Die letzte Meile auf Bayerisch
Kaum ein Münchner ist ihnen noch nicht begegnet - an der Ampel oder beim Beladen an einem der acht Depots im Stadtgebiet: Lastenfahrräder erobern den Logistikmarkt in Großstädten weltweit. Doch nirgendwo sind sie so stark vertreten wie in Deutschland. In München sind mittlerweile 21 elektonisch und konvetionell angetriebene Lastenräder für UPS unterwegs, um Pakete umwelt- und verkehrsschonend über die letzte Meile zum Empfänger zu bringen.
Peter Blösl, Projektleiter für die City Logistik, hat mit uns darüber gesprochen, warum Cargo Bikes so wichtig sind und wieso alle davon profitieren …
Herr Blösl, seit 2017 setzt UPS in München Lastenfahrräder ein. Unterscheidet sich das Lieferkonzept von dem anderer deutscher Großstädte?
Ja, da gibt es tatsächlich große Unterschiede. In Hamburg gibt es beispielsweise einen Stadtteil, der für Geschäftsleute und Logistik komplett neu konzipiert wurde. Hier lag der Fokus des Lieferkonzepts unter anderem klar auf Ladengeschäften. In München würde das nicht funktionieren, hier findet alles noch integrierter statt – urbane Mobilität spielt eine entscheidende Rolle und Depots wurden bewusst in Wohnvierteln eingerichtet. In München sind die Anwohner die zentralen Stakeholder, nicht die Geschäftsleute.
Welche Vorteile bietet die Lieferung mit Lastenfahrrädern?
Der offensichtlichste Vorteil ist die Einsparung von Dieselfahrzeugen: Unsere 21 Lastenfahrräder ersetzen aktuell 12 LKW mit jeweils 7,5 t Gewicht - das sind 50 t CO²-Ersparnis pro Jahr.
Neben dem positiven Effekt auf die Umwelt machen die Lastenräder aber auch Areale zugänglich, die mit dem LKW nicht befahrbar sind. Auch in den Münchner Wohngebieten gibt es viele enge Straßen und Zufahrten, die die Belieferung einzelner Anwohner erschwert haben. Mit dem Lastenfahrrad ist das heute kein Problem mehr.
Und last but not least schonen die Lastenräder natürlich den Verkehrsfluss in der Stadt: Gerade zu den Stoßzeiten ist man in München froh über jeden LKW, der sich nicht durch die engen Straßen schlängelt.
Wie sieht die Zukunft der letzten Meile aus?
Im Moment bestimmen immer noch LKW mit Verbrennungsmotoren die letzte Meile und es wird künftig sogar noch mit einem höheren Aufkommen gerechnet. Langfristig wird sich das aber ändern.
Weltweit arbeitet UPS schon in 30 Großstädten mit seinen speziellen City-Logistik-Lösungen - dieses Potenzial werden wir in den nächsten Jahren stark ausbauen.
Die Umweltzonen in den Städten werden erweitert. Darauf müssen wir mit nachhaltigen Zustellkonzepten reagieren. Und da sich auch die Ladeinfrastruktur zunehmend verbessern wird, können wir auch immer mehr elektrisch angetriebene Fahrzeuge nutzen.
Insgesamt kann man also davon ausgehen, dass die Zustelllogistik in den kommenden Jahren noch deutlich nachhaltiger und verkehrsschonender wird.
In die Pedale treten statt Gas geben: Der E-Bike-Trend macht auch vor Paketdiensten keinen Halt. Die UPS Bikes lassen sich in wenigen Minuten be- und entladen, sind nachhaltig und sparen Zeit. Im neuesten IHK Movement erfahren Sie, wie das funktioniert.
Zur Person
Peter BlöslPeter Blösl ist Projektleiter City Logistik bei UPS. Seit mittlerweile 30 Jahren verantwortet er die Lieferkette von UPS in München, seit 2016 kümmert er sich mit viel Herzblut um die nachhaltigen Lösungen innerhalb der UPS City Logistik.