als Alternativen verweist die IHK auf die Firmendatenbank des BIHK sowie auf die Datenbank „Key to Bavaria“ von Bayern International, welche bayerische Unternehmen bei ihren Exportgeschäften fördert und unterstützt.

IT-Infrastrukturaufbau in der Open Telekom Cloud

Für die Webumgebung der IHK und der IHK Akademie stand 2020 die turnusmäßige Aktualisierung der Hard- und Software an. Um mehr Flexibilität und Hardwareunabhängigkeit zu erhalten, wurde 2019 der Wechsel zu einer Infrastructur as a Service Lösung (IaaS Cloud) geplant. Gleichzeitig kann damit auch die neu gesetzte IT-Strategie "Cloud First" umgesetzt werden. Es wurde eine langfristige, technologisch moderne und datenschutzkonforme Lösung gesucht. Über einen Proof of Concept mit der Telekom Deutschland wurde diese Lösung mit der Open Telekom Cloud (OTC) gefunden.

Start war der April 2020. Zuerst wurden die neue Basisinfrastruktur in der OTC erstellt und verschiedene Technologien erfolgreich getestet. Um die verschiedenen betreuten Mandanten kaufmännisch zu trennen und aus technischen Gründen werden 10 getrennte Infrastrukturbereiche (Tenants) genutzt.

Den Anfang in der OTC hat die Blockchainumgebung gemacht. Danach wurden die bisher in einem Rechenzentrum bei München gehosteten Web-Anwendungen in die OTC migriert. Der Bayrische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) nutzt ebenfalls die OTC. Der BIHK eigene Tenant wird dabei von der IHK München betrieben. Die Migration wurde Ende September 2020 abgeschlossen. Inzwischen sind ca. 125 Systeme in der OTC aktiv im Betrieb. Es wurde durch Nutzung neuester Technologien wie z.B. Terraform, Ansible, Docker und Jenkins ein hoher Automatisierungsgrad erreicht. Die geforderte Flexibilität und kaufmännische Steuerung der IT-Systeme wurde erreicht bzw. deutlich vereinfacht.