29.03.2019 - Garmisch-Partenkirchen

‎Wirtschaftsstandort braucht zukunftstaugliches Kongresshaus

© IHK

Angesichts der bevorstehenden Bürgerentscheide zum Erhalt beziehungsweise Abriss und Neubau des Kongresshauses machte sich der IHK-Regionalausschuss Garmisch-Partenkirchen in seiner jüngsten Sitzung ein eigenes Bild vom baulichen Zustand des Veranstaltungshauses. Bei einem Rundgang durch die Gebäudeteile und das Untergeschoss führte Iris Schönach, Leiterin von GaPa Convention, die drängendsten Probleme vor Augen. Seit Jahren kämpft das Haus mit der ins Alter gekommenen Bau­substanz, Wasserschäden und defekter Technik. Die logistischen Bedingungen für Veranstalter sind alles andere als zeitgemäß, so Schönach. Um das Kongresshaus im jetzigen Zustand überhaupt noch weiter betreiben zu dürfen, sind umgehend Brandschutzauflagen zu erfüllen, die Investitionen in Höhe von 500.000 Euro erfordern.

‎Lingg: „Die Entscheidung für oder gegen den Neubau ist mehr als überfällig“ ‎

Sigrid Meierhofer, 1. Bürgermeisterin des Marktes Garmisch-Partenkirchen (SPD), informierte nach der Besichtigung über die Sanierungsbestrebungen, die bis ins Jahr 2003 zurückreichen. Sie stellte die notwendigen Sanierungen, und stellte dem gegenüber die Vorteile heraus, die ein Neubau mit sich bringen würde. Dessen Kosten veranschlagte Meierhofer auf 30 bis 40 Millionen Euro. Parallel dazu würden jedoch die Betriebskosten, die aktuell ein Defizit in Höhe von 1,2 Millionen Euro jährlich verursachen, halbiert werden. Ziel müsse sein, so die Bürgermeisterin, mit dem Neubau auch weiterhin die größte Veranstaltungs­fläche im Alpenraum anzubieten. Barrierefreiheit, Energieeffizienz, optimale logistische Bedingungen für die Veranstalter und eine bestmögliche Raum­planung hätten absolute Priorität.

Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses, betonte: „Unser Kongresshaus ist als Standortfaktor nicht hoch genug einzuschätzen. Von seiner langfristig erfolgreichen Vermarktung hängt für Garmisch-Partenkirchen vieles ab. Gerade Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel profitieren erheblich von den Gästen, die oft auch privat zurückkehren. Nicht zu vergessen die Arbeits­plätze, die das Haus vielen Menschen bietet.“ Umso wichtiger sei es jetzt, endlich nach vorn zu blicken, eine Entscheidung zu treffen und diese zügig umzusetzen, so Lingg. Für die Veranstalter forderte er Planungssicherheit. In der abschließenden Diskussion zeichnete sich unter den Unternehmern ein deutliches Stimmungsbild pro Abriss und Neubau ab.